Sinnliches Erwachen
etwa mit mir?“
„Und wie.“
Bestätigung. Sie brachte ihn um. „Geh wieder rein, Nicola. Jetzt.“
Ein verträumter Seufzer entrang sich ihrer Brust. „ So was von gebieterisch. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal mir mal eine Fantasie mit einem herrischen Handwerker ausmale, vor allem, nachdem ich letztens noch sauer geworden bin, als du mich angefahren hast.“
Beinahe hätte er das Werkzeug fallen lassen und wäre auf sie losgestürmt. Beinahe.
Sie ging ins Haus. Ein paar Sekunden später kam Axel aus der Tür spaziert, das Haar zerwühlt und ein Funkeln in den Augen, während er die Limonade trank, die für Koldo bestimmt gewesen war. Die Flügel hatte er an den Rücken gelegt, und er trug das traditionelle Engelsgewand. Hell strahlte das Weiß im Sonnenlicht.
„Hey, weißt du irgendwas über einen Unsterblichen namens ‚William aus der Dunkelheit’? Auch bekannt als ‚der Lustmolch’. Der ist nämlich auf einmal ohne ersichtlichen Grund total versessen darauf, mich aufzuspüren“, erzählte Axel zwischen zwei Schlucken. „Langsam wird das echt anstrengend.“
„Nein.“ Sobald der Krieger bei Koldo angekommen war, schnappte Koldo sich das Glas und leerte es in einem Zug. „Meins“, sagte er.
„ So was von uncool. Einer von uns beiden muss mal lernen, was Gastfreundschaft bedeutet. Und Teilen. Und Freundlichkeit. Und Brüderlichkeit. Und Freundschaft. Und Selbstlosigkeit. “
„Ich sehe zu, dass ich das alles nachher mal nachschlage.“ Koldo reichte ihm das leere Glas. „Danke, dass du dich gestern Abend um Laila gekümmert hast.“
Axel warf das Glas hinter sich ins Gebüsch. „Alter, die hat echt Probleme.“
„Ich weiß.“
„Vermutlich hätte ich nicht mit ihr schlafen sollen.“
Koldo war gerade dabei, einen Nagel einzuschlagen, und mit dem nächsten Schlag traf er so hart, dass das Brett splitterte. Mit Sicherheit hatte er gerade nicht gehört, was er gehört zu haben glaubte. „Du hast mit ihr geschlafen?“
Blinzel, blinzel. „Was? Ich bin keine männliche Schlampe oder so was. Sie war erst die Dritte für mich an dem Tag. Und du hast mir doch gesagt, ich soll sie befriedigen, oder etwa nicht?“
Drei. Drei Frauen. An einem Tag? Koldo wollte Nicola und keine andere. Das Bett mit jemand anders zu teilen, war für ihn unvorstellbar. Gut, er hatte darüber nachgedacht, in Thanes Club zurückzukehren und mit der Harpyie zu schlafen, und auch mit anderen, aber niemals hätte er es durchziehen können. Das wusste er jetzt.
Keine andere Frau wäre in der Lage, dieses Verlangen zu stillen. Keine andere würde so schmecken – süß und leicht. Keine andere wäre so weich. Keine andere würde so berauschend stöhnen. Oh ja, für ihn gab es keine außer Nicola.
„Warum pulsiert da diese Ader an deiner Schläfe?“, fragte Axel. „Laila ist doch nicht deine Frau, oder? Oder doch? Ich hab ja schon mal gefragt, aber du hast nicht geantwortet. Spielst du mit dem Gedanken, so ein Schwesternding abzuziehen? Denn das ist absolut nicht so geil, wie du dir das vorstellst.“
„Nein“, presste er hervor. „Laila ist nicht meine Frau.“ Aber er war sich nicht sicher, was Nicola davon halten würde, dass ihre Schwester mit einem Gesandten geschlafen hatte, der nicht vorhatte, bei ihr zu bleiben. „Wenn du ihr wehgetan hast …“
„Hey“, protestierte der Krieger mit erhobenen Händen. „Ich hab sie von ihrem armen Blainey-Bärchen weggeholt, oder was für lahme Spitznamen Menschen sich so geben, und ich war ihr eine ordentliche Ladung Spaß schuldig. Und nein, das ist keine Umschreibung für mein Sperma, auch wenn’s passt. Die zwei hatten so viele Geschichten über ihre Exbeziehungen ausgetauscht, dass sie vollkommen deprimiert war. Ich hab ihr einen Gefallen getan, und danach hat sie mich rausgeworfen, nicht andersrum. Die hat mich bloß benutzt und dann fallen lassen, hab mich ganz dreckig gefühlt hinterher. Also hoffe ich natürlich , dass wir’s noch mal tun können.“
Koldo wischte sich mit dem Handrücken die Stirn. „Und sie ist nicht in Ohnmacht gefallen?“, hörte er sich fragen.
„Doch, schon. Deine auch, was?“
Er brüllte: „Und du hast trotzdem mit ihr geschlafen?!“
„Hallo? Ich hab sie schon noch vorher wieder aufgeweckt.“
Koldo schüttelte den Kopf. Der Mann kannte einfach keine Scham.
„Also, wir bauen einen Käfig?“, fragte Axel, als er sich ebenfalls mit einem Hammer bewaffnete. „Das hast du doch zu Nicola gesagt,
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