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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sich hatte. Die Täuschung war so außergewöhnlich, die Verkleidung so wirkungsvoll, dass er seinen eigenen Augen kaum hatte trauen wollen. Und doch, er hatte selbst gesehen, wie diese strahlende junge Frau mit dem kastanienbraunen Haar am Strand durch die Wellen getanzt war! Und es war ganz genau dieselbe Frau gewesen, mit der er nur ein paar Stunden zuvor Schach gespielt hatte. Eine bucklige Frau undefinierbaren Alters.
    Ihr Entsetzen war groß gewesen, als sie ihn dort gesehen und gewusst hatte, dass sie enttarnt war. Und dieses Entsetzen hatte die Wut in ihrem Innern noch mehr angefacht, die sie dann in ein paar rasenden Sekunden an ihm ausgetobt hatte. Was war ihr zugestoßen? Welche schrecklichen Ereignisse in ihrem Leben hatten sie dazu gebracht, dieses beängstigend gefährliche Spiel zu spielen? Mittlerweile war seine unbändige Neugierde von dem Verlangen geprägt, ihr zu helfen. Er machte sich gar nicht die Mühe, sich zu befragen, warum er sich so zu ihr hingezogen fühlte. Denn es gab keine Notwendigkeit, die Sache zu analysieren. Hinter dieser aufregenden, mutigen Fassade verbarg sich eine verwundbare junge Frau. Eine schöne Frau mit einem
    Geist, der es mit seinem aufnehmen konnte. Und ganz bestimmt war er noch niemals einer Frau wie ihr begegnet. Ja, sie war einzigartig, und das wiederum war ein Gedanke, der ihm ein erlesenes Vergnügen verschaffte.
    Marcus hatte ihm berichtet, dass der Nebeneingang zum Witwenhaus nie abgeschlossen war, wenn er sich dort aufhielt. Erleichtert stellte Perry fest, dass sich daran nichts geändert hatte. Der Morgen brach gerade an; ein schläfriger Diener mit Kohlenschütte blinzelte ihn an, als er in der Halle auftauchte.
    »Morgn, Sir.«
    »Guten Morgen.« Perry nickte freundlich und stieg die Treppe hinauf in sein Zimmer. Was konnte Alexandra in solch eine überspannte Scharade gezwungen haben? Irgendetwas an der ganzen Sache musste doch Verdacht erregen. Ausgeschlossen, dass sie einen ehrlichen Grund hatte, ihm solche erstaunlichen Lügen aufzutischen. Und es handelte sich ganz offensichtlich um eine Lüge — unmöglich, diese Tatsache irgendwie schmeichelhafter zu bezeichnen.
    Dabei verkrampfte Perrys Seele sich jedes Mal, wenn er an Lug und Trug auch nur dachte. Würde er es etwa bedauern, die Wahrheit enthüllt zu haben, wenn sich herausstellte, dass sie eine unverbesserliche Lügnerin ohne guten Grund für solch ein Täuschungsmanöver war? War sie eine Betrügerin ... eine Diebin? Eine Verbrecherin, die vor der Strafverfolgung floh? Nein, eine Mörderin war sie nicht, da war er sich ziemlich sicher. Aber vielleicht irgendein Scharlatan?
    Angekleidet legte er sich aufs Bett und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Starrte auf den Baldachin. Weil das Muster aus Girlanden in einem Aufruhr der Farben ihm Kopfschmerzen bereitete, schloss er nach wenigen Minuten die Augen.
    Als er sie wieder aufschlug, stand Marcus mit einer Tasse Kaffee neben seinem Bett und lachte.
    »Sieh an, sieh an, was hast du angestellt, mein Freund? Als die Gäste gestern Abend aufgebrochen sind, habe ich nach dir gesucht, aber du warst verschwunden. Ich hatte angenommen, dass du schon zu Hause bist, aber als ich nachsah, hast du nicht im Bett gelegen und geschlafen. Und jetzt sieht es danach aus, als würdest du dich nur sehr mühsam erholen, weil du die ganze Nacht irgendwo versumpft bist.« Er stellte die Tasse auf den Nachttisch. »Wo eigentlich? In dieser gottverlassenen Gegend habe ich noch nirgendwo einen Ort entdeckt, an dem man versumpfen kann.«
    Peregrine stützte sich auf die Ellbogen.
    »Es gibt auch keine nennenswerten Orte, Marcus.« Er griff nach der Kaffeetasse und trank einen siedend heißen Schluck. »Mir war nach einem Strandspaziergang. Durch Zufall bin ich einem liederlichen Frauenzimmer in die Arme gelaufen, das sich auf dem Heimweg befand, nachdem sie im Dorf die ganze Nacht vergeblich ihren Geschäften nachgegangen war.«
    Marcus lachte derb.
    »Ah, das arme Geschöpf hat dir leidgetan, weshalb du dich entschlossen hast, ihr zu besseren Geschäften zu verhelfen ...«
    »So ist es, mein lieber Junge, so ist es.« Perry gähnte. »Marcus, für heute Vormittag musst du mich entschuldigen. Ich muss mich noch rasieren und etwas anderes anziehen, bevor ich dem Tag ins Auge blicken kann.«
    »Auf jeden Fall. Ein Ausritt nach Durdle Door gehört sowieso nicht zu den aufregendsten Abenteuern. Lass dir also ruhig Zeit.« Er ging zur Tür. »Es bleibt zu hoffen, dass du

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