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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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wunderschönes Mosaik.
    Kell klatschte in die Hände und sofort tauchten zwei Frauen auf. Sie waren in einfache, lange Leinentogen gekleidet. Ihr braunes Haar trugen sie zu Nackenzöpfen geflochten. Diana sah, daß beide unattraktiv, ja beinahe groß aussahen, aber sie waren tadellos sauber.
    Kell sprach kurz mit ihnen in derselben hochmütigen Manier wie mit Diana. Sie beugten ohne Zögern die Köpfe und gingen, um seine Befehle auszuführen. Kell deutete auf eine der Holzbänke. Diana sank erleichtert darauf nieder. Ihre Knie fühlten sich an wie Gummi. Ihre Nerven lagen derart blank, daß sie am liebsten geschrien hätte, aber sie wollte nicht ihre Kräfte im Streit mit einem eingebildeten Sklavenaufseher vergeuden. Sie brauchte jedes Quentchen Stärke, um mit Marcus Magnus fertig zu werden, wenn er kam, und kommen würde er. Das war das einzige, was sie sicher wusste .
    Fast umgehend erschienen die Frauen wieder mit Essen und Trinken. Zu Dianas Freude bekam sie es serviert. Sie nahm den Zinnkelch vom Tablett und trank gierig das wohlschmeckende Gebräu aus Honig und Saft von Früchten. Ihre Kehle war derart ausgedörrt, daß sie den Kelch in einem Zug leerte. Die Frau füllte das Gefäß aus einem Steinkrug wieder auf.
    Die Kameradin stellte das Tablett mit Essen neben Diana auf der Bank ab. Auf einem Teller befanden sich Artischockenherzen, reife Oliven und weicher weißer Käse. Der andere Teller war überhäuft mit dünnen Scheiben kalten Bratens und knusprigem, noch warmem Weißbrot.
    Diana konnte vor Aufregung kaum essen; aber sie fürchtete, daß man sie vielleicht zur Strafe verhungern lassen würde, also schob sie sich etwas in den Mund und begann zu kauen. Nach ein paar Bissen hatte sie genug und brachte nichts mehr hinunter, obwohl die Dinge äußerst schmackhaft waren. Sie stieß das Tablett von sich und griff erneut nach dem Kelch.
    Diana schrak zurück, als Marcus Magnus durch den Torbogen trat. Eine junge Frau erschien wie aus dem Nichts mit einem Armvoll Handtücher. Obwohl sie eine hochgewachsene, aufrechte Person war, wirkte sie neben Magnus geradezu schmächtig. Als Kell auf ihn zutrat, wich die Frau ehrfürchtig zurück.
    »Wollt Ihr Euch vor oder nach Eurem Bad mit der Gefangenen befassen, General?«
    Diana sah den Ausdruck von Verärgerung, der über seine Züge glitt. Abermals hatte der General sie vollkommen vergessen. Ohne lange Umstände wandte er sich direkt in herrischem Ton an sie. Sein Blick glitt mit geradezu beleidigendem Hochmut über ihre Gestalt. »Wer bist du?« Seine Worte und sein Gehabe erlaubten kein Zögern.
    »Ich bin Lady Diana Davenport.«
    Er stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus, das keine Spur von Humor enthielt. »Ha! Diana. Hältst du dich für eine Göttin?«
    »Nein. Diana ist mein Name. Ich bin keine Göttin, aber ich bin sehr wohl eine Lady.« Trotzig hob sie das Kinn. »Und wer seid Ihr?«
    Ihr hochmütiger Ton erzürnte ihn.
    »Ich bin der Mann, der über dein Leben oder deinen Tod entscheidet. Du bist meine Gefangene, mein Eigentum. Ich will Antworten und zwar auf der Stelle!«
    Diana zuckte trotz ihres festen Entschlusses, sich nicht von ihm einschüchtern zu lassen, zusammen. Sie schluckte hart. »Ihr seid grob und unhöflich«, sagte sie leise.
    »Zwei meiner besseren Eigenschaften. Welcher Nationalität gehörst du an?«
    »Ich bin Engländerin - Britin.«
    »Noch so eine Lüge, beim Jupiter! Die britannischen Stämme sind primitive Schlächter, so wild und unzivilisiert, daß sie sich immer noch mit blauer Tinte einreiben, um ihren Feinden Furcht einzujagen.«
    Diana war einen Moment lang sprachlos. Sie konnte nicht bestreiten, daß die alten Briten wirklich diese Gepflogenheit hatten, wie er sie beschrieb.
    »Woher kommst du?« fragte er.
    »Ich komme aus London. Dort lebe ich.«
    »Du meinst Londinium? Sogar deine Sprechweise ist eigenartig. Und das ist auch so eine verdammte Lüge - Londinium wurde vor ein paar Monaten durch Feuer zerstört. Was tust du in Aquae Sulis?«
    »Aquae Sulis, aber natürlich! Das ist der römische Name für Bath«, murmelte Diana zu sich selbst.
    »Du hast spioniert! Du bist eine infame Druidenspionin. Ist Aquae Sulis die nächste Stadt, die die wilden Britannier, die von euch Druiden beherrscht werden, niederbrennen wollen?«
    Dianas Gedanken rasten. Sie hatte über genügend Geschichtsbüchern gesessen, um zu wissen, daß um etwa 60 - 61 A. D. Königin Boadicea von Britannien einen Aufstand der Stämme gegen die Römer

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