Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
im Wohnzimmer Platz zu nehmen. Gus legte die Ohren an, duckte sich und beobachtete den FBI-Agenten lauernd aus gelben Augen.
„Warum kommen wir nicht einfach auf den Punkt?“, fragte der Beamte an Alicia gewandt. „Warum haben Sie uns angerufen?“
„Am Morgen meines Geburtstags rief mein Vater mich an und bat mich, ihn zu besuchen. Als ich bei ihm war, wollte er mir ein Geburtstagsgeschenk machen – eine Brosche, die ich schon immer geliebt habe und die meiner Mutter gehörte. Ich wies das Geschenk zurück, doch irgendwie gelang es ihm, sie in eine meiner Einkaufstaschen zu schmuggeln. Erst als ich wieder zu Hause war, habe ich sie entdeckt.“
Alicia spürte voller Entsetzen, wie Jake seine Hand von ihrer Schulter nahm.
„Sie kannten die Auflagen seines Hausarrests“, sagte der Beamte und ließ den Blick zwischen ihnen hin- und herwandern.
„Ich glaube wirklich, dass sie einen Anwalt braucht“, warf Jake ein.
„Unseren Informationen zufolge hat Ihr Vater Ihnen Diamanten zugesteckt“, fuhr der Mann ungerührt fort.
„Er gab mir ein Erbstück, das meiner Mutter gehörte. Ich wusste nicht, wie ich es zurückgeben konnte, ohne alles noch schlimmer zu machen.“
Jake erhob sich, ging quer durch den Raum zum Fenster und sah hinaus.
„Sie hätten uns unverzüglich informieren müssen“, sagte der Beamte. „Das wussten Sie doch, oder?“
„Ja.“
„Könnte ich das … Geschenk einmal sehen?“
Langsam drehte sie sich um und ging in ihr Zimmer. Kurz darauf kehrte sie mit der Lackschatulle zurück und überreichte sie dem FBI-Mann, der sie öffnete. Er nahm die Anstecknadel heraus und gab sie Alicia. Dann schüttelte er die Schatulle und drehte sie auf den Kopf.
„Da ist sonst nichts“, sagte sie in dem Augenblick, als er ein Geheimfach fand und einen kleinen Umschlag herausnahm.
„Nichts sagen Sie, ja?“ Er begann das dünne Papier auseinanderzufalten, und als er das letzte Blatt zurückschlug, deckte er Hunderte funkelnder Diamanten auf.
„Nichts?“ Er pfiff durch die Zähne. „Anlagequalität, wenn ich mich nicht irre“, sagte er und richtete kalt den Blick auf sie.
Dann wickelte er die Diamanten langsam wieder ein und steckte sie in den Umschlag zurück, den er wieder in die Schatulle gab. Als Letztes nahm er die Brosche und legte sie zuoberst hinein.
Alicia wandte sich zu Jake um, doch der stand wie angewurzelt mit dem Rücken zu ihr am Fenster.
„Ich weiß, ich hätte die Brosche nicht behalten sollen, Jake, und ich wollte es ja auch nicht. Aber ich hatte keine Ahnung von den Diamanten. Wirklich nicht!“
„Ihr Vater würde mit Sicherheit dasselbe sagen.“ Der Agent klappte den Deckel der Schatulle zu.
„Sag kein einziges Wort mehr in Gegenwart dieses Herrn, Alicia“, befahl ihr Jake.
„Auf Wiedersehen, Mrs Claiborne. Wir werden bald wieder auf Sie zukommen.“ Er nickte in Jakes Richtung. „Mr Claiborne, ich gehe zu Ihren Gunsten davon aus, dass Sie nichts von all dem wussten.“
Stumm und ohne eine Miene zu verziehen erwiderte Jake seinen Blick.
„Natürlich wusste er nichts“, sagte Alicia. „Er hatte mir jeglichen Kontakt zu meinem Vater verboten.“
„Sie hätten auf Ihren Ehemann hören sollen.“
Ängstlich blickte Alicia in die eiskalten Augen ihres Mannes.
„Ich schwöre dir, Jake, dass ich nichts von den Diamanten gewusst habe.“
„Spar dir die Mühe“, erwiderte er leise und hart.
„Mein ganzes Leben lang habe ich mich nach der Liebe meines Vaters gesehnt. Ich wollte einfach glauben, dass er sich geändert hat … und dass ihm mein Geburtstag etwas bedeutete. Genauso wie ich geglaubt habe, dass Alaska für uns beide etwas bedeutet.“
„Das ist wirklich nicht zu fassen! Weißt du was? Ich hätte beinahe selbst geglaubt, dass Alaska für uns etwas Besonders war. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Wenn man einmal belogen wird, fällt es einem schwer, den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit zu erkennen. Ich weiß nur, dass ich aus dieser Ehe raus will.“
„Ach, Jake, ich weiß doch selbst, dass ich die Brosche hätte zurückgeben müssen.“ Alicia spürte, wie sich ihr Magen vor Schmerz zusammenzog. „Vielleicht … ganz tief innen … war mir klar, wie unehrlich er gehandelt hat, als er mir die Schatulle heimlich unterschob. Aber er ist mein Vater. Und ich habe mein ganzes Leben versucht, ihm zu vertrauen.“
„Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, und die besten Anwälte engagieren, um dich aus diesem
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