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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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auch wenn er Nicola das Ganze bisher noch nicht erklärt hatte.
    Er hatte es versucht, sich dann jedoch gebremst. Was, wenn sie es nicht verstehen konnte?
    In der Mitte des Käfigs ließ er Sirena fallen und beamte sich nach draußen auf die andere Seite der Gitterstäbe. Sie fuhr herum und sah ihn mit verengten Augen an. „Was glaubst du, was du da tust?“
    „Glauben? Nein. Wissen? Ja. Du wirst für ein paar Tage hierbleiben. Allein, mit nichts weiter zu tun, als darüber nachzudenken, wie du mich am besten besänftigen kannst. Dann werde ich zurückkommen, und du wirst mir alles erzählen, was ich wissen will, und wahrscheinlich noch tausend Sachen, die ich nicht wissen will.“
    Sie warf sich nach vorn, versuchte, ihn durch die Gitterstäbe zu packen.
    Kalt grinsend teleportierte er sich zurück in das Bürogebäude.
    Doch er bekam keine Chance, mit Nicola zu reden. Axel stand vor Jamila, und lauthals stritten sich die beiden.
    „Was auch immer du gerade vorhast, muss warten“, eröffnete ihm der Krieger, als er Koldo entdeckte. „Ich hab Nefas-Spuren gefunden. Direkt vor dem Gebäude.“

23. KAPITEL
    Die Lichter in Nicolas Büro gingen aus – doch niemand stand am Schalter.
    Laila hörte auf zu tanzen. „Stromausfall?“, fragte sie lauter als nötig, weil sie noch die Stöpsel des iPods in den Ohren hatte.
    „Nein. Mein Computer läuft noch.“ Das Licht ging wieder an. „Vielleicht ein zeitweiliger Kurzschluss?“
    „Wahrscheinlich hast du recht.“ Laila begann wieder zu tanzen.
    Nicola wandte sich wieder den Aktenbergen auf ihrem Schreibtisch zu. Jamila und Sirena hatten nur die Hälfte von dem erledigt, was sie versprochen hatten, und nichts von dem, was Nicola ihnen seither aufgetragen hatte. So was von nutzlos, dachte sie.
    Auf ihrem Bildschirm poppte ein Chatfenster auf.
    Dex Turner:
    Was war da los am Samstag? Wer war der Kerl?
    Ihr wurden die Hände feucht, als sie eintippte:
    Tut mir leid! Koldo hab ich vor ein paar Wochen kennengelernt. Wir sind nie miteinander ausgegangen, aber wir hatten – nicht so wichtig. Es ist kompliziert, und ich weiß, es klingt wie ein Klischee, aber es ist trotzdem wahr. Tut mir leid, ehrlich. Sehr. Aber jetzt bin ich mit ihm zusammen. Endgültig.
    Auch wenn er sich heute ziemlich arschig benommen hatte mit all diesem Geschimpfe, bevor er einfach ohne Erklärung abgedampft war.
    Das Licht ging wieder aus. An. Aus.
    Seufzend stützte sie die Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die erhobenen Hände.
    An. Aus. An. Aus.
    „Echt jetzt, das nervt“, meinte Laila mit zittriger Stimme. „Und, okay, ein bisschen unheimlich ist es auch.“
    Nicola rührte keinen Finger, doch unvermittelt flog ihr Telefon durchs Zimmer. Krachend prallte es an die Wand und zersprang in seine Einzelteile. Laila schrie auf und rannte zu Nicola.
    Dämonen, wurde Nicola klar. Furcht breitete sich in ihr aus.
    „Krabbel unter den Schreibtisch“, befahl sie. „Und bleib ruhig.“
    Sofort gehorchte ihre Schwester, doch dann japste sie: „Aber was ist mit dir?“
    Zischen und Kichern drang an ihre Ohren. Dunkle Schatten krochen über die Wände. Definitiv Dämonen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, das erste Anzeichen ihrer wachsenden Angst, doch sie wehrte sich.
    Ich bin nicht hilflos. Ich stehe unter dem Schutz des Höchsten .
    Ganz genau. So war es. Sie sprang auf. In der gegenüberliegenden Ecke verdichtete sich einer der Schatten, zog sich zu einem opaken Fleck zusammen und huschte über ihren Schreibtisch, reckte sich nach ihrem Haar. Ein Luftzug streifte ihre Haut, und ihr stieg der Gestank von fauligen Eiern in die Nase.
    Und das Licht ging wieder an.
    Aus.
    An – und als sich die Helligkeit diesmal im Zimmer ausbreitete, wurden fünf Dämonen sichtbar, die den Schlangen aus dem Park ähnelten. Ihre Schuppen hattendie Farbe von Blut, und ihre Schläfen wirkten irgendwie ausgebeult. In ihren Augen lag ein grünes Glühen, und weit aufgerissene Mäuler enthüllten Fangzähne, die schärfer aussahen als jedes Messer und von denen eine gelbliche Substanz zu Boden tropf, tropf, tropfte, wo sie sich in den Boden fraß, zischend und rauchend.
    Gespaltene Zungen schnellten hervor, tasteten in ihre Richtung.
    Ich bin nicht hilflos. Ganz und gar nicht. Ich stehe unter dem Schutz des Höchsten. Ganz bestimmt.
    „Dich verputzzz ich zzzum Frühssstück“, höhnte eine der Kreaturen.
    „Und deine Ssschwessster gibt’sss zzzum Nachtisssch“, schob eine andere hinterher.
    Wieder

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