Sinnliche Küsse - gefährliches Geheimnis
Geheimdienst?"
Er nickte. "Vorher konnte ich es dir nicht erzählen."
"Weil du an einem Fall gearbeitet hast?"
"Richtig. Wir haben ihn heute abgeschlossen."
Sie war verwirrt. "Wer wir?"
"Ich und drei andere Agenten, mit denen ich zusammengearbeitet habe."
"Oh." Carina goss ihnen Kaffee ein und setzte sich dann neben John. "Das ist ein richtiger Schock. Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
"Hör mir einfach nur zu."
"Natürlich. Wenn du an einem Fall gearbeitet hast, durftest du wahrscheinlich nicht darüber reden."
"Genau."
Sie lächelte. "Aber nun da es vorbei ist, darfst du es mir erzählen. Danke, dass du ehrlich mit mir bist." Sie fragte sich, warum er nun sogar noch grimmiger wirkte als vorher.
"Zurzeit arbeite ich nicht für die NSA. Man hat mich an die DEA ausgeborgt … die Drogenbehörde." Er trank einen Schluck Kaffee. "Seit einiger Zeit kam eine Menge Kokain von Mexiko nach San Antonio. Wir mussten das stoppen."
"Das ist wirklich furchtbar. Die Zeitungen sind ja voll von Geschichten über Drogenabhängige. Und so viele Kinder sind darunter! Was für Menschen sind das bloß, die so was an Kinder verkaufen?"
"Gier ist manchmal ein starkes Motiv. Es ist schwer vorauszusagen, wer dafür anfällig ist. Einer der Agenten, die auf diesen Fall angesetzt waren, ist im vorigen Jahr getötet worden. Wir glauben, dass er etwas herausgefunden hatte und dass ein anderer Agent, der bestochen worden war, ihn getötet oder zumindest in den Tod geschickt hat. Deshalb wurde ich hergeholt. Das Büro der DEA in Washington hatte erfahren, dass ich aus Texas stamme, und sie wollten mich einsetzen, weil keiner von den Mitarbeitern hier wusste, dass ich für die Regierung arbeite."
"Das ergibt Sinn." Carina beugte sich vor und küsste John. "Aber jetzt ist es vorbei. Heißt das, dass du nun tatsächlich mal über Nacht bleiben kannst statt immer gleich wieder wegzulaufen?" neckte sie ihn. "Das muss wirklich stressig für dich gewesen sein." Sie machte eine Pause. "Du hast also einen Job und bist auch ehrgeizig. Nicht dass mich das irgendwie beeinflusst hätte, aber Al hat immer Bemerkungen darüber gemacht, dass du ein Playboy bist. Er wird richtig überrascht sein."
Das war er tatsächlich gewesen. "Da ist noch etwas, das du wissen musst", sagte John.
"Okay, aber dann will ich ins Bett. Es ist mitten in der Nacht, weißt du? Wir können doch morgen darüber reden." Sie lächelte. "Du bist also in Wirklichkeit Superman unter dieser Clark-Kent-Verkleidung. Wie aufregend."
John zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen.
"Dein Verlobter hatte niemanden bei sich, als er von der Straße abgedrängt und getötet wurde."
Das war das Letzte, was Carina erwartet hätte. Danny war allein gewesen? Aber warum hatten ihre Brüder dann … Moment mal. "Du meinst, jemand hat den Unfall absichtlich verursacht?"
"Ja. Und ich denke, wir werden bald erfahren, wer das war."
"Oh nein! Behauptest du etwa, Danny hätte zu den Drogenschmugglern gehört? Ich kann nicht glauben, dass er … Andererseits, wie soll man wissen, wer der Versuchung erliegt?"
"Er hat nicht dazugehört. Er hat herausgefunden, wer es war, und deshalb wurde er umgebracht."
Carina stiegen Tränen in die Augen. "Er hat mich also nicht betrogen, sondern das Richtige getan."
"Das nehmen wir an. Zumindest wollten die Schmuggler nicht das Risiko eingehen, dass er womöglich reden könnte."
"Weißt du, wer dahinter steckt?"
"Ja." John griff nach Carinas Hand, die kalt war und zitterte. Die Neuigkeit über Danny war offensichtlich ein Schock für Carina gewesen. "Du frierst. Wir sollten dich ins Bett schaffen."
"Na toll. Nachdem du diese Bombe hast hochgehen lassen, willst du ins Bett." Sie versuchte zu lachen, aber ihre Stimme zitterte zu sehr.
John führte Carina ins Schlafzimmer und suchte im Schrank, bis er einen warmen Bademantel fand, den sie ganz hinten verstaut hatte. Den zog er Carina über.
"Danke." Ihre Zähne klapperten. "Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist."
"Du hast einen Schock, und es tut mir Leid, dass ich den ausgelöst habe. Aber ich dachte, du müsstest die Wahrheit erfahren."
"Du konntest es ja nicht wissen." Sie zog ihn zu sich aufs Bett. Er setzte sich neben sie und legte die Arme um sie.
"Ich könnte dir Tee kochen."
"Nein, halt mich einfach nur fest." Sie lehnte den Kopf an seine Brust, und John schloss die Augen. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
Nach einer Weile seufzte Carina und richtete sich wieder auf. "Danke, dass
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