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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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besteht die äußerst realistische Möglichkeit, dass Omars und Butrus’ Männer bereits die Straßen nach dir durchkämmen.“
    Layla wurde schlagartig blass. „Woher können sie wissen, dass ich hier bin?“
    „Mit Geld kommt man an viele Informationen heran. Das lernt man als ‚König des Universums‘ als Erstes.“ Khalil ging zur Tür. „Wenn dir dein Leben lieb ist, dann bleibst du hier.“
    Das würde sie. Er hatte Sicherheitsleute beauftragt, sowohl Vorder- als auch Hintereingang des Gebäudes im Auge zu behalten. Ein Telefonanruf hatte genügt. Als sie am Morgen einkaufen gegangen waren, war ihnen sogar ein Mann in diskretem Abstand auf der Straße gefolgt.
    Er würde sie beschützen, selbst wenn sie ihn dafür hasste. Er musste sie beschützen. Für seinen Vater. Für den Thron.
    Für sich selbst.
    „Ich werde dich niemals heiraten“, schwor sie mit zitternder Stimme.
    Seine Hand lag bereits auf dem Türgriff. Er musste ihr nur sagen, dass er nicht die Absicht hegte, sie zu heiraten.
    Doch er tat es nicht.
    Stattdessen ging er zurück, vergrub seine Hände in ihrem Haar und küsste sie erneut. Es war der Kuss eines Mannes, der immer das bekam, was er wollte.
    Der Kuss eines Eroberers.
    Der Kuss eines Mannes, der sich auf einem ganz schmalen Grat bewegte und den wahren Grund dafür nicht erkennen wollte.
    Khalil drehte sich um, ging durch die Tür, hinaus in den strahlend sonnigen Pariser Nachmittag.

9. KAPITEL
    Am späten Nachmittag spielte die Sonne ein Versteckspiel mit den aufziehenden Wolken. Irgendwann gewannen die Wolken die Oberhand, und Regen fiel auf die Stadt nieder. Wasserdampf stieg von den Straßen auf. Überall suchten die Menschen nach Schutz.
    Khalil schlug den Kragen seiner Jacke hoch, schob die Hände in die Hosentaschen und ging weiter.
    Was war schon ein wenig Regen, wenn er vor Wut kochte?
    Stundenlang war er gelaufen. An der Seine entlang. Über die Champs-Élysées. Durch kleine Gassen, die nirgendwohin führten. Er stand auf der Pont Neuf und starrte ins trübe Wasser hinab, doch nichts von der Schönheit der Stadt konnte seinen Zorn besänftigen.
    Also, ja, warum sollte er es nicht mit einem Regenguss probieren, der ihn bis auf die Haut durchnässte?
    Ein LKW fuhr vorbei und spritzte Wasser über den Bürgersteig auf Khalils Beine. Sein Kopf schoss hoch. Verärgert warf er dem Fahrer den Blick zu, den Layla eigentlich verdiente.
    Zur Hölle mit ihr!
    Er hätte sich aus dieser ganzen Geschichte heraushalten sollen. Hätte er doch nur zugesehen, wie sie an Butrus ausgeliefert wurde. Wen scherte das? Okay, es konnte ihm nicht egal sein, aber nur weil es der Person seines Vaters irreparablen Schaden zugefügt hätte.
    Ein weiterer LKW kam. Noch eine Wasserfontäne spritzte auf. Khalil fluchte laut.
    All das hatte er für seinen Vater getan, nicht für diese Frau, und …
    „Khalil?“
    Nie und nimmer für die Frau. Warum sollte er solche Risiken auf sich nehmen, nur um …
    Eine Hand legte sich auf seinen Arm. Er zuckte zurück, starrte den Fremden an, der es wagte, seine düsteren Gedanken zu durchbrechen … und blinzelte völlig erstaunt.
    „Salim?“
    Der große dunkelhaarige Mann grinste. „Höchstpersönlich.“
    „Salim!“ Khalil lächelte. Die Männer schüttelten sich die Hände, dann umarmten sie sich freundschaftlich. „Was treibt dich nach Paris?“
    „Ich habe ein Büro hier, erinnerst du dich?“ Scheich Salim al Taj, Kronprinz des Königreichs Senahdar, trat einen Schritt zurück und betrachtete seinen Freund prüfend. „Wartest du hier auf ein Rettungsboot, oder warum stehst du hier?“
    Zum ersten Mal seit Ewigkeiten – zumindest fühlte es sich so an – lachte Khalil.
    „Nein, vergiss das Rettungsboot“, sagte er und klopfte Salim auf den Rücken. „Was hältst du von einem Brandy?“
    „Du scheinst also doch noch nicht den Verstand verloren zu haben“, entgegnete Salim.
    Lachend machten sich die beiden Männer auf den Weg zur nächsten Bar.
    Sie wählten einen Tisch am Kamin, bestellten einen uralten Brandy und verfielen in den lockeren Gesprächston, der daher rührte, dass sie bereits seit vielen Jahren gute Freunde waren.
    Es gab eine Menge zu bereden, immerhin hatten sie sich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.
    Dennoch schweiften Khalils Gedanken ab. Was tat Layla jetzt, während er hier saß und sich mit Salim unterhielt?
    „… Dinner mit Tariq. Er erwähnte ein Stück Land in Colorado … Atemberaubend, sagt er.“
    Nie war er

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