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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Schockiert?
    Ach was, sie war überwältigt.
    Ganz sicher. Gestern sollte sie noch Butrus heiraten. Jetzt hielt sie sich für die Braut eines Prinzen. Oh, sie hatte einige Dinge gesagt, die den Eindruck nahelegten, dass sie nichts auf Titel gab, doch das hatte er ohnehin nie geglaubt.
    Frauen liebten Titel. Amerikanerinnen ganz besonders.
    Also gut, er würde es ihr schonend beibringen. Ihre Enttäuschung, wenn sie erfuhr, dass er nicht vorhatte, sie zu heiraten, würde …
    „Hast du gesagt … hast du gesagt, ich werde dich heiraten?“
    Khalil schenkte ihr ein Lächeln, das sein ganzes Einfühlungsvermögen deutlich machen sollte. „Ich weiß, wie du dich fühlen musst, habiba , aber …“
    „Dich heiraten? Dich? “
    Seine Augen verengten sich. Dieses Geräusch, das sie da gerade von sich gegeben hatte, war das etwa ein verächtliches Schnauben? „Ja“, presste er grimmig hervor, denn allmählich dämmerte ihm, dass sein großzügiges Angebot nicht mit dem Enthusiasmus aufgenommen wurde, den er erwartet hatte. „Das ist das, was ich gesagt habe.“
    Noch ein Schnauben. Ach was, schallendes Gelächter schlug ihm entgegen! Er biss die Zähne zusammen. Diese Reaktion war gänzlich inakzeptabel. Völlig unpassend, ja geradezu beleidigend! Außerdem drehten sich schon die Leute nach ihnen um.
    Genug. Er packte ihren Ellbogen, wirbelte sie herum, erspähte ein Taxi und marschierte darauf zu. Normalerweise hielten Taxis in Paris nicht einfach so an, doch dieses tat es, weil Khalil geradewegs auf die Straße trat. Der Fahrer stieg heftig auf die Bremse, sodass die Reifen quietschten. Khalil ging um den Wagen herum und riss die hintere Tür auf.
    „Steig ein“, befahl er wütend.
    „Warum? Damit du mich daran erinnern kannst, dass ich dir gehöre? Ist das ein Volkssport in deinem Land?“
    Er sah bereits, wie der Fahrer die Ohren spitzte.
    „Steig ein“, wiederholte er grimmig und schob sie auf die Rückbank des Taxis. Sie rutschte so weit in die Ecke wie möglich. Khalil nannte ungeduldig seine Adresse, woraufhin sich der Wagen in Bewegung setzte.
    „Ich habe es von Anfang an gewusst“, erklärte Layla bitter. „Ich bin vom Regen in die Traufe geraten!“
    „Ich habe dir gesagt, dass ich einen Plan habe, und du wolltest ihn hören.“
    „Und das hier – das ist dein Plan? Dass ich dich heirate? Einen Mann, der ganz genauso ist wie mein Vater? Wie Butrus?“
    „Ich“, versetzte er kalt, „bin nicht so wie irgendjemand sonst.“
    Sie lachte. Er zuckte zusammen. Mein Gott, er klang wie ein Idiot, aber das war ihre Schuld. Sie brachte ihn regelmäßig auf die Palme.
    Das Taxi hielt an. Sie standen im Stau. Khalil kochte. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf seinen Oberschenkel. Dann fluchte er, griff nach seiner Brieftasche, warf dem Fahrer ein paar Euros zu, öffnete die Tür und zerrte Layla heraus.
    „Wohin gehen wir?“
    „An einen Ort, wo wir reden können.“
    „Reden? Du kennst doch nicht mal die Bedeutung dieses Worts. Du bist ganz genauso wie die anderen. Ja, du bist Omar und Butrus und dein Vater in einem!“ Sie riss sich von ihm los, woraufhin er nur erneut nach ihrem Handgelenk griff und sie weiterzerrte. Layla strauchelte. Diese verdammten Pumps! „Lieber würde ich in ein Kloster eintreten!“
    „Kein Kloster, das den Namen verdient, würde dich aufnehmen.“
    „Was soll das denn heißen?“
    „Das musst du schon selbst herausfinden, und in der Zwischenzeit wäre es schön, wenn du schneller gehen könntest.“
    „Ich kann nicht schneller gehen. Ich will nicht schneller gehen. Für wen hältst du dich eigentlich? Vergiss es. Ich weiß ganz genau, wer du bist! Du bist ein Tyrann. Ein Despot. Ein …“
    Genug, dachte er wutentbrannt. Wie er es bereits einmal getan hatte, warf er sich Layla kurzerhand über die Schulter.
    Sie kreischte auf. Trommelte mit den Fäusten gegen seinen Rücken.
    „Damit kommst du nicht durch“, schrie sie. „Das hier ist nicht Al Ankhara, sondern Paris!“
    Und genau das war das Problem.
    Layla protestierte, fluchte und zeterte, doch Khalil kicherte und nannte sie ma petite chou und chérie , während er an den Menschen auf der Straße vorbeiging, und niemand versuchte, ihn aufzuhalten.
    Stattdessen lachten die Leute. Sie lächelten. Sie ermutigten ihn sogar noch. Sie war eine Frau, sie befanden sich in Paris, noch dazu im Frühjahr, und er war ein unglaublich gut aussehender Mann, der etwas furchtbar Romantisches tat.
    Erst als Khalil in seinem

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