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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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schloss, hörte er noch immer die schmerzerfüllten Schreie, die er verursacht hatte … spürte noch immer den Stachel der Angst im Fleisch seiner Opfer.
    Er ballte die Fäuste und fasste einen Entschluss. Er konnte es schaffen. Genau wie sie.
    „Bald geht’s dir besser, La-La“, erklärte Nicola plötzlich, als hätten seine Gedanken ihr Hoffnung geschenkt. „Du musst dich erholen. Was anderes lasse ich dir nicht durchgehen. Ich bin die Ältere, du musst tun, was ich sage. Alles andere ist inakzeptabel.“
    Den Blick unverwandt auf Koldo gerichtet, beugte der Paura sich hinab und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Versprühte sein Gift.
    Ihr wich die Farbe aus den Wangen.
    Der Grzech drückte ihre Schulter, und sie sackte in sich zusammen, als hätte sich ein Teil ihrer Energie in Luft aufgelöst.
    Jetzt schwang sie keine Siegesreden mehr, sondern begann wieder, von ihrem Tag zu erzählen.
    Koldo rieb sich den Nacken. Was gerade geschehen war, stellte vermutlich ein Paradebeispiel des Lebens dar, das sie immer geführt hatte – sie kämpfte sich hoch, nur um wieder zu Boden geschlagen zu werden.
    Tja, nicht mehr länger.
    Wieder spannte er sich an, von Kopf bis Fuß auf Krieg eingestellt. Doch das hier war anders als das, was er bei Nicolas Ankunft gespürt hatte. Es gab kein Gefühl der Vorfreude, kein Zeichen freudiger Erregung. Er wollte einfach nur seine Gegner abschlachten.
    Stumm streckte er die Hand aus und rief ein Feuerschwert herbei – ein weiteres Geschenk, das jeder Gesandte vom Höchsten bekam. Eines, das er jederzeit benutzen durfte.
    Sofort waren der Grzech und der Paura hellwach, breiteten ihre ledrigen Schwingen aus.
    „Bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, fragte der Paura mit einem manischen Lächeln. Die Hörner auf dem Kopf der Kreatur wuchsen … und wuchsen … bis sie monströse elfenbeinerne Speere waren. Fangzähne dehnten seine Lippen, streckten sich bis über sein Kinn herab. „Überleben wirst du, aber nur in höchst schmerzhaften Einzelteilen.“
    Bei dem Grzech vollzog sich eine ähnlich groteske Verwandlung, und unter seinen Schuppen flackerten Funken und Flammen auf.
    Koldo machte sich nicht die Mühe, zu antworten, sondern stürzte sich schlicht nach vorn, die Klinge effizient durch die Luft schwingend. Explosionsartig wichen die Dämonen auseinander, hasteten aus der Gefahrenzone. Damit hatte er gerechnet und schlug nach unten, als er wieder auf beiden Beinen stand, gleichzeitig verdrehte er den Oberkörper nach rechts. Flammen strichen über den Oberschenkel des Paura.
    Begleitet von einem schmerzerfüllten Grunzen des Dämons, breitete sich der Gestank von verbranntem Fell im Zimmer aus.
    Koldo sprang in die Höhe, schlug mit einem Bein nach vorn aus und mit dem anderen nach hinten und traf beide Gegner gleichzeitig. Als er landete, hatten siesich schon wieder weit genug erholt, um sich mit schwingenden Fäusten auf ihn zu stürzen. Einen Schlag wehrte er ab, den anderen nahm er absichtlich auf sich, packte den Grzech am Arm und hielt ihn fest, um ihn als Hebel zu benutzen. Mit seiner Hilfe schwang er beide Beine nach oben und rammte dem Grzech mit einem brutalen Klatschen die bestiefelten Füße gegen den Kehlkopf. Dann riss er den Dämon nieder, warf ihn zu Boden und stampfte auf sein Gesicht ein. Knochen knackten, und plötzlich sah die Kreatur aus wie ein Puzzle, das dringend wieder zusammengesetzt werden musste.
    Noch vor dem zweiten Tritt rollte der Grzech sich wieder auf die Füße, federte sich vom Bett ab – ohne dass die Frauen auch nur etwas ahnten – und warf sich frei von jeglichen Überlegungen zu einer klügeren Vorgehensweise auf Koldos Rücken. Ein langer, dicker Schwanz wand sich um seine Mitte und drückte immer fester zu. Der Widerhaken an der Spitze bohrte sich bis in Koldos Eingeweide.
    Der Grzech hob seine scharfen Krallen, um Koldo die Luftröhre zu zerfetzen, doch der Krieger teleportierte sich auf die andere Seite des Betts. Sobald er sicher stand, beugte er sich vor und packte die Schwanzspitze der Kreatur. Mit einem Ruck schleuderte er den Dämon herum.
    Als das Wesen taumelnd das Gleichgewicht wiederzufinden versuchte, beamte Koldo sich hinter seinen Rücken und schwang das Schwert. Der Dämon versuchte auszuweichen, war aber nicht schnell genug. Feuer traf auf Schuppen und Knochen, und Letztere hatten augenblicklich verloren. Der Arm des Grzech fiel zu Boden, schwarzes Blut spritzte über das Linoleum.
    Blut, das die Menschen nicht

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