Sinnliche Eroberung
angeführt und London niedergebrannt hatte. »Ich bin keine Druidin«, sagte sie wahrheitsgemäß.
»Was bist du dann, abgesehen von einem Bündel Fetzen?«
Dieser römische Grobian verstand es tatsächlich, ihren Stolz zu verletzen. Ihr fielen keine Antworten ein, die ihn besänftigen konnten.
»In diesen häßlichen Fetzen kann ich weder ein Geschlecht, noch ein Alter feststellen. Zieht es aus!« befahl er den Frauen.
Die Frauen, die das Essen gebracht hatten, versuchten, ihr das Kleid auszuziehen. Als sie sich wehrte, legte die große Frau ihre Handtücher ab und kam ihnen zu Hilfe. Diana floh über die Fliesen ans andere Ende des Raums.
Kell nahm die Peitsche aus seinem Gürtel und ging entschlossen auf sie zu.
Dianas Augen blitzten und sie zeigte ihre Zähne wie eine in die Enge getriebene Wildkatze. »Ihr feigen Römer! Ist die Peitsche die einzige Art, wie ihr mit Briten fertig werdet?«
Ihre Worte amüsierten Marcus Magnus. Er grinste wölfisch. »Kell ist kein Römer, er ist Brite. Meiner Erfahrung nach gibt es keinen besseren Sklavenaufseher als einer aus euren eigenen Reihen.«
Diana war entsetzt. Sie hatten sie jedoch an die Wand gedrängt und begannen, ihr die Kleider auszuziehen. Schließlich stand sie nur noch in ihrem Korsett und in ihrer filzigen Perücke da. Jeder im Raum starrte ungläubig auf das wurstähnliche Gebilde, in das sie eingeschnürt war. Ihre Wangen brannten vor Erniedrigung.
Magnus blickte Kell an und zuckte mit den Schultern. »Muß wohl eine dieser abscheulichen Vorrichtungen sein, die Drui-denpriesterinnen tragen. Zieht es aus.«
Nach viel Gerangel, Gestoße und Geziehe sowie etlichen Verwünschungen und Kratzern durch Diana, ging sie auch noch des Korsetts verlustig. Ebenso wie ihrer gepuderten Perücke, die sich in der Hitze des Gefechts gelockert hatte.
Magnus wurde Zeuge einer Veränderung, die ebenso überraschend wie angenehm war. Sobald das falsche weiße Haar befreit war, fiel eine seidige Masse blass goldener Locken über ihren sanft geschwungenen Rücken; ein Rücken aus Elfenbein und Alabaster. Ohne das häßliche Kleidungsstück war sie ganz zweifellos eine Frau - voll zarter Kurven und Rundungen. Ihre süßen, runden Brüste richteten sich prall und hoch auf und wurden von rosa Warzen gekrönt, die sich nicht anders als Rosenknospen bezeichnen ließen. Ihre Taille war so schmal, daß er sie beinahe mit einer kräftigen Männerhand umspannen konnte. Ihr wundervoll gerundetes Hinterteil lief in langen, seidigen Schenkeln und schlanken Beinen aus.
Ihre helle Haut wies keinen Makel auf, ihr Körper war schöner als der einer Göttin. Sie kauerte mit übertriebener und unangebrachter Scham auf der Holzbank. Sein Blut wallte mächtig auf, und er verhärtete sich bei dem köstlichen Anblick, der sich ihm bot. Im Vergleich zu den anderen Frauen wirkte sie so auffallend, daß er seinen Augen kaum traute. Wie feines geschliffenes Glas zwischen gewöhnlichen Steinkrügen.
»Bei den Göttern!« flüsterte er heiser. »Badet sie und bringt sie zu meiner Liege!« Dann verließ er mit langen Schritten die Villa, um sein privates Badebecken am Ende des Gartens aufzusuchen.
Diana starrte Kell voller Verachtung an.
»Du hast großes Glück. Dem Herrn gefällt, was deine Lumpen bedeckten. Dein Körper hat dir das Leben gerettet - zumindest vorläufig.« Kell war höchst überrascht, daß Marcus ein solch auffälliges Interesse an einer Frau zeigte. Normalerweise verschwendete der General nicht seine Zeit mit dem schwachen Geschlecht. Er war ein harter Soldat mit wenig Interesse an Sinnenfreuden. Mehrmals die Woche ging er zu einer Prostituierten oder bediente sich einer Sklavin, hatte jedoch bis dato nie bestimmte Vorlieben gezeigt, obwohl jede im Haushalt um seine Aufmerksamkeit buhlte.
»Bitte gib mir etwas, um meine Blöße zu bedecken.«
»Römer schämen sich ihres nackten Körpers nicht. Tatsächlich zeigen sie ihn, sooft sie nur können«, sagte Kell in etwas trockenem Ton.
»Ich bin keine Römerin«, wehrte Diana sich und benutzte ihr Haar, um ihren nackten Busen zu bedecken.
Kell sagte zu einer der Frauen: »Geht und holt eine Badesklavin oder besser zwei; das Weib ist kapriziös.«
Zwei junge und gut durchtrainierte Mädchen betraten den Raum, Sekunden nachdem die Dienerinnen gegangen waren; das Haar trugen sie kurzgeschoren. Sie hatten kurze weiße Tuniken und Sandalen an.
»Badet die neue Sklavin, dann bringt sie zu mir zurück. Ich werde eine Toga für
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