Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
Schlamassel herauszupauken. Aber ich ziehe aus.“
„Wann?“
„Jetzt.“ Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte er sich um und ging zur Treppe.
Alicia war starr vor Schmerz. Sie hätte nie gedacht, dass irgendetwas so dermaßen wehtun konnte, wie vernichtend das Gefühl war, den Boden unter den Füßen weggezogen zu bekommen. Jake verließ sie. Für immer.
Mit einem Koffer in der Hand kam er die Treppe herunter und verschwand wortlos am Ende des Flurs.
Sie hörte, wie die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel. Dann war sie allein.
Sie schlang die Arme um ihren Körper und versuchte, nicht zu straucheln.
Plötzlich spürte sie in ihrem Inneren eine winzige Bewegung – wie von den Flügeln eines Schmetterlings.
Das Baby. Es bewegte sich. Und Alicia lächelte.
„Sie sehen nicht besonders gut aus, Chef“, bemerkte Vanessa und legte einen Stapel Unterlagen auf Jakes Schreibtisch.
„Was ist das?“, brummte er und nahm die oberste Mappe.
„Vielleicht sollten Sie Ihre Frau anrufen. Sie sieht auch ziemlich mitgenommen aus. Sie vermisst Sie.“
„Interessant. Und woher wollen Sie das wissen?“
„Ich weiß es eben. Sie ist untröstlich, und ich habe keine Lust mehr, zu ihr zu gehen und ihr bleiches Gesicht mit den tiefen Schatten unter den Augen zu sehen. Sie sieht abgemagert aus und nimmt es mir übel, dass ich … nicht Sie bin.“
„Sie hat eine Grenze überschritten. Sie ist nicht die Frau, für die ich sie hielt.“
„Okay, aber höchstwahrscheinlich wusste sie wirklich nichts von den Diamanten, und von der Brosche hätte ich Ihnen an Alicias Stelle auch nichts erzählt, so wie Sie immer reagiert haben, wenn es um ihren Vater ging. Sie tut mir echt leid … erst wurde sie von ihrem Vater hinters Licht geführt, und dann haben Sie sie auch noch verlassen!“
„Verdammt! So war es doch nicht! Und schließlich bezahle ich ihre Verteidigung. Warum können Sie nicht einmal auf meiner Seite stehen?“
„Aber ich bin auf Ihrer Seite. Deshalb sage ich Ihnen ja, Sie sollen mit ihr reden.“
„Ich habe eine bessere Idee. Stecken Sie Ihre Nase nicht in mein Privatleben, damit wir zurück an die Arbeit gehen können.“
Sie zuckte mit den Schultern.
Seit vier Tagen schon machte Vanessa ihm das Leben zur Hölle. Jake hatte vier schlaflose Nächte auf Bos Hausboot verbracht, weil er sich nicht zutraute, in derselben Stadt wie Alicia zu sein und sie nicht anzurufen. Sie hatte ihn betrogen. Und sie hatte aus ihm einen hilflosen, verliebten Idioten gemacht. Die Nächte auf dem Hausboot waren noch schlimmer gewesen als die Zeit allein in Alaska.
Diese Frau war ihm unter die Haut gegangen. Sie hatte ihn am Haken, und je mehr er sich wand, um sich zu befreien, desto tiefer drang der Haken in sein Fleisch. Er hatte ihr gesagt, er würde sie verlassen. Was für ein Witz. Er schaffte es keine Stunde, ohne sich nach ihr zu sehnen.
Dann musste er sich immer wieder vor Augen halten, dass sie eine Lügnerin und Betrügerin war. Warum bloß war es ihm unmöglich, sie zu vergessen?
„Alicia!“
Jakes Schritte hallten auf dem harten Boden, während er durch das Erdgeschoss seines Hauses lief und nach ihr rief. Noch nie war ihm dieses Haus so schrecklich leer vorgekommen. Normalerweise tauchte sofort Gus auf, wenn er nach Hause kam. Diesmal nicht.
Wo war seine Frau? Und dieser verdammte Kater? War sie womöglich nach London geflogen und hatte ihn mitgenommen?
Jake riss die Hintertür auf und hielt inne. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als er eine große, schlanke Frau in einem roten T-Shirt und Jeans bei der Gartenarbeit entdeckte. Alicias dunkles, lockiges Haar fiel ihr wie ein seidener Schleier über die Schultern. Sie war so unglaublich schön. Neben ihr saß ein schwarz-weißer Kater, der einen gelben Schmetterling mit den Augen verfolgte und dabei mit dem Schwanz schlug.
Jake ließ das Fliegengitter hinter sich zufallen, damit sie ihn hörte. Sie drehte sich nach ihm um und riss die Augen auf, als sie ihn sah. Ihre Blicke trafen sich und hielten sich fest.
Langsam ging er auf sie zu. Sie erhob sich und ihre Wangen wurden rot. Ihre Augen strahlten und ihr Lächeln war so süß, dass es ihm fast den Atem nahm.
Liebte sie ihn noch? Er hoffte es mit jeder Faser seines Seins.
Sie verschränkte die Hände und wartete auf ihn. Im nächsten Augenblick breitete er die Arme aus und zog sie an sich.
„Alicia, ich habe mich so sehr nach dir gesehnt!“
Sie seufzte leise. „Ich
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