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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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einen so dringlichen Wunsch verspürt, jemanden zu küssen. Aber jetzt war alles voller Menschen, und Bonnie wollte offenbar nicht gesehen werden. „Was für eine Art von Unternehmen schwebt dir denn vor?“, hakte er nach.
    „Ich habe nicht den blassesten Schimmer.“
    „Wenn du dich selbstständig machen willst, kann ich dir nur raten, es langsam angehen zu lassen. Vorsichtig zu expandieren und wenig Fremdkapital zu nutzen.“
    „Warnst du mich gerade vor Fehlern, die du selbst gemacht hast?“ In ihren goldenen Augen blitzten Aufgewecktheit und Intelligenz auf. Sie wollte Informationen aus ihm herauskitzeln.
    Er hatte keine Ahnung, warum er das so sexy fand.
    „Wir sind schnell gewachsen“, erklärte er und sah wieder auf den See hinaus, um sich davon abzuhalten, einfach über sie herzufallen. „Ab einer bestimmten Größe ist es schwierig, die volle Kontrolle über alles zu behalten. Und so hatten wir plötzlich ein schwaches Glied in der Kette. Deswegen bin ich auch hier. Um das schwache Glied zu reparieren.“ Es kam ihm albern vor, so sehr um den heißen Brei herumzureden. „Soll ich sagen, was genau ich …“
    „Nein!“ Es war eher ihre Hand auf seinem Arm, die ihn verstummen ließ, als ihr Protest.
    Er blickte auf ihre schlanken Finger mit dem blasslilafarbenen Nagellack hinab. Die Wärme ihrer Hand drang durch seinen Hemdsärmel.
    „Es ist besser so“, versicherte sie ihm.
    Noch viel besser wäre es gewesen, sie im Arm zu halten.
    Das Finale des Feuerwerks setzte sein, und der Himmel wurde fast taghell. Die Menge johlte, dann wurde der Himmel wieder dunkel.
    „Was auch immer du möchtest“, beteuerte Zach. Und damit meinte er wirklich alles .
    Abigail wusste, dass sich der Abend dem Ende zuneigte. Es war schon nach drei Uhr. Clyde und sie hatten stundenlang geredet, und als sie sich jetzt dem Haupteingang des Caspian Hotels näherten, fielen ihr immer wieder die Augen zu.
    Abgesehen von der Rezeptionistin war die Lobby menschenleer. Clyde hielt Abigail die Tür auf, und sie trat ein. Ihre Absätze klackerten hallend auf dem Marmorboden. Während sie auf die Fahrstühle zugingen, überlegte Abigail krampfhaft, was sie sagen sollte. Sie wollte, dass er wusste, wie schön sie den Abend gefunden hatte. Nein, nicht einfach nur schön. Wunderbar. So wunderbar, dass sie ihn gern eines Tages wiederholt hätte. Leider wusste sie, dass das unmöglich war. Clyde würde die Stadt verlassen, und sie würde in ihr wahres Leben zurückkehren. Außerdem kannte sie nicht mal seinen Namen.
    Clyde betätigte den Fahrstuhlknopf, und die Türen glitten sofort auseinander. In der Kabine drückte er auf die Acht und sah Abigail fragend an.
    „Mein Zimmer ist auch im achten Stock“, sagte sie. Ihre Kehle war trocken, und ihre Stimme klang rau. Tief sahen sie einander in die Augen, und die Luft in der Kabine schien plötzlich knapp zu werden.
    Die Türen glitten zu.
    „Was für ein Zufall“, bemerkte Clyde.
    Abigails Haut fing an zu prickeln. Ihr wurde heiß, und auf einmal war sie wieder hellwach. Sie hatte noch nie einen One-Night-Stand gehabt. Keinen einzigen. Aber in dieser Nacht war sie versucht, es einmal auszuprobieren.
    Leise summend hielt der Fahrstuhl an, und die Türen glitten lautlos auf.
    Sie trat in den Flur hinaus und lief auf ihr Zimmer zu. Was sollte sie nur sagen?
    Clyde holte auf und ging neben ihr her, so nah, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte.
    „Ich habe die Achthundertneunzehn“, sagte er und zog die Keycard aus seiner Hosentasche.
    „Und ich die Achthundertzwanzig“, antwortete sie und hielt neben ihm vor seiner Zimmertür an.
    Er sah zu ihr hinab.
    Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen sehen zu können.
    Ihr Herz klopfte ihr hart gegen die Rippen, und in ihren Ohren dröhnte es. Schwer atmend fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen.
    Er neigte den Kopf fast unmerklich in Richtung seines Zimmers. „Ich glaube, ich habe noch eine Flasche Wein in der Minibar.“
    „Rot oder weiß?“, flüsterte sie.
    „Beides. Was auch immer du möchtest.“
    Sie wusste, dass es besser gewesen wäre, ihm eine gute Nacht zu wünschen und sich zu verabschieden. Das hier war ihre letzte Chance. Wenn sie Clyde in sein Zimmer folgte, würde sie sich ihm ohne große Umschweife an den Hals werfen, ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden.
    Er schob die Karte durch den Leser, und das rote Licht sprang auf Grün um. Dann drückte er ganz langsam die Klinke runter

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