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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Schlaglöcher auf dem engen Pfad, während Peregrine seinen Geist schweifen ließ. Das graugrüne Wasser des Solent erstreckte sich bis zum walförmig buckligen Grün der Isle of Wight und den gefährlich scharfen Felsen vor dem St. Catherines Point am Eingang zum englischen Ärmelkanal, die wie Nadelspitzen ins Wasser ragten. Die frische Luft roch nach Salz ... das Leben fühlte sich einfach gut an.
    Hin und wieder lenkte er sein Pferd näher an die Kutsche, aber nie zeigte die Insassin ihr Gesicht am Fenster. Die Fahrt muss ziemlich unbequem sein, überlegte er. Denn die Kutsche war schlecht gefedert, und die Wege waren uneben. Aber wenn er eins über Mistress Alexandra gelernt hatte, dann, dass sie über eine stoische Geduld verfügte. Und über eine geradezu verzweifelte Entschlossenheit.
    Alex fühlte sich wirklich elend und dachte neidisch an ihre Begleitung, die in der frischen Luft auf dem Pferd sitzen durfte. Was hätte sie nicht alles gegeben, um auch reiten zu können! Nach zweistündigem Elend klopfte sie ans Dach der Kutsche. Der Kutscher zog die Zügel an. Rasch steckte ihr Begleiter den Kopf durch die Tür.
    »Stimmt was nicht?«
    Sie schenkte der Frage keine Beachtung, sondern öffnete ihre Tür und trat einen sorgfältigen Schritt über die Teekiste hinweg auf den Weg, der ihrer Begleitung gegenüberlag. Natürlich war ihr klar, dass es nichts als eine kindische Geste des Ungehorsams war, die ihr aber trotzdem eine gewisse Befriedigung verschaffte. Er hätte ihr seine Gesellschaft auch aufzwingen können, was sie aber nicht unbedingt hinnehmen musste.
    »Ich werde ein paar Schritte zu Fuß gehen«, rief sie zum Kutscher hinauf, »wir kommen sowieso nur sehr langsam voran. Es wird uns also nicht aufhalten.«
    »Stimmt, Ma’am.« Er tippte sich an die Stirnlocke und ließ das Gespann wieder anfahren, während sie neben der Kutsche schlenderte. Ihre Schritte wurden länger, als ihre verkrampften Muskeln sich entspannten.
    Peregrine stieg aus dem Sattel und führte Sam hinter der Kutsche vorbei auf ihre Seite.
    »Ich mache Ihnen keine Vorwürfe«, bemerkte er fröhlich, »was für ein schöner Tag! Es liegt zwar eine kühle Brise in der Luft, aber dafür ist sie umso frischer.«
    Sie missachtete ihn beharrlich und beschleunigte den Schritt. Er redete einfach weiter.
    »Der Kutscher sagt, bei dieser Geschwindigkeit brauchen wir noch mal zwei Stunden. Ich nehme an, dass das Angel die beste Kutscherstube in der Gegend ist. Wirklich, ich freue mich auf ein gutes Dinner.«
    Auch Alex war ein wenig ausgehungert. Denn inzwischen war der frühe Nachmittag angebrochen; seit dem Frühstück im Morgengrauen waren also viele Stunden vergangen. Aber sie schwieg weiterhin entschlossen. Wenn er sich ihr nicht aufgezwungen hätte, hätte sie die letzten Meilen bis Barton so weitergemacht und wäre rechtzeitig zu Mattys zauberhaftem Dinner eingetroffen. Stattdessen würde sie im Angel herumsitzen müssen, ihr gutes Geld an ein Abendessen im Gasthaus verschwenden und darauf lauern, ihm irgendwann entwischen zu können.
    »Haben Sie in Ihrem Handkoffer noch weitere Kleidung verstaut?«, fuhr er fort, als hätte er ihr Schweigen gar nicht bemerkt. »Bestimmt wollen Sie sich auf den Straßen Londons nicht in dieser Verkleidung blicken lassen.«
    Alexandra bückte sich und hob ein Steinchen auf, sprang ein paar Schritte zur Seite und schleuderte es über die Klippen ins Wasser. Der zornige Wurf brachte sie beinahe aus dem Gleichgewicht, und er zerrte sie zurück, als sie gefährlich nahe am Rand der Klippe schwankte.
    »Ruhig Blut. Warum mache ich Sie so wütend?«
    »Wie kann es sein, dass Sie es wagen, mir eine solche Frage zu stellen?«, schnappte sie an seinen Oberkörper gedrängt. »Lassen Sie mich gefälligst los.«
    Der Umhang hing ihr locker über die Schultern. Peregrines Hände ruhten auf ihrer Taille. Noch nicht einmal die groben Falten ihres Kleides konnten ihre schlanke Statur verhüllen oder ihre gespannte Kraft, als sie versuchte, ihn von sich fortzuschubsen. Plötzlich erinnerte er sich an diese Welle der Sinnlichkeit, die oben auf der Klippe durch ihn geflutet war ... an dem Aufblitzen in ihren grauen Augen hatte er erkennen können, dass sie es auch gespürt hatte. Zögernd beschloss er, sich anständig zu verhalten, ließ die Hände sinken und trat zurück. Ja, es war ein Opfer, aber er wollte schließlich ihr Vertrauen gewinnen, nicht etwa eine Unterwerfung, die sie bitterlich bereuen würde.
    »Ich

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