Sinnliche Eroberung
purpurroten Lendenschurz anzulegen. Er saß auf ihren Hüften und war bis hinunter zu ihrem Schamhügel ausgeschnitten, wo Nola ihn mit einer riesigen Perlenbrosche befestigte. Als Diana in den Spiegel sah, konnte sie nur an eins denken: Wenn Prudence sie so sähe, würde sie einen Herzanfall bekommen!
Eine tiefe Stimme sagte von der Tür her: »Du hast dich lange genug bewundert, jetzt bin ich an der Reihe.«
»Marcus!« keuchte Diana erschrocken. »Ich kann unmöglich so herumlaufen!«
»Dann werde ich dich eben tragen«, sagte er unbarmherzig. Er hob sie hoch, als ob sie nicht mehr wöge als eine Feder, und trug sie, ohne auch nur im geringsten auf ihre Proteste zu achten, zum Triclinium hinunter. Diana drehte ihm ihren Oberkörper zu, so daß nur ihr Rücken zu sehen war, falls ungebetene Augen sie erblicken sollten. Das blieb jedoch, wie sie rasch merkte, nicht ohne Folgen. Ihre Brustwarzen rieben sich bei jedem Schritt an seiner Tunika. Sie spürte die Hitze, die sein Körper verströmte, und konnte den männlichen Duft seiner tiefgebräunten Haut riechen.
Statt sie wieder vor den Spiegel zu tragen, legte er sie auf ihrer eigenen Liege ab und steckte ihr ein kleines goldenes Kissen unter den Ellbogen. Dann ging er zu seiner Liege und ließ seinen Blick nach Herzenslust über sie gleiten.
Diana hatte aufgehört zu protestieren. Marcus Magnus' Wille galt immer. Er war der Inbegriff des dominanten Mannes, und keine Macht der Erde würde ihn ändern. Sie hatte die Wahl: Entweder sie nahm ihn, wie er war, oder sie wies ihn zurück; selbstverständlich lag es in ihrem eigenen Interesse, ihn zu akzeptieren. Außerdem wusste sie tief in ihrem Herzen, daß sie ihn gar nicht anders wollte. Wenn sie ehrlich war, dann schmeichelte es ihr über alle Maßen, daß er sie unwiderstehlich fand.
Die Anziehungskraft, die beide füreinander empfanden, war überwältigend, und die Vorfreude darauf, einander zu berühren, zu kosten und zu liebkosen, brannte wie Feuer in ihrem Blut. Beide waren eine so große gegenseitige Versuchung, daß sie sich in einem permanenten Zustand der Erregung befanden. Diana wusste , daß der Vollzug letztendlich unvermeidlich war, und bei dem Gedanken hätte sie fast jubeln mögen.
Nola folgte ihnen ins Triclinium. »Soll ich getrennt servieren?« fragte sie, da sie genau wusste , daß Marcus Diana eigentlich auf seiner Liege haben wollte.
»Du kannst den Hauptgang und die Vorspeisen servieren und dann gehen, Nola.«
Es gab Riesengarnelen, kleine Shrimps und winzige Jacobsmuscheln in einer Zitronenbuttersauce, gefolgt von einer knusprig gebratenen Gans mit einer Füllung aus Eßkastanien. Der Salat enthielt Kichererbsen, Gurken und rote Bete mit einer Tunke aus kräftigem Honig und Anissamen. Diana hatte noch nie etwas an der Tafel des Römers gegessen, das nicht köstlich gewesen wäre. Der Prince of Wales würde vor Neid erblassen, wenn er diese Speisen sähe.
»Verzeihst du mir, daß ich letzte Nacht eingeschlafen bin?«
»Es war meine Schuld. Offenbar habe ich dich gelangweilt.«
»Nein, es war höchst unterhaltsam. Du hast eine äußerst lebhafte Fantasie.«
»Ich habe das nicht erfunden, Marcus. Es ist wirklich wahr.«
»Deine Geschichte interessiert mich. Ich will alles hören - danach.«
Diana konnte kaum atmen. »Danach?«
»Ja, danach. Nicht nur heute abend, sondern jeden Abend. Es würde mich freuen, wenn du mir dein Leben erzählst.«
»Wonach?« flüsterte sie. Ihre Kehle war auf einmal wie ausgedörrt und ihre Stimme heiser.
»Nachdem die Bedürfnisse unserer Leiber gestillt sind. Nachdem wir gegessen und unseren Durst gestillt und uns an der Liebe gesättigt haben. Dann werden wir uns unterhalten.«
Diana senkte ihre dichten Wimpern. Wenn Nola sie nicht bald allein ließ, starb sie noch vor Sehnsucht. Es war im höchsten Maße erotisch und erregend, mit nichts als einem Lendenschurz vor diesem potenten Römer zu sitzen. Und der Zweck dieses Kleidungsstückes bestand offensichtlich nicht nur darin, daß es ihr Schambein, das von der großen Perle gekrönt wurde, betonte. Schließlich räumte Nola die Hauptgerichte ab und brachte ein Tablett mit verschiedenen Desserts und Früchten herein. Dann zog sie sich zurück.
Marcus' schwarze Augen funkelten. Er streckte die Hand aus und sagte: »Komm her und schau, ob es hier etwas gibt, das dir gefallen könnte.« Die erotische Spannung im Raum knisterte derart, daß sie sozusagen greifbar war.
Diana glitt von ihrer Liege und
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