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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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den Weg hierher freikämpfen müssen.
    Also bezog sich diese Düsternis auf Laila.
    „Koldo“, krächzte Nicola.
    Er nickte grüßend. „Hör auf, dir Sorgen zu machen, Nicola.“
    „Sag mir erst, dass unsere Abmachung noch steht.“ Die Worte purzelten förmlich aus ihr heraus. Und wow, hatte sie ihr Vertrauen und ihre Hoffnung tatsächlich einfach so in einen Fremden gesetzt? Einen Fremden von so zweifelhafter Herkunft?
    Ja, das hatte sie wirklich. Lailas Überleben war zu wichtig.
    „Die Abmachung steht“, versicherte er ihr.
    Gut. Das war gut. „Wo bist du gewesen?“ Oh Mann. Hör auf mit diesem vorwurfsvollen Ton. Du willst ihn doch nicht verjagen.
    „Hier und da.“
    Was für eine wundervoll nichtssagende Antwort. „Und bist du dir sicher, dass das funktioniert?“ Was auch immer „das“ sein mochte.
    „Ich bin mir sicher, dass sie Schmerzen haben wird“, erklärte Koldo und ignorierte ein weiteres Mal ihre Frage. „Und sie wird schreien. Aber Ihr Körper wird heilen. Was danach geschieht, hängt von ihr ab. Willst du immer noch, dass ich es tue?“
    Nicola hatte eine gewisse Begabung dafür, Untertöne herauszuhören und Hintergedanken zu entlarven, die nur angedeutet wurden. Was war das gerade bei Koldo gewesen? Er glaubte nicht, dass das Ergebnis die Mühe wert sein würde. Tja, sein Pech. Sie glaubte es umso mehr. Laila war jede Mühe wert. Ihre Schwester hatte eine zweite Chance verdient. Egal wie kurz sie sein mochte.
    „Ja, will ich“, antwortete sie schließlich.
    „Also gut.“ Koldo trat ans Bett und öffnete sanft Lailas Mund. Er öffnete die Hand und enthüllte eine leere Phiole … Nein, nicht leer. Ein einziger Tropfen Wasser rollte am Grund des Fläschchens umher und schimmerte im Licht.
    Er setzte Laila die Phiole an die Lippen und hielt inne. Scharf atmete er ein, als müsste er sich dazu zwingen. Bei seinem Zögern wuchs Nicolas Sorge ins Unermessliche. Vielleicht war es doch keine so gute Entscheidung. Vielleicht hatte sie die Abmachung mit Koldo nur getroffen, um ihre eigenen selbstsüchtigen Bedürfnisse zu erfüllen.
    „Gibt es noch eine andere …“
    Doch es war zu spät. Soeben hatte Koldo den Wassertropfen auf Lailas Zunge gleiten lassen.
    Nicola wartete, rechnete damit, dass sofort etwas geschehen würde. Vielleicht das versprochene Geschrei. Oder vielleicht auf wundersame Weise ein Lächeln.
    Es verging eine Minute, dann noch eine, und nichts veränderte sich.
    Schwer stieß Koldo den Atem aus. „Es ist vollbracht“, sagte er und begegnete ihrem hoffnungsvollen Blick. „Ich muss mich wieder meinen Pflichten zuwenden, sonst … spielt keine Rolle. Morgen werde ich wiederkommen, dann wird deine Zeit unter meiner Obhut beginnen.“
    Und zum dritten Mal in ihrer Bekanntschaft verschwand er.
    „Aber …“
    Es blieb keine Zeit, sich über seinen neuerlichen Vertrauensbruch zu beklagen oder aufzuregen. Aus Laila brach der angekündigte Schrei heraus. Ein Schrei, bei dem Nicola beinahe das Trommelfell geplatzt wäre. Besorgter als je zuvor eilte Nicola ihrer Schwester zur Seite. „Laila, Liebes, was ist los? Was brauchst du?“
    Zur Antwort stieß ihre Schwester einen weiteren Schrei aus.
    Zwei Krankenschwestern platzten ins Zimmer und zogen sich unisono die Stethoskope vom Hals.
    „Was ist hier los?“, wollte die eine wissen.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Nicola heiser. Koldo hatte ihrer Schwester einen Tropfen … wovon gegeben? Wasser jedenfalls nicht, so viel wusste sie jetzt. Aber sie konnte nicht von dem Krieger erzählen, wenn sie nicht klingen wollte wie eine Irre.
    Und wenn sie an ihrer geistigen Gesundheit zweifelten, würden sie ihr nicht mehr erlauben, Laila zu besuchen. Lailas Schicksal läge in den Händen von jemand anderem, und jemand anders würde entscheiden dürfen, wann sie die Maschinen abstellten.
    „Treten Sie zurück“, befahl die andere Schwester und gab ihr sogar einen kleinen Stoß.
    Besorgt beobachteten sie die Monitore, während sie eine Maschine näher ans Bett rückten. Lailas gesamter Körper begann, heftig zu zucken.
    „Kommt sie wieder in Ordnung?“ Wenn Koldo in Wahrheit etwas getan hatte, das ihrer Schwester schadete, würde Nicola … Sie würde … Ihr fiel nichts ein, wasgrausam genug wäre.
    Eine weitere Krankenschwester kam hereingestürmt. „Wo liegt das Problem?“
    „Schaff sie hier raus“, wiesen die anderen beiden sie an und deuteten auf Nicola.
    Nicola war zu schwach, um sich zur Wehr zu setzen, als sie

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