Sind Sie hochsensibel?
Sie selbst und dann verschwinden Sie gemeinsam so schnell wie möglich. So feiern HSM Partys. Sie sind weder schüchtern noch weniger liebenswert. Sie werden auf alle Fälle interessante Menschen treffen und enge Beziehungen pflegen â Sie müssen die Gelegenheiten dazu nur gut auswählen.â
3. Gibt es eine Situation, in der Sie das Gelernte jetzt einsetzen möchten? Vielleicht gibt es einen Freund oder eine Freundin, den oder die Sie anrufen können, um sich zu verabreden und um mit ihr oder ihm ein wenig Zeit auf Ihre Art zu verbringen.
E RFOLGREICHES A RBEITEN
F OLGEN S IE I HRER N EIGUNG UND ZEIGEN S IE , WAS S IE WIRKLICH KÃNNEN
Von allen Themen, die ich in meinen Seminaren behandle, bezieht sich das dringlichste Anliegen der meisten HSM auf ihre berufliche Neigung, auf die Arbeit, mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienen, und darauf, wie sie mit der Ausübung dieser zurecht kommen. Das ist insofern verständlich, als lange Arbeitstage, Stress und zu viele Reize im Umfeld der Arbeit uns daran hindern, wirklich erfolgreich zu sein. Dennoch glaube ich, dass viele unserer Schwierigkeiten in Bezug auf unsere Arbeit in der mangelnden Wertschätzung unserer Rolle, unserer Wesensart und dem, was wir potenziell beisteuern können, begründet liegen. In diesem Kapitel geht es deshalb in erster Linie um Ihre Position in der Gesellschaft und darum, welche Rolle Ihre berufliche Neigung für Ihr Innenleben spielt. So unkonkret, wie sich das Gesagte anhören mag, so konkret ist doch dessen tatsächliche Bedeutung. Wenn Sie sich erst einmal über Ihre wahre Berufung klar geworden sind, wird Ihre Intuition das Problem der Berufswahl schon lösen. (Das kann Ihnen nämlich kein Buch abnehmen, weil niemand die Einzigartigkeit Ihrer Person und Situation kennt.)
Berufen sein
Die Bezeichnung âBerufungâ meint ursprünglich, zu einem religiösen Dienst âgerufenâ zu werden. In unserer westlichen Kultur allerdings war es lange so wie in den meisten Kulturen: Man übte den Beruf aus, den man von den Eltern geerbt hatte. Im Mittelalter war man ein Adliger, Leibeigner, Handwerker und so weiter. Weil aber in den christlichen indogermanischen Ländern die Klasse der königlich priesterlichen Ratgeber (von der ich im 1. Kapitel gesprochen habe) offiziell im Zölibat lebte, gab es niemanden, der in diese Klasse hineingeboren wurde. Es war die einzige Arbeit, zu der man berufen werden konnte.
Mit der Renaissance und dem damit verbundenen Aufstieg der Mittelklasse in den Städten wurden die Menschen in ihrer Berufswahl freier. Es gibt aber bis heute immer noch die Vorstellung, dass es für jeden Menschen nur einen einzigen richtigen Beruf gibt. Diese Ansicht entstand übrigens zu der gleichen Zeit wie diejenige, dass es für jeden Menschen nur einen passenden Ehepartner gibt. Gleichzeitig wuchs aber die Zahl der möglichen Berufsrichtungen enorm und es wurde immer wichtiger und schwieriger für jeden einzelnen die richtige Arbeit zu finden.
Die Berufung hochsensibler Menschen
Wie ich im 1. Kapitel erläutert habe, entstammen die aggressiveren Kulturen dieser Welt, alle westlichen Kulturen eingeschlossen, jener ursprünglichen Gesellschaftsform, die sich aus zwei unterschiedlichen Klassen und Arten von Menschen zusammensetzte. Auf der einen Seite gab es die impulsiven und furchtlosen Krieger und Könige, auf der anderen Seite die nachdenklicheren Richter, Priester und Ratgeber. Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Klassen war für das Ãberleben solcher Kulturen ausschlaggebend. Ich habe auÃerdem darauf hingewiesen, dass die meisten HSM sich natürlicherweise in die Klasse der priesterlichen Ratgeber einfügen.
Wenn ich jetzt von der Berufung rede, so meine ich damit nicht, dass alle HSM Theologen, Lehrer, Psychotherapeuten, Berater oder Richter werden müssen, obwohl diese Berufe doch die klassischen Karrieren der priesterlichen Ratgeber bezeichnen. Was für einen Beruf wir auch immer auswählen, wir werden ihn wahrscheinlich nicht wie ein Krieger ausüben, sondern eher wie ein Geistlicher, ein weiser Berater â auf eine nachdenkliche Art und Weise. Ohne HSM in oberen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Positionen werden die impulsiver veranlagten Typen zu schnellen, oft unüberlegten Entscheidungen neigen, da sie keine so ausgeprägte Intuition besitzen; sie werden ihre Stärke und Macht
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