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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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einfach nicht übers Herz, mit ihr zu streiten. Er wollte ihr nicht seine Sturheit vor Augen führen, wollte nicht, dass sie ihn für gemein hielt. Wie lächerlich. Er war gemein.
    Es war einfach … Sie sollte sich ausschließlich auf ihre Heilung konzentrieren.
    Und das war kein Versuch, sich ihre Zuneigung zu erkaufen, bläute er sich ein. Auch wenn er jedes Mal, wenn sie diese großen sturmgrauen Augen auf ihn richtete, das Bedürfnis verspürte, ihr die Welt auf einem Silbertablett zu überreichen.
    Er materialisierte sich wieder in der natürlichen Welt, bevor er erneut die Tür zur Buchhaltung durchschritt. Jamila war genau da, wo er sie zurückgelassen hatte, doch jetzt saß auch Sirena an ihrem Platz. Sirena , nach den verführerischen Fabelwesen aus der griechischen Mythologie. Und für andere Männer war sie das sicher auch – eine Verführerin. Sie war das Mädchen, das mit Dex geschlafen hatte. Das Mädchen mit der fragwürdigen Herkunft.
    Es wurde Zeit, sich mit ihr zu unterhalten und herauszufinden, was sie vorhatte.
    Als er sich vor ihrem Schreibtisch aufbaute, sah sie hoch und hörte auf, sich die Fingernägel zu polieren. „Hal-lo, schöner Mann.“ Ungeniert musterte sie ihn von Kopf bis Fuß, wobei sie auf seiner Brust und zwischen seinen Beinen etwas länger verweilte, sodass er sich fühlte, als wäre er ein Stück Fleisch. „Du hast beschlossen, noch mal herzukommen. Ich bin erfreut.“
    Er stützte die Hände neben ihrer Tastatur auf und beugte sich vor. „Was bist du?“
    Ein sinnliches Grinsen enthüllte schneeweiße Zähne. „Was hättest du denn gern?“
    Die hellhaarige, blauäugige Verführerin führte ihn in keinerlei Hinsicht in Versuchung, obwohl sie als Partnerin für ihn wesentlich passender gewesen wäre. Auch wenn sie klein war, hatte sie mehr Kraft als ein Mensch und stärkere Muskeln unter ihren schlecht sitzenden Kleidern. Sie könnte er nicht kaputt machen. Ihre Gesundheit würde sie nicht im Stich lassen.
    „Was bist du?“, wiederholte er.
    „Na, Nicola Lanes Kollegin natürlich. Was denn sonst?“
    „Du weißt, was ich meine.“
    Mit dem Fingernagel tippte sie sich an die Nase. „Ach, tatsächlich?“
    Schon immer hatte es ihn geärgert, dass er die Lügen eines anderen nicht schmecken konnte. „Ja, tatsächlich.“
    „Vielleicht stimmt das sogar.“ Kurzes Schweigen, während sie sich wieder ihren Fingernägeln zuwandte. „Du bist Koldo, oder? Der Himmelsgesandte mit dem stählernen Willen und den eisernen Fäusten. Ich wollte dich schon sehr lange mal kennenlernen.“
    Also war sie seinetwegen hier, nicht wegen Nicola. Ausgeschickt von meinem Vater? fragte er sich erneut. Um … was zu tun? „Ich bin ein Gesandter, ja, aber ich bin auch Nicolas Beschützer, und ich werde jeden vernichten, der vorhat, sie zu verletzen, um an mich heranzukommen.“
    „Tja, mit deinen Beschützerfähigkeiten ist es aber nicht besonders weit her“, verkündete sie und schnalzte tadelnd mit der Zunge. „Ich hätte sie jederzeit umbringen können. Und das wollte ich auch, das geb ich offen zu. War gar nicht so leicht, diesem Drang zu widerstehen.“
    Wut flackerte in ihm auf, brannte ihm ein Loch in die Brust. Er spürte seine Zähne und Fingernägel länger werden. Beherrsch dich. „Du hast etwas anderes getan, um ihr zu schaden, stimmt’s?“
    Mit der Zunge fuhr sie sich über einen zu langen Eckzahn. „Hab ich in der Tat, aber bevor ich anfange, zu prahlen, solltest du wissen, dass ich es war, die denfalschen Alarm wegen der Dämonen ausgelöst hat. Ich wusste, dass du wieder und wieder zurückkommen und nachforschen würdest. Und rate mal – ich hatte recht.“
    „Und du wolltest mich sehen, weil …?“
    „Weil wir vom Schicksal füreinander bestimmt sind.“ Sie lehnte sich zurück und zog mit einem Finger einen Pfad zwischen ihre Brüste. „Was Nicola angeht … Ich hab ihre Portokasse geplündert und ein paar von ihren Konten manipuliert. Und dafür wäre sie sogar in den Knast gewandert, hätte deine kostbare Jamila es nicht rausbekommen und alles wieder in Ordnung gebracht. Aber keine Sorge. Nächstes Mal kriege ich sie dran.“
    Vom Schicksal füreinander bestimmt? Er streckte den Arm aus und packte das Mädchen bei der Kehle, zerrte sie aus ihrem Stuhl. Erschrocken schrie sie auf, und er teleportierte sich mit ihr in die Höhle, wo er seine Mutter gefangen gehalten hatte. Mittlerweile befand Cornelia sich in dem anderen Käfig, den er für sie gebaut hatte,

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