Sind Sie hochsensibel?
Sie beobachten? Tun sie das wirklich? Vielleicht haben Sie sich auch nur ein inneres Publikum erschaffen, vor dem Sie sich fürchten. Sie können ein solches Publikum mit sich herumtragen und es nach auÃen projizieren. Sie sehendann eines, wo gar keines existiert, oder nehmen es in einem viel stärkeren MaÃe wahr, als es tatsächlich vorhanden ist.
Wenn andere Sie wirklich beobachten, können Sie diese bitten das zu unterlassen? Können Sie sich weigern beobachtet zu werden? Oder können Sie sogar auf irgendeine Art Spaà daran haben beobachtet zu werden?
Hier passt die Geschichte meiner Bauchtanzstunde. Mir ist es fast unmöglich irgendeine körperliche Fertigkeit in einer Gruppe zu erlernen, da die nervliche Ãbererregung â verursacht durch das Gefühl, von anderen beobachtet zu werden â meine Koordinationsfähigkeit völlig ruiniert. Die anderen sind viel besser als ich und ich werde immer schlechter.
Dieses Mal spielte ich jedoch eine neue Rolle. Ich war in den Augen der anderen die liebenswerte, reizende (dieser Aspekt war mir besonders wichtig) und zerstreute Professorin, deren Geist immer in den Wolken schwebt und die ihren Körper völlig vergessen hatte. Nun war diese Person in der komischen Situation gelandet, Bauchtanz zu erlernen. Ihre Anstrengungen zu beobachten, war für die anderen ein Grund mehr die Tanzstunden zu genieÃen. Das Ergebnis war, dass ich wusste, dass man mich beobachtete, aber ich fand es in Ordnung. Man lachte, aber ich empfand es als liebevolles Lachen. Für jeden Fortschritt erhielt ich ungeheures Lob und Anerkennung und so klappte es.
Wenn Sie sich das nächste Mal beobachtet fühlen, versuchen Sie dem Angestarrt- und Abgestempelt-Werden mit einer witzigen Bemerkung zu begegnen: âWir Dichter sind noch nie gut im Addieren gewesen!â oder âFür Mechaniker ist es schwer Bilder zu zeichnen, die nicht wie das Innenleben einer kaputten Maschine aussehenâ.
Manchmal ist eine Situation für alle gleichermaÃen unangenehm. Also wird man rot und übersteht es. Das gehört zum Menschsein dazu und es passiert ja nicht so häufig. Einmal stand ich bei einer formellen Veranstaltung in der Schlange und mein dreijähriger Sohn zog mir versehentlich den Rock herunter.Können Sie das überbieten? Solche Geschichten im Nachhinein mit anderen zu teilen ist so ziemlich das Einzige, was wir tun können.
Setzen Sie das Gelernte um:
Die Neubewertung Ihrer schüchternen Momente
Denken Sie an drei Situationen, in denen Sie soziales Unbehagen verspürt haben. Wenn möglich, nehmen Sie drei recht unterschiedliche Situationen, an die Sie sich detailliert erinnern können. Bewerten Sie eine nach der anderen hinsichtlich der zwei Hauptpunkte dieses Kapitels neu:
Erstens: Schüchternheit ist nicht Teil Ihres Wesens, sondern ein zeitweiliger Zustand, den jeder empfinden kann. Zweitens: Der introvertierte soziale Typus ist genauso wertvoll wie der extravertierte.
1. Denken Sie an Ihre Reaktion auf das Ereignis und daran, wie Sie es immer gesehen haben: Vielleicht fühlten Sie sich auf einer kürzlich stattgefundenen Party schüchtern. Es war ein Freitagabend nach einem harten Arbeitstag. Sie wurden von Leuten aus dem Büro dorthin mitgeschleift und hofften auf jemanden zu treffen, der Ihnen ein echter Freund werden würde. Aber die anderen entschwanden und Sie blieben in einer Ecke zurück und fühlten sich unangenehm auffällig, weil Sie niemanden zum Reden hatten. Also gingen Sie früh nach Hause und verbrachten den Rest der Nacht damit, Ihre gesamte Persönlichkeit und Ihr ganzes Leben zu hinterfragen und sich mies zu fühlen.
2. Betrachten Sie Ihre Reaktion im Lichte dessen, was Sie nun über die automatische Funktionsweise Ihres Nervensystems wissen! Oder stellen Sie sich vor, ich würde es Ihnen erklären: âHallo, machen Sie mal halblang! In Anbetracht des überfüllten, sehr lauten Raumes, nach einem anstrengenden Tag, weil Sie von Ihren Bekannten allein gelassen wurden und vordem Hintergrund Ihrer früheren Erfahrungen mit dieser Art von Partys war vorhersehbar, was passierte. Sie fühlen sich wohler, wenn Sie Ihrer Introvertiertheit gerecht werden können. Bitte, gehen Sie zu Partys, aber es sollten kleine sein, bei denen Sie die Leute kennen. Andernfalls suchen Sie sich jemanden heraus, der so sensibel und tiefgründig interessant wirkt wie
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