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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Disziplin ist gut und schön, aber wenn man den Männern nicht ab und zu ein wenig Zerstreutheit bietet, dann bekommt man Probleme.«
    »Mit Unruhestiftern werde ich ohne weiteres und mit dem größten Vergnügen fertig, Bruder. Deshalb bin ich ja Zenturio geworden, bevor ich neunzehn war und Kohortenzenturio mit einundzwanzig.«
    Magnus knuffte den jungen Hünen voller Zuneigung. »Vergiß nicht, daß du heute abend mit mir speist, Petrius.«
    Einer der Männer, die Diana festgekettet hatten, salutierte vor Magnus. »Soll ich mich der Gefangenen entledigen, General?«
    Marcus Magnus blickte ihn einen Moment lang verständnislos an, bevor ihm wieder einfiel, wovon der Soldat sprach. »Nein. Wenn du sie tötest, dann erfahre ich niemals Genaueres.«
    »Du hast eine Gefangene?« fragte Petrius.
    Magnus wies mit dem Kopf auf die Frau mit dem eisernen Halsband. »Eine eigenartige Kreatur. Habe sie beim Spionieren erwischt.« Seinen Soldaten wies er an: »Bringe sie in meine Villa, damit ich sie verhören kann.«
    »Uberlaß mir das Weib«, sagte Petrius. »Ich werde die Wahrheit rasch aus ihr herausbekommen.«
    »Wenn ich deine Methoden anwendete, dann würden ihre Schreie bloß die Einheimischen aufbringen. Wir haben im Moment genug Unruhen.«
    »Ich weiß wirklich nicht, warum, beim Herkules du dir so-viele Gedanken um die Einheimischen machst. Diese unzivilisierten Briten sind doch halbe Barbaren. Einschüchterung ist eine Waffe, die du öfters benutzen solltest.«
    »Erzähl dem Meister nicht, wie er zu Werke gehen soll«, sagte Marcus grinsend.
    Der Soldat bedeutete Diana, in den Wagen zu klettern, an den sie gekettet war. Sie kämpfte sich gerade noch hinein, als er auch schon die Anhöhe hinabzurollen begann. Die Fahrt war erstaunlich sanft, wenn man ihr primitives Gefährt in Betracht zog. Diana sah, daß die Straße, die den Hügel hinabführte, sehr gut gebaut war. Eine Römerstraße, was sonst , dachte sie.
    Sie sagte sich immer wieder, daß sie träumte, oder besser gesagt einen Alptraum hatte, aber sie wusste so genau, wie sie ihren Namen kannte, daß sie nicht erwachen würde. Das hier passierte tatsächlich. Sie hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war, aber fürchtete, daß sie sich nicht mehr im achtzehnten Jahrhundert befand.
    Und zu allem Elend war sie noch Gefangene des Befehlshabers! Er und seine Soldaten hatten sich beinahe gleichgültig darüber unterhalten, ob sie sie nun umbringen sollten oder nicht!
    Diana war von Entsetzen erfüllt. Sie hatte außerdem das schreckliche Gefühl, selbst schuld an ihrer Misere zu sein. Natürlich musste ihr so etwas passieren! Wie oft hatte sie sich über die Zeit beklagt, in der sie lebte? Dauernd träumte sie von Epochen, in denen es aufregender und besser gewesen sein musste . Sie hatte sich über die Männer ihrer Generation lustig gemacht, hatte sie als schwächliche Stutzer abgetan und zu ihrem Schaden mit den elisabethanischen Seefahrern oder den Rittern des Mittelalters verglichen. Was, wenn nun das Schicksal beschlossen hatte, ihr ein wenig von dem zu zeigen, was die damaligen Männer ausmachte? Gott möge ihr beistehen, aber diese Römer ließen die normannischen Eroberer wie polierte Zinnsoldaten aussehen.
    Der Wagen ratterte durch ein Tor in den von einer Mauer umgebenen Garten einer Villa. Er hielt vor einer Tür, die aussah wie der Hintereingang. Ein älterer Mann von durchschnittlicher Größe und Statur, gekleidet in eine einfache Toga mit einer Peitsche am Gürtel, unterhielt sich mit dem Wagenlenker. Sein Blick, mit dem er Diana maß, besaß den Hochmut eines Prinzen. »Bindet sie los!« Er machte kein Hehl aus seinem Abscheu über ihr Aussehen. »Komm«, befahl er. Diana rieb sich den Hals, wo das Eisenband sie aufgescheuert hatte, aber rührte sich nicht.
    Herrisch deutete er mit einem langen Finger auf sie. »Du - komm!« Seine Hand fiel zum Griff seiner Peitsche und die Bedeutung seiner Geste war unmißverständlich.
    Diana glitt vom Wagen und trat zögernd auf ihn zu.
    »Ich bin Kell, der Sklavenaufseher dieses Haushalts. Du hörst auf meine Befehle.« Seine Augen waren von einem klaren Grau, so farblos wie das Meer bei Sturm. Alles, was Diana in diesem Moment seiner Miene entnehmen konnte, war ungeheurer Stolz. »Folge mir«, befahl er.
    Er führte sie über einen langen gefliesten Korridor. Sie traten durch einen Torbogen in einen Raum, der nur mit einigen Holzbänken ausgestattet war. Die Fliesen in diesem Raum bildeten allerdings ein

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