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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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wahrscheinlich drauflag.
    »Was zum Teufel soll das?«
    »Ich hatte gehofft, du würdest kooperieren, aber anscheinend hast du das nicht vor.«
    »Und jetzt willst du mich umbringen? Wie willst du mich dann verschwinden lassen?«
    Maidment stand wieder auf und machte einen Schritt nach vorn.
    »Nein, Jeremy, bleib, wo du bist.« Edwards leerte sein Glas und stellte es auf einen Beistelltisch.
    »Um Himmels willen, tu das Ding weg, Percy. Du warst schon immer ein lausiger Schütze.« Der Major versuchte, ungerührt zu wirken, doch Cooper hörte das Beben in seiner Stimme.
    »Auf die Entfernung treffe selbst ich. Da.« Irgendetwas landete dumpf auf dem Sofa. »Tu mir den Gefallen und binde deine Füße mit dem Klebeband zusammen.«
    »Ich denk nicht dran. Wenn du mich umbringen willst, dann erledige das wie ein Mann.«
    Maidment bewegte sich auf den Kamin zu.
    »Stehen bleiben, Jeremy, keinen Schritt näher.«
    »Hast du keine Bedenken wegen des Knalls?«
    »Guter Einwand. Man kann ja nicht vorsichtig genug sein.« Cooper sah, wie Edwards ein Brokatkissen aus einem Sessel nahm.
    »So, wenn du jetzt bitte …«
    Eine elektronische Version von Vivaldis Vier Jahreszeiten hallte durch den Raum. Cooper spürte ein seltsames Vibrieren unter seinem Hinterteil. Maidment und Edwards blickten einander an und tasteten automatisch nach ihren Handys, aber das Geräusch kam nicht von ihnen. Es drang hinter dem Sofa hervor.
    »Was zum …?« Edwards trat neben die Couch, blickte auf Cooper hinab und lachte. »Ha, mein schlafender Polizist. Hätte ich mir denken können. Ich kümmere mich gleich um Sie, Sergeant«, sagte er grinsend, »schön dableiben.«
    Er lachte noch immer, als Maidment mit seinem Gehstock zuschlug und sich zu Boden warf. Edwards riss seinen Revolver herum und schoss, verfehlte aber das sich bewegende Ziel. Maidment duckte sich, schlug mit dem Stock nach ihm und kroch auf ihn zu.
    Edwards schoss erneut und traf den Marmorkamin hinter Maidments Kopf. Die Kugel prallte ab und schlug in die Wand über Coopers Schulter. Als Edwards ein drittes Mal abdrückte, warf sich Maidment gegen seine Beine und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, sodass er automatisch mit den Armen ruderte und der Schuss in die Luft ging. Maidment schlang den linken Arm um Edwards Waden und riss ihn auf die Knie, aber er bekam den Revolver nicht zu fassen.
    Er blockierte die Hand, in der Edwards die Waffe hielt, mit dem rechten Arm und drückte sie von seinem Kopf weg. Seine Lunge protestierte, und er stöhnte auf. Ein weiterer Schuss prallte von einem Tisch ab und schlug in irgendetwas Weiches. Bis jetzt hatte Maidment wie durch ein Wunder überlebt, aber die Kraft, die das Adrenalin ihm verliehen hatte, ließ rasch nach. Der Atem stockte ihm in der Kehle.
    Inzwischen umklammerte er mit beiden Händen den Lauf des Revolvers und versuchte verzweifelt, die Mündung von seinem Kopf wegzuhalten. Edwards bog ihm mit der freien Hand die Finger nach hinten. Maidment spürte, wie einer brach, empfand aber keinen Schmerz. Er hielt weiter fest, bot das letzte bisschen Kraft auf, das ihm noch blieb. Langsam und unerbittlich näherte sich die Mündung seinem linken Auge. Sie bebte, schwankte, aber er spürte, wie Edwards Finger sich fester um den Abzug schlossen, je näher die Waffe seinem Gesicht kam. Maidment hatte keine Kraft mehr, nichts, um die Kugel in der Kammer aufzuhalten. Er würde sterben. Verzweifelt bäumte er sich auf, in einem letzten vergeblichen Versuch, Edwards abzuschütteln, während der Finger am Abzug sich weiter krümmte und schließlich das Klicken des Hahns ertönte.
    »Polizei!«
    Das Sonderkommando kam in den Raum gestürmt, als wieder ein Schuss hallte. Die Kugel schlug neben Maidments Ohr in den Boden ein. Edwards hob die Hände, sobald er sah, dass eine Webley auf seine Brust gerichtet war. Sekunden später wurden ihm die Arme auf den Rücken gedreht. Maidment wollte aufstehen, sank aber wieder zurück. Sein Kopf blutete.
    »Ganz ruhig«, sagte ein Officer und drückte ihn sachte zu Boden.
    »Danke sehr«, murmelte Maidment, stets der Gentleman. Nightingale kam ins Zimmer gelaufen und kniete sich neben ihn.
    »Wo ist Bob?«
    »Ich glaube, Sie werden Sergeant Cooper hinter dem Sofa finden. Ich hoffe, dass es ihm gut geht.« Dann wurde er ohnmächtig.
    Während Edwards in Handschellen abgeführt wurde, zogen zwei Officer das Sofa von der Wand weg.
    »Bob!« Nightingale fiel neben Cooper auf die Knie. So vorsichtig wie möglich

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