Sinnliche Naechte in Paris
dir war. Vermutlich hätte ich dir von Anfang an erzählen sollen, was ich vorhabe, aber …“
„Aber du hast es nicht getan. Du hast geglaubt, dass du mich einfach herumkommandieren kannst, du hast mir nicht genug Intelligenz zugetraut, um zu verstehen, was du planst, und du dachtest, ich würde dir blind gehorchen, ganz egal, was auch geschieht.“
„Nein! Verdammt noch mal, das stimmt nicht.“ Oder etwa doch? Khalil biss die Zähne zusammen. „Ich habe nur getan, was notwendig war.“
„Du meinst, du hast getan, was getan werden musste, um deinen Vater und seinen Thron zu retten. Nun, dich zu heiraten ist meiner Ansicht nach nicht das, was notwendig ist, Euer Ho heit . Ich bin nicht meine Mutter. Ich lasse nicht zu, dass ich … dass ich gekauft werde!“
„Layla.“ Khalil trat zurück, warf den Blick an die Decke und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Mist! Wie hatte es so weit kommen können? „Ich versuche nicht, dich zu kaufen.
Der Grund, weshalb ich gesagt habe, dass du mich heiraten musst, ist der …“
„Ich bin nicht dumm. Ich kann es mir vorstellen.“ Trotzig hob sie das Kinn. Ihre Augen funkelten wütend. „Du wirst diesem tollen Ministerrat deines Vaters erzählen, dass du mich nicht zu Butrus gebracht hast, weil du mich für dich selbst willst. Stimmt’s?“
Er räusperte sich. „Nun, ja. Es ist die einzige Lösung, habiba. Versteh doch, ich bin der Kronprinz … Der Ministerrat, Omar, Butrus, selbst mein Vater – sie können mir schlecht verweigern, was ich will. Natürlich werden sie wütend sein …“
Layla schnaubte verächtlich.
„Also gut, sie werden sehr wütend sein.“ Er packte sie an den Schultern. „Aber sie werden es akzeptieren müssen.“ Sein Mund wurde zu einer dünnen Linie. „Oder wäre es dir lieber, wenn ich dich nach Kasmir bringe und dich deinem hübschen Verlobten überreiche?“
„Es wäre mir lieber, du hättest mir die Wahrheit gesagt, aber warum solltest du? Du bist ja der König des Universums und ich nur eine Frau!“
Khalil starrte sie zornig an. Verdammt noch mal, sie war unmöglich! Also gut, vielleicht hätte er ihr gleich von Anfang an alles sagen sollen, doch es war ihm einfach nicht in den Sinn gekommen. Nein, das stimmte auch nicht. Er hatte daran gedacht, aber sein Instinkt hatte ihn gewarnt, dass sie genau so reagieren würde, wie sie es jetzt tat, und was hätte ihm das gebracht?
Zur Hölle, er brauchte das nicht. Nicht jetzt. Er besaß Macht. Es war an der Zeit, sie zu benutzen, und sich nicht von einer undankbaren, irrationalen Frau den Kopf waschen zu lassen.
Sie vergaß völlig, dass sie sich immer noch in Gefahr befand. Wenn sein Plan nicht aufging, wenn Omar entschied, ihnen hinterherzureisen, um sein vermeintliches Eigentum zurückzufordern … Himmel, was, wenn sich Omar und Butrus bereits an ihre Fersen geheftet hatten?
Khalil holte tief Luft. Er war der einzige Mann, der sie retten konnte. War er auch der einzige Mann, der sie so küssen konnte, dass sie in seinen Armen dahinschmolz? Ja, das war die richtige Art, mit ihr umzugehen. Die einzige Art. Er zog sie an sich. Sie wehrte sich. Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie.
Sie reagierte nicht.
Er küsste sie erneut – hart und fordernd.
Sie stand so unbeweglich da wie eine Statue.
Ein Schauer durchfuhr ihn. Er ließ die Hände sinken und trat einen Schritt zurück. „Ich gehe aus“, sagte er tonlos. Sie weinte, allerdings ganz leise. Die Arme hielt sie schützend um den Körper geschlungen, so als wäre ihr bis in die Knochen hinein kalt. „Wenn ich zurückkomme, reden wir darüber, was als Nächstes geschehen muss.“ Seine Worte ließen sie aufhorchen. „Ich weiß, was ich als Nächstes tun werde.“
„Was denn? Weglaufen? Zu deiner Botschaft gehen?“ Er lächelte dünn, während er tief in seinem Innern einen Schmerz empfand, den er nicht verstand. „Du hast kein Geld. Keinen Pass. Nicht, dass es etwas ändern würde, wenn du ihn hättest, habiba. Wenn ich dich daran erinnern darf, ich bin ein Scheich, ein Kronprinz. Erbe eines uralten Thrones. Glaubst du wirklich, dass deine Regierung sich in den Streit zweier Liebender einmischen würde?“
„Das ist kein Streit zwischen zwei Liebenden!“
„Nein?“ Wieder ein dünnes Lächeln. „So würde ich es aber nennen, und was meinst du wohl, wem sie glauben würden? Einer hysterischen Frau, die sich nicht ausweisen kann, oder mir?“ Sein Lächeln verschwand. „Außerdem
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