Sinnliche Küsse - gefährliches Geheimnis
Darüber rede ich nicht."
"Danke." Marisas Stimme klang gepresst. "Pass auf dich auf." Sie legte auf.
Carina liebte ihren Bruder sehr, aber als sie älter geworden war, war ihr bewusst geworden, dass weder er noch Benito so großartig waren, wie sie als Kind geglaubt hatte. Am liebsten hätte sie Alfredo jetzt verprügelt, damit er zur Besinnung kam. Er liebte doch seine Kinder. Das wusste sie. Und er liebte Marisa. Oder zumindest hatte er das mal getan.
Sie war froh, dass ihre Affäre mit John so eindeutig nur das war. Später würde sie ihre Musik und schöne Erinnerungen haben, aber kein gebrochenes Herz.
"Freitagabend und wieder im Crazy Eights", sagte Carina, als sie auf den Parkplatz fuhren. "Aber ich habe meine Ohrstöpsel vergessen."
John klopfte auf eine seiner Taschen. "Ich nicht." Sie lächelten sich an.
Carina hatte nachmittags eingekauft und trug nun das Gleiche wie die meisten Leute hier – enge Jeans und ein Westernhemd. Statt Stiefeln trug sie allerdings bequeme flache Schuhe.
Es waren keine Tische frei. John fand einen Platz an der Wand. Dort lehnte er sich an und hielt Carina vor sich, die Arme um ihre Taille geschlungen. Nachdem sie mehrere Minuten darauf gewartet hatten, dass ein Tisch frei wurde, fragte John: "Möchtest du tanzen?"
Sie tanzten eine Weile, bevor sie zur Bar gingen und sich etwas zu trinken holten. Diesmal nahm Carina eine Cola, und John amüsierte sich darüber.
"Und ich dachte, ich hätte wieder das Vergnügen, dich ins Bett zu bringen." Er prostete ihr mit seinem Bier zu.
"Keine Chance. Ich will genau wissen, was ich tue, wenn ich dich in mein Schlafzimmer lasse."
Fast hätte er sich an seinem Bier verschluckt. Er hustete und musste gleichzeitig lachen. "Ich weiß nie, was du als Nächstes sagen wirst."
"Gut. Dann bist du ständig etwas unsicher. Das mag ich an einem Mann."
Gegen Mitternacht hatten sie genug. Danach liebte John Carina stundenlang, reizte sie bis zum Äußersten, zog sich zurück und fing dann noch mal von vorn an. Als er endlich in sie eindrang, war es, als hätte sie die Wirklichkeit vollkommen hinter sich gelassen. Sie erlebte sinnliche Freuden, von denen sie sich wünschte, dass sie nie aufhören würden.
John wartete, bis Carina den Höhepunkt erreichte, dann rollte er sie beide herum, ohne sich zurückzuziehen, bis sie auf ihm lag. Er setzte sie rittlings auf sich, und nun durfte sie das Tempo bestimmen.
Sie bewegte sich verführerisch auf ihm und hatte dabei das Gefühl großer Macht. Als John ihre aufreizend langsamen Liebkosungen nicht mehr ertragen konnte, legte er die Hände auf ihre Hüften und zog sie fester an sich, beschleunigte den Rhythmus und wurde immer schneller, bis sie beide zusammen zum Höhepunkt kamen.
Als John ein paar Stunden später aufstand, fragte Carina: "Warum bleibst du nicht über Nacht?"
"Ein andermal. Versprochen." Er griff nach seiner Hose. "Heute Abend würde ich dich gern treffen, wenn es dir recht ist. Aber es wird spät. Falls du unter diesen Umständen lieber nicht möchtest, verstehe ich das."
"Nein, es ist in Ordnung. Ich möchte, dass du kommst. Du hast also vorher eine andere Verabredung."
Er zog sich sein Hemd über den Kopf, bevor er antwortete. "Nein, es ist ein Geschäft, das ich zum Abschluss bringen muss. Ich erzähle dir alles, wenn ich herkomme." Er gab ihr einen langen, zärtlichen Kuss. "Jetzt ruh dich aus", sagte er danach und verließ das Zimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen.
10. Kapitel
Am nächsten Tag bewachten die Agenten abwechselnd das Lagerhaus der Pattersons. Hal war schon so oft drin gewesen, dass er einen Lageplan davon hatte zeichnen können.
Und nun mussten sie hinein, bevor die Lieferung eintraf.
Im Moment saßen sie noch in einem gemieteten Lieferwagen und sahen zu, wie die Arbeiter das Gebäude verließen. Eine halbe Stunde später erschienen die Patterson-Brüder und gingen zu ihren Autos.
"Was meint ihr?" fragte Hal. "Nach meiner Zählung sind alle Angestellten draußen."
"Falls du dich irrst, ist alles verdorben."
"Verdammt, das weiß ich doch."
"Wir sind alle nervös", sagte Ruth ruhig. "Aber lasst es nicht aneinander aus, ja?"
"Wie steht es denn mit Davies und Sullivan?" fragte John.
"Sam hat aus Virginia Agenten hergeschickt, die dafür sorgen sollen, dass sie nicht verschwinden, nun da wir Beweise gegen sie haben. Aber ihm ist klar, dass wir bei der Festnahme dabei sein wollen."
"Hal, du kennst das Gebäude am besten", sagte John. "Geh
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