Sind Sie hochsensibel?

vorhaben, die Gruppe zu verlassen. Sagen Sie ihnen, dass Sie sich allein durch das Zuhören als Teil der Gruppe empfinden. Erzählen Sie von Ihren positiven Gefühlen für die Gruppe, sofern Sie solche haben. Sagen Sie ihnen, Sie würden sich äußern, wenn Sie dazu bereit wären, oder bitten Sie darum, dass man Sie später noch einmal fragt.
    Sie können sich auch dazu entschließen den anderen von Ihrer Empfindsamkeit zu erzählen. Das bedeutet jedoch auch, sich selbst mit einem Stigma zu versehen, das sich dann als selbst erfüllende Prophezeiung bewahrheiten kann.
    Vor Publikum sprechen oder auftreten: Das ist eigentlich eine natürliche Angelegenheit für HSM. Ja, wirklich! (Ich überlasse es allerdings Ihnen sich all die Gründe vorzustellen, die es uns gleichzeitig auch so schwer machen.) Erstens haben wir oft das Gefühl etwas Wichtiges sagen zu müssen, was andere außer Acht gelassen haben. Sind die anderen für unseren Beitrag dankbar, fühlen wir uns geehrt und es fällt uns das nächste Mal schon leichter. Zweitens achten wir auf eine gute Vorbereitung
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In einigen Situationen und manchen Menschen gegenüber mögen wir aufgrund unserer
übertriebenen
Vorsicht zwar zwanghaft erscheinen, zum Beispiel wenn wir noch einmal zurück ins Haus gehen, um zu überprüfen, ob wir den Toaster wirklich ausgeschaltet haben. Es wäre aber äußerst dumm, wenn wir uns auf die zusätzliche Anspannung, die ein Publikum hervorruft, nicht übermäßig gut vorbereiten würden. Da wir dies meist tun, erzielen wir dann auch den größten Erfolg. Das sind zwei Gründe, warum all die Bücher über Schüchternheit so viele Politiker, Darsteller und Komiker in ihren Reihen anführen können, die ihre so genannte Schüchternheit überwunden haben. Und Sie können das auch!
    Der Schlüssel dazu ist Vorbereitung, Vorbereitung und nochmals Vorbereitung. Vermutlich fürchten Sie sich nicht davor, laut zu lesen. Also bereiten Sie genau vor, was Sie sagen wollen und lesen Sie es vor, bis Sie sich wohler fühlen. Wenn das Ablesen für die Situation etwas ungewöhnlich ist, erläutern Sie selbstbewusst einige Gründe, warum Sie es dennoch tun und dann lesen Sie – mit Autorität.
    Gut zu lesen erfordert ebenfalls Vorbereitung und Übung. Vergewissern Sie sich, dass Sie richtig betonen und stimmen Sie den Vortrag auf die vorgeschriebene Zeit ab, damit Sie nicht zu schnell lesen.
    Später können Sie dazu übergehen, sich Notizen zu machen. In größeren Gruppen mache ich mir zur Sicherheit immer Notizen, bevor ich die Hand hebe, um etwas zu sagen oder eine Frage zustellen, damit mir nicht plötzlich alles entfällt, wenn ich an der Reihe bin. (Das Gleiche mache ich in allen Situationen, die mich nervlich stark erregen – Arztbesuche zum Beispiel eingeschlossen.)
    Ãœben Sie vor allem so viel wie möglich vor anderen und stellen Sie dabei die jeweilige Situation so genau wie möglich nach. Benutzen Sie den gleichen Raum zur gleichen Tageszeit, tragen Sie die Kleidung, die Sie später tragen werden, verwenden Sie ein Mikrofon, wenn dies vorgesehen ist, usw. Bei Ihrem Vortrag oder Auftritt können dann nur wenige unbekannte Faktoren hinzukommen. Das größte Geheimnis besteht jedoch darin, Ihre nervliche Anspannung unter Kontrolle zu halten. Haben Sie das erst einmal geschafft, können Sie sich möglicherweise sogar auf dem Podium vergnügen.
    Ich habe meine Angst vor Publikum zu sprechen, durch das Unterrichten überwunden. Das ist ein guter Anfang für HSM. Sie geben etwas, Sie werden gebraucht und dadurch wird Ihre gewissenhafte Seite angesprochen. Die Schüler erwarten nicht unterhalten zu werden und darum werden sie alles, was Sie dennoch tun, um die Sache unterhaltsam zu machen, dankbar annehmen. Sie werden feststellen, dass Sie richtig gute Einfälle haben, wenn Sie erst einmal unbefangen genug geworden sind, diese auszudrücken.
    Schüler können jedoch manchmal auch grausam sein. Ich hatte das Glück an einem College zu unterrichten, an dem man Wert auf ruhige Höflichkeit legte und Dankbarkeit offen äußerte. Wenn Sie diese Umgangsregeln geltend machen können, wird das hilfreich für alle im Klassenzimmer sein. Es gibt auch Schüler, die sich fürchten, vor anderen zu sprechen. Sie können alle gemeinsam dazulernen.
    Was ist, wenn andere