Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
kann.“
Jake erinnerte sich an Alicias honigsüße Stimme, die seinen Namen flüsterte, während sie miteinander schliefen.
Die Gesichter seiner Mitarbeiter verschwammen.
„Ich komme sofort und kümmere mich um alles“, sagte er.
Erleichtert verabschiedete sich der Polizeibeamte von ihm.
Jake reichte das Telefon an Vanessa zurück.
„Ich wusste gar nicht, dass Sie Alicia Butler näher kennen“, zischte Vanessa, kaum dass sie allein in seinem Büro waren.
Ihr vorwurfsvoller Ton nervte ihn. Ohne sie eines Blickes zu würdigen, nahm er die Autoschlüssel aus der Schublade und warf sich sein Jackett über die Schulter.
„Tu ich auch nicht.“
„Was macht sie dann vor Ihrer Haustür?“
„Sobald ich es weiß, werde ich es Ihnen berichten, okay?“
„Was sich da vor Ihrem Haus abspielt, gefällt mir überhaupt nicht. Das liefert nur noch mehr negative Schlagzeilen. Diese Butlers sind Diebe, und Sie werden mit ihnen über einen Kamm geschoren. Wir werden diesen Skandal kaum überleben können.“
„Glauben Sie, ich weiß das nicht? Ich schlage vor, Sie kümmern sich ums Büro, während ich herausfinde, was sie will, okay?“
„Ja, natürlich. Das Ganze macht mich einfach nervös.“
Während er zu seinem Parkplatz ging, krampfte sich sein Magen zusammen bei dem Gedanken an all die Leute, die er wegen Alicia Butler und ihrem Vater entlassen musste.
Zur Hölle mit ihr.
Als Jake in seiner Auffahrt scharf bremste, kamen augenblicklich sechs Reporter über das nasse Gras auf ihn zugestürmt. Kaum hatte er die Autotür geöffnet, hielten sie ihm schon ihre Mikrofone vor die Nase.
Im Haus nebenan war der Vorhang am vorderen Fenster zur Seite geschoben, damit seine Vermieterin auch nur ja nichts verpasste.
„Was will Alicia Butler bei Ihnen?“, bestürmte ihn einer der Journalisten.
Ohne ihn einer Antwort zu würdigen, schaute Jake zu der zusammengesunkenen Gestalt in dem Polizeiauto. Dann wanderte sein Blick zu dem eingeworfenen Fenster.
Eigentlich hätte er ja auf Alicia wütend sein sollen, aber er musste daran denken, wie sehr die Presse in den letzten Wochen auf sie eingeprügelt hatte.
Wie sie so auf dem Rücksitz des Polizeiautos kauerte, konnte er keine Ähnlichkeit mit der großen, eleganten Lady feststellen, mit der er geschlafen hatte, oder mit der abweisenden Frau, die ihn am nächsten Morgen zum Teufel geschickt hatte. Er konnte nicht wütend auf sie sein. Dumm wie er war, empfand er sogar Mitleid mit ihr.
Ein Polizist, vermutlich Officer Thomas, wies überflüssigerweise zum Streifenwagen. „Sie ist da drüben.“
„Danke.“
Als Jake über seinen vom Regen aufgeweichten Rasen auf den Streifenwagen zulief, versanken seine italienischen Slipper im Matsch.
„Alicia?“, rief er barsch und klopfte gegen die Scheibe.
Sie ließ das Fenster ein paar Zentimeter hinunter. Um ihre mandelförmigen braunen Augen mit den langen Wimpern war Mascara verschmiert. Trotz ihrer Magerkeit und Blässe fand er sie genauso anziehend wie in jener einzigen gemeinsamen Nacht.
Er öffnete die Tür, ergriff ihre eiskalte Hand und half ihr heraus.
Sie trug ein weißes, hauchdünnes Kleid, das an ihrem Körper klebte. Beim Anblick der Regentropfen auf ihren vollen Lippen empfand er einen fast körperlichen Schmerz – er wusste noch genau, wie weich sich diese Lippen angefühlt hatten und wie süß sie schmeckten.
Sein Mund wurde schmal, als die Erinnerungen ihn übermannten. Was hatte sie eigentlich hier zu suchen?
„Danke, dass du so schnell gekommen bist.“
„Wie bist du hierhergekommen?“, fragte er.
„Taxi.“
„Ziemlich mutig, in einem Taxi zu kommen mit der ganzen Meute von Reportern, die dich verfolgten.“
„Ich … habe nicht nachgedacht. Entschuldige, dass ich dich in Verlegenheit bringe.“
„Du hättest mich anrufen können. Wir hätten uns irgendwo heimlich treffen können.“
„Tut mir leid. Ich hasse das alles so sehr wie du.“
Der Polizist hatte recht gehabt … sie sah krank aus. Ihre Augen, die in jener gemeinsamen Liebesnacht vor Vergnügen geblitzt und gefunkelt hatten, waren jetzt trüb und verschwollen.
„Miau!“
Jake warf einen Blick auf Officer Thomas, der zu den Reportern hinübergegangen war und mit ihnen redete. Lieber wäre es ihm, er würde sich um Alicia kümmern.
Doch statt dem Polizisten ein Zeichen zu geben, zog er sie an der Hand aus dem Auto und machte eine Kopfbewegung in Richtung seiner Haustür. Dann holte er ihren Koffer und den Katzenkorb
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