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Sinnliche Erpressung aus Liebe

Sinnliche Erpressung aus Liebe

Titel: Sinnliche Erpressung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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Stunde entschuldigte sie sich unter dem Vorwand, einige Einkäufe erledigen zu müssen. Sie konnte das Geschwafel ihres Vaters nicht mehr ertragen, der sich bitter über seinen Chef beklagte. Jetzt müsse er doppelt so viel arbeiten, und in zwölf Monaten würde er sich zur Ruhe setzen, um mehr Zeit für seine Frau zu haben.
    „Ach Nigel, das Ganze muss schlimm für dich gewesen sein“, hatte Pamela den verlogenen Kerl mitfühlend zu trösten versucht.
    Am liebsten hätte Sally geschrien: Lügen … nichts als Lügen! Außerdem wusste ihr Dad vom Arzt, dass Pamela kein Jahr mehr leben würde.
    Als Sally vom Einkaufen zurückkehrte, war ihre Mutter allein und ihr Vater ins Hotel zurückgekehrt. Sally sah ihn erst wieder am nächsten Morgen beim Frühstück. Sie aßen schweigend, dann erklärte ihr Vater, nach dem Mittagessen dringend nach London zurück zu müssen. Und da sie in Sallys Auto gekommen waren, blieb ihr nichts anderes übrig, als mit ihm zurückzufahren.
    Im Pflegeheim schaffte er es in Windeseile, seine Frau davon zu überzeugen, dass es für ihn unumgänglich sei, sofort aufzubrechen.
    Das bestätigte, was Sally schon immer von Liebe und Ehe gehalten hatte. Sie erlebte mit, wie ihre todkranke Mutter den Mann tröstete, der sie schamlos belog.
    Als Sally am Sonntagabend in ihr ungeliebtes Apartment zurückkehrte, versuchte sie sich einzureden, froh zu sein, dass Zac nach Italien zurückgeflogen war. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, immer wieder den Anrufbeantworter abzuhören – in der schwachen Hoffnung, Zac könnte sich gemeldet haben.
    Ist das nicht hirnverbrannt? fragte sie sich unglücklich, als sie sich schlafen legte. Irgendwie hoffte sie immer noch, er würde doch wieder bei ihr auftauchen.
    Nachdem dann aber eine Woche vergangen war, ohne dass sie von ihm gehört hatte, begann sie, sich damit abzufinden, ihn verloren zu haben. Wenn sie nachts allein in ihrem Bett lag, dachte sie an Zac, und wenn sie endlich Schlaf fand, träumte sie von ihm …
    An einem Freitag, zwei Wochen, nachdem Sally ihn zum letzten Mal gesehen hatte, bemerkte ihre Freundin Jemma, sie sehe so blass und unglücklich aus, sie brauche dringend Abwechslung. Sie sollten essen gehen, danach ins Kino. Sally stimmte zu und lebte tatsächlich ein wenig auf.
    Doch als sie am nächsten Tag ins Pflegeheim kam, erwartete sie eine schreckliche Überraschung. Der Arzt, der für ihre Mutter zuständig war, kam ihr entgegengeeilt. Seit zwei Stunden hatte er versucht, Sally über Handy zu erreichen, doch da sie es beim Fahren immer ausschaltete, war ihm das nicht gelungen.
    Ihre Mutter habe einen schweren Herzinfarkt erlitten und sei ins Koma gefallen, berichtete er und versicherte, das medizinische Personal habe alles in seiner Macht Stehende getan. Der Ehemann sei auch benachrichtigt worden, jedoch noch nicht erschienen.
    Als Nigel Paxton dann endlich kam, war seine Frau bereits eine Stunde zuvor gestorben.
    Die sechs Tage vor der Beerdigung waren die schlimmsten in Sallys Leben, obwohl ihr Vater sich ausnahmsweise um alles gekümmert hatte. Der Tod ihrer Mutter war nicht unerwartet gekommen, dennoch hatte er Sally so mitgenommen, dass sie völlig gebrochen war. Jetzt hätte sie Zacs Trost dringend gebraucht.
    Die kurze Trauerfeier fand an einem sonnigen Julitag in der Kirche von Bournemouth statt, in der ihre Mutter getauft worden war. Knapp fünfzig Leute nahmen daran teil, darunter auch Al und seine Eltern. Sally war dankbar für ihre Anteilnahme. Doch im tiefsten Inneren hätte sie sich Zac an ihrer Seite gewünscht … ein vergeblicher Wunsch. Er hatte nichts mehr von sich hören lassen.
    Ihr Vater spielte den trauernden Witwer, doch Sally nahm kaum wahr, was er tat.
    Ihre Mutter wurde auf dem Friedhof neben ihren Eltern begraben. Die anschließende Gedenkfeier bei Tee fand in dem Hotel statt, in dem ihr Vater übernachtete.
    Die gesamte Zeremonie dauerte nicht mal vier Stunden.
    Sally fühlte sich außerstande, mit ihrem Vater zu Abend zu essen. Am nächsten Morgen überreichte er ihr den Schmuckkasten ihrer Mutter mit der Bemerkung: „Das hat sie dir vermacht. Wenn du willst, sprich mit dem Nachlassverwalter, aber sie hat alles Geld, das noch da war, mir hinterlassen. Du kannst im Studioapartment wohnen bleiben, bis der Nachlass abgewickelt ist und keine Gefahr besteht, dass es in die Erbmasse eingeht. Danach möchte ich es zurückhaben“, erklärte er eiskalt, stieg in seinen BMW und fuhr davon.
    Sally dachte nicht daran,

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