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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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schon, es würde uns nie mehr gelingen, den berüchtigten Viscount Thorne noch einmal hierherzulocken.“
    Er verbeugte sich und küsste ihr die Hand. „Wie könnte ich widerstehen, wenn die Einladung von solch einer reizenden Gastgeberin wie Ihnen kommt, Sally?“
    Kokett lächelnd schlug sie ihm mit ihrem Fächer leicht auf die Hand. „Ich erwarte aber auch, dass Sie Ihr Versprechen erfüllen, vergessen Sie das nicht.“
    „Das werde ich. Sofort nachdem mir meine reizende Diana die Ehre gegeben hat, mit mir zu tanzen.“
    „Was für ein Versprechen?“, fragte Diana, als Lady Jersey gegangen war.
    „Ich habe ihr versprochen, mit allen Mauerblümchen zu tanzen.“
    Sicher als Dank für die Einladung. „Wie edel von dir“, meinte Diana.
    Thomes Grinsen war abscheulich selbstgefällig. „So ist es.“
    Es ist auch edel, dachte Diana. Nur ihretwegen war Thorne hier, nur weil er wusste, wie wichtig dieser Abend für ihren Erfolg war.
    Wahrend der nächsten Viertelstunde erkannte Diana das ganze Ausmaß von Thornes Opfer. Von Anfang an zog er eine beträchtliche Aufmerksamkeit auf sich. Zahllose Leute kamen, um ihn zu begrüßen und zu umschmeicheln. Doch er machte gute Miene zu diesem Spiel, selbst wenn sie baten, ihm ihre Töchter vorstellen zu dürfen. Errötend lächelnd schienen die jungen Damen von seiner männlichen Eleganz völlig verzaubert zu sein. Thorne ließ sich nicht im Geringsten anmerken, dass er gerne woanders gewesen wäre. Alle kamen gleichermaßen in den Genuss seines unwiderstehlichen Charmes.
    Bis ein großer, dunkelhaariger Herr sich ihm näherte.
    „Stell mich doch mal diesem entzückenden Wesen vor, Thorne“, forderte er und betrachtete Diana eingehend durch sein Monokel.
    Mit sichtbarem Widerstreben machte Thorne sie mit seinem Freund, Lord Boothe, bekannt.
    Der beugte sich über Dianas Hand und konnte kaum ein wollüstiges Grinsen verbergen, während er eingehend ihren Busen musterte.
    „Ganz niedlich, alter Knabe“, sagte er zu Thorne, als wäre Diana gar nicht anwesend. „Ich war von der Ankündigung deiner Verlobung ganz schön überrascht. Aber wie ich sehe, hast du dir eine Schönheit ausgesucht. Ich hätte es wissen müssen.“ Endlich sah er auch Diana an, aber dabei umspielte ein so schmieriges Lächeln seine Mundwinkel, dass Diana ein kleiner Schauder überlief. „Darf ich um die Ehre eines Tanzes bitten, Miss Sheridan?“
    Mit kühlem Lächeln kam Thorne ihrer Antwort zuvor. „Ich befürchte, Miss Sheridans Tanzkarte ist bereits voll.“
    Boothe runzelte die Stirn. „Du scheinst ja ganz schön eifersüchtig zu sein.“
    „Ich bewundere deinen Scharfsinn. Doch ich wette, du verstehst, warum ich meine Braut mit niemandem teilen möchte.“ Boothe ließ ein leises, gemeines Lachen hören. „Du fürchtest, ich würde sie dir ausspannen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht im Traum daran, in deinem Revier zu wildem. Bist ein viel zu guter Schütze, mein Lieber.“
    Er verbeugte sich wieder vor Diana, murmelte ein gedehntes „Ihr Diener, Miss Sheridan“ und schlenderte davon.
    Diana war herzlich froh, ihn verschwinden zu sehen. „Wieso hast du behauptet, meine Tanzkarte sei voll, wo du doch weißt, dass das nicht stimmt?“, fragte sie, neugierig, den wahren Grund für Thornes Verhalten zu erfahren.
    „Weil Boothe ein Wüstling allererster Güte ist und es deinem Ruf nicht guttun würde, wenn man dich mit ihm tanzen sähe.“ Diana blickte mit großen Augen zu ihm auf.
    Thome grinste. „Ich sehe ja die Ironie, wenn ausgerechnet ich bestimmen will, was Anstand ist. Bitte verzeih mir, wenn ich nicht will, dass er dich anrührt. Und jetzt komm und tanz mit mir, bevor ich mich Sally Jerseys Diktat opfern muss.“
    Als Thorne sie zum Menuett auf die Tanzfläche führte, spürte Diana, wie zum ersten Mal an diesem Abend alle Anspannung von ihr abfiel. Seine offen gezeigte Eifersucht sollte vielleicht nur ihre angebliche Liebesgeschichte untermauern, doch es war auf jeden Fall außerordentlich angenehm, unter seinem Schutz zu stehen.
    Als der Tanz zu Ende war und Thorne sie wieder an den Tisch seiner Tante zurückbrachte, fühlte Diana sich durchaus in der Lage, den Rest des Abends allein zu überstehen. Da er nicht sofort wieder gehen wollte, versicherte sie ihm: „Du musst nicht hierbleiben. Ich komme jetzt schon allein zurecht.“
    „Ja“, fügte Lady Hennessy belustigt hinzu. „Komm deinen Verpflichtungen nach und tanze mit den Mauerblümchen. Ich werde

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