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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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verließ Combe Abbey.
    Jetzt erst lehnte Alexandra sich in die Polster zurück und atmete tief durch. Sie war frei ... nicht für lange, aber doch lange genug, um ihre Gedanken zu ordnen, ihre Geisteskraft zurückzugewinnen und sich mit all der Entschlossenheit, die sie früher verspürt hatte, neu in die Schlacht zu werfen.
    Nur dass sie auch noch den Honorable Peregrine Sullivan loswerden musste, bevor sie ihre Freiheit wirklich entspannt genießen konnte. Es war zu spät, um noch zu verhindern, dass er mehr über sie erfuhr, als er eigentlich durfte; aber solange er sich nicht dauerhaft im Witwenhaus von Combe Abbey einnistete, dachte sie eigentlich, ohne Angst vor Entdeckung weitermachen zu können. Nur durfte er unter keinen Umständen erfahren, dass es Sylvia gab. Keinesfalls durfte Sylvia mit dem Täuschungsmanöver ihrer Schwester in Verbindung gebracht werden — und noch weniger mit der Hochstapelei, die Alexandra an den Galgen bringen konnte. Früher oder später auf ihrer Reise musste sie sich ihrer Begleitung also entledigen. Alexandra hörte ihn neben der Kutsche reiten und fröhlich pfeifen, als ob er keine anderen Sorgen hätte, und sie fand das Geräusch schon deshalb ausgesprochen ärgerlich, weil sie keine Ahnung hatte, wann ihr selbst das letzte Mal zum Pfeifen zumute gewesen war.
    Nach Christchurch sind es ungefähr zwanzig Meilen, rechnete Alexandra, also etwa drei Stunden. Dort mussten sie die Pferde wechseln und bestimmt auch eine Pause einlegen, um sich ein wenig zu erfrischen. Bei dieser Gelegenheit würde sie Peregrine sagen, dass sie nicht nach London weiterfuhr. Damit besäße er keine Rechtfertigung mehr für seine Begleitung, es sei denn, aus Übermut und weil er sie stören wollte. Er hatte angeboten, ihr zu helfen. Wenn sie ihm nun erklärte, dass dies nur auf diese Weise geschehen könne, würde er bestimmt seinen Weg nach London fortsetzen, sodass sie frei wäre, heute Abend und morgen Sylvias Gesellschaft zu genießen.
    Sie würde den Kutscher anweisen, den Umweg über die Küstenstraße zu nehmen, der sie ins kleine Dorf Barton brachte, das nur ein paar Meilen von der Küste entfernt in Lymington lag. Ihre Ersparnisse reichten aus, um den Kutscher für die Verzögerung aus eigener Tasche zu bezahlen; der Mann und seine Pferde konnten im Angel Inn in Lymington Unterkommen. Den Rückweg von London nach Combe Abbey würde sie mit einem anderen Wagen und einem anderen Kutscher antreten. Es gab also keinen vernünftigen Grund, warum ihr Cousin Stephen etwas von dem Umweg erfahren sollte. Und falls ihm doch zu Ohren kommen sollte, dass sie verspätet am Berkeley Square eingetroffen war, konnte sie ihm immer noch irgendein beliebiges Reisemärchen auftischen.
    Das alles sollte wunderbar funktionieren. Warum also nagte dieser Zweifel an ihr?
    Fröhlich pfeifend ritt Peregrine neben der Kutsche. Das Angebot, Alexandra zu begleiten, war ganz spontan gekommen und bot ihm die Möglichkeit, mit ihr allein zu sein, ohne sie in eine kompromittierende Situation zu bringen. Er hoffte, dass sie ihn in dieser Privatheit und abseits neugieriger Augen ins Vertrauen ziehen würde. Gegenwärtig verhielt sie sich eher steif und förmlich, was seine Hoffnung recht optimistisch scheinen ließ; aber er hatte auch nicht damit gerechnet, dass es leicht werden würde.
    Sie würde Widerstand leisten, er würde sich zurückziehen. Inzwischen sollte sie wissen, dass er sie nicht hintergehen würde. Aber wenn er beharrlich blieb, würde sie sich ihm vielleicht sogar voll und ganz anvertrauen. In keinem Fall stand sie ihm gleichgültig gegenüber, wie ihre Reaktion oben auf der Klippe deutlich gemacht hatte. Die tiefe sinnliche Glut in ihren Augen hatte er ebenso wenig missverstanden wie die sanfte Sehnsucht ihres Körpers, als sie sich an ihn gelehnt hatte.
    Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, als ihm einfiel, wie gern er das Mondlicht in ihren grauen Augen noch einmal sehen wollte, ihren geraden und schlanken Körper, ihr wahres und sehr verwundbares Ich, das sich unter den entstellenden Markierungen auf ihrem sanften Teint gezeigt hatte. Aber am allermeisten wollte er sie reden hören, ihr Lächeln sehen, wollte es genießen, sich an ihrem messerscharfen Verstand zu messen.
    Er lenkte Sam näher zur Kutsche, beugte sich hinunter und schob den Ledervorhang vor dem Fenster mit der Reitgerte beiseite.
    »Alles in Ordnung da drinnen?«
    Alexandra schrak aus ihrer Grübelei hoch. Sie blickte auf Peregrine, der

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