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Sinnliche Versuchung in Italien

Sinnliche Versuchung in Italien

Titel: Sinnliche Versuchung in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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und Kissen lagen auf dem Boden.
    Die Signorina würde natürlich längst über alle Berge sein und seinem Vater bereits alles erzählt haben, was in den Stunden zuvor geschehen war. Bestimmt würde Guilio in Kürze hier auftauchen und ihm eine Flut von Fragen stellen und Vorhaltungen machen. Er war mit Abstand der Temperamentvollste in der Familie.
    Vorsichtig drehte Lucca sich auf der Matratze um und entdeckte zu seiner Überraschung die zur Neige gehenden Tabletten. Auch ein Glas Wasser hatte die Fremde ihm dort hingestellt. Sogar die Krücke stand griffbereit. Derartig umsichtig waren nicht einmal die Schwestern im Krankenhaus gewesen. Was immer sie für seinen Vater tat, mit dieser Frau hatte sein papà offenbar einen guten Griff getan. Sie schien an alles zu denken.
    In der Nacht zuvor wäre er lieber allein gewesen. Doch nun empfand Lucca Dankbarkeit für die Hilfe. Morgens war er immer wackelig auf den Beinen, besonders wenn er unter starken Schmerzen litt. Dann musste er sehr aufpassen, damit er nicht stürzte.
    Er nahm eine Pille mit Wasser ein und wartete auf die Wirkung. Bald begann sein Magen zu knurren. Seit dem vergangenen Nachmittag kurz vor dem Flug nach Neapel, hatte er nichts mehr gegessen. Aufgestanden war er sehr früh und hatte nicht einmal während der Zugfahrt nach Salerno ein Auge zugedrückt. Dass er es überhaupt bis hierher geschafft hatte, kam ihm nun wie ein Wunder vor.
    Er schaute sich in dem Zimmer um. Nichts verriet, dass die fremde Frau noch da war. Weder lagen Sachen von ihr herum, noch hörte er ein Geräusch. Er stand vom Bett auf und griff nach der Krücke. Er durfte sich darauf nicht so sehr aufstützen wie in der Nacht zuvor. Wenn er es richtig machte, konnte sie ein gutes Hilfsmittel sein, bis er vollständig genesen war.
    Den Weg vom Bad in die Küche meisterte er ganz gut. Sein Seesack lag nach wie vor auf dem Küchentisch, und auf den ersten Blick hin sah alles so aus wie immer, was bedeutete, dass der Kühlschrank wohl leer war. Oder hatte sein Vater ihn für die Signorina füllen lassen? Tatsächlich. Er war voll. Guilio schien an alles gedacht zu haben, nur nicht an die vorzeitige Rückkehr seines Sohnes.
    Merkwürdig, dass sein Vater ausgerechnet seiner neuen Mitarbeiterin dieses Haus überlassen hatte. Hier hatte er mit seiner ersten Frau gelebt, bis sie gestorben war. Es bedeutete auch ihm etwas. Davon war Lucca überzeugt. Die Amerikanerin musste ihm aus irgendeinem Grund besonders wichtig sein, sonst hätte er ihrem Wunsch, auf dem Land untergebracht zu werden, anders entsprochen.
    Einzelheiten bezüglich ihrer Beziehung zu seinem Vater waren ihr nicht zu entlocken gewesen. Sie schien ausgesprochen umsichtig und klug zu sein. Aber auch beherzt. Erstaunlich, wie rasch sie sich von dem Schreck in der Nacht erholt hatte.
    Lucca schob sich einige Erdbeeren in den Mund. Der Saft und der Fruchtzucker taten ihm gut. Dann goss er kochendes Wasser auf den löslichen Kaffee. Ein anständiger Cappuccino wäre ihm zwar lieber gewesen, doch die Zubereitung machte ihm zu viele Umstände.
    Während er vorsichtig einen Schluck trank, lehnte er sich an das Waschbecken und sah hinaus. Die Äste der Zitronenbäume, die ihm den Blick auf einen Teil der Terrasse nahmen, störten ihn. Sie wollte er als Erstes beschneiden.
    Aber was war das? Hinter den Zweigen entdeckte er eine hockende Frau. Pflückte sie Blumen? Sie trug einen breitkrempigen Strohhut, ein ärmelloses weißes Oberteil und eine weiße lange Hose. Er wartete, bis sie den Kopf zur Seite drehte, und erkannte das klassische Profil von Signorina Marsh. Sie hatte sich also nicht davongemacht …
    Bei ihrem nächtlichen Zusammentreffen hatte ein unförmiger dunkler Bademantel ihre schlanke Gestalt verborgen. Was ihm das Sonnenlicht und die figurbetonte helle Kleidung offenbarte, gefiel ihm sehr.
    Als sie kurz darauf zur Tür hereinspazierte und den Hut abnahm, kam es ihm vor, als würde es heller in der Küche, so blond war ihr Haar. Auch die Farbe ihrer Augen verblüffte ihn. Sie kamen ihm blauer und strahlender vor als der Sommerhimmel. Doch mehr als ein zurückhaltendes Lächeln schenkte sie ihm nicht, stattdessen nahm sie eine Vase aus dem Regal, füllte sie mit Wasser, arrangierte darin die Margeriten und stellte sie auf den Esstisch.
    Auch seine Mutter hatte morgens immer Blumen gepflückt. Vor allem mit dieser Erinnerung verband sich das Glück seiner Kindheit.
    „So den Tag zu beginnen macht gute Laune“, sagte sie und

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