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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie auswählen.«
    Stolz hob Diana den Kopf. »Ich bin keine Sklavin«, sagte sie trotzig.
    Kell seufzte. Er trat zu ihr, nahm all seine Geduld zusammen und sagte ruhig: »Was du brauchst, sind ein paar saftige Peitschenhiebe. Mein Instinkt rät mir, wenn ich dir jetzt, gleich zu Anfang, ein paar verabreiche, erspart mir das eine Menge Ärger. Der Herr genießt deinen Körper jedoch mehr, wenn er nicht von meiner Peitsche gezeichnet ist.«
    Diana rang entsetzt nach Luft. »Du bist wohl von Sinnen!«
    Kell fuhrt fort, als ob sie nichts gesagt hätte: »Das Leben wird unendlich leichter für uns beide sein, wenn ich und du zu einem Einvernehmen gelangen. Deine Sprechweise und deine Manieren sagen mir, daß du eine intelligente Person bist. Meine Position in diesem Haushalt ist gesichert, weil mein Wort als Gesetz gilt. Mein Wort ist Gesetz, weil ich jeden diszipliniere, der unter mir steht. Dieser Haushalt läuft so flüssig wie warmer Honig, ergo ist es ein glücklicher Haushalt. Genau das wünscht der General, und was der General wünscht, wünsche ich, was wiederum heißt, was ich wünsche, solltest du ebenfalls wünschen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Diana antwortete ihm in derselben Manier: »Vollkommen klar. An deiner Logik habe ich nichts auszusetzen; was ich jedoch verabscheue, sind deine Feigheit und dein Mangel an moralischer Standhaftigkeit!«
    Es blitzte in seinen Augen. »Sprich ruhig weiter.« Sein Ton sagte deutlich, daß sie, wenn sie fortfuhr, dies auf eigene Gefahr tat.
    »Ich bin nackt. Ich weigere mich, weitere Worte mit dir zu wechseln.«
    Kell wusste genau, was sie meinte. Er betätigte sich als Unterdrücker seiner eigenen Leute, auf Geheiß eines Römers. Ihre Ideale waren nur deshalb so erhaben und edel, weil sie noch nie Sklaverei kennengelernt hatte. Sobald sie einmal einen kleinen Geschmack davon bekommen hatte, würde er sehen, wie lange sie auf ihren noblen Prinzipien beharrte. Lange würde er nicht warten müssen.
    »Ich hatte gehofft, wir könnten zu einem Einvernehmen gelangen, doch was wir erreicht haben, ist eine Sackgasse... nun, an mir liegt es nicht!« Er bedeutete den Badesklavinnen, sie fortzuführen.
    Sie gingen nicht in die Richtung, in der der General verschwunden war, also nahm sie an, daß es mehr als einen Badebereich gab. Sie führten sie durch einen Türbogen, der mit einer schweren Leinwandplane verhängt war. Diana fiel ein Stein vom Herzen, als keine männlichen Augen mehr auf ihr ruhten.
    Der Raum war nicht sonderlich groß und in makellosem Weiß ausgefliest; die quadratischen, in den Boden eingelassenen Badebecken schimmerten ihr türkis entgegen. Dampf erhob sich in dicken Wolken aus dem größeren der beiden Becken. Das heiße Wasser wirkte äußerst einladend auf Diana.
    »Ich werde mich selbst baden«, sagte sie abweisend und stieg die Stufen zum Becken hinab.
    Die Badesklavinnen wechselten einen Blick, sagten jedoch nichts. Eine der beiden goß etwas aus einem wunderschön geformten Flakon ins Wasser. Duftende Schwaden stiegen mit einem Mal auf und erfüllten Dianas Sinne. »Was ist das?« fragte sie.
    »Das ist Weihrauch, eine aromatische Substanz«, lautete die Auskunft.
    Das warme Wasser fühlte sich himmlisch an. Diana schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen die türkisen Fliesen. Sie atmete tief durch, und es kam ihr vor, als würden die Sorgen und Ängste, die sie beinahe überwältigt hätten, dahinschmelzen wie Schnee an der Sonne. Plötzlich merkte sie, daß noch jemand mit ihr im Becken war.
    Sie riß die Augen auf und erschrak, als sie sah, daß die Badesklavinnen links und rechts von ihr standen und gefährlich aussehende Waffen in den Händen hielten.
    Als sie aufschrie, versuchten die Mädchen, sie zu beruhigen. »Das ist nur eine Bürste«, sagte eine und zeigte ihr das Ding, das auf ihrer Handfläche ruhte.
    »Eine Bürste?«
    Als das Mädchen sah, daß sie nicht verstand, erklärte sie: »Damit kratzt man die Haut sauber. Es tut nicht weh. Komm.«
    Diana war viel zu müde, um zu protestieren. Sie stieg aus dem Wasser und legte sich auf Geheiß der Mädchen auf eine Art Marmortisch. Es klang nach einer reichlich unangenehmen Erfahrung, die Haut saubergekratzt zu bekommen, aber Diana begriff, daß sie noch tausenderlei anderen seltsamen Gebräuchen in der Villa und Aquae Sulis begegnen würde. Je rascher sie sich neuen Erfahrungen anpaßte, desto leichter würde es für sie sein.
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