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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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„Du solltest an Thanes Seite sein und ein Auge auf ihn haben. Was hast du mit einer Menschenfrau zu schaffen?“
    Also sollte er Thane davon abhalten, einen Fehler zu begehen, und nicht andersherum? „Ich werde zu Thane zurückkehren. Darauf hast du mein Wort. Verkaufst du mir das Wasser jetzt oder nicht?“
    Wut flackerte in den smaragdgrünen Augen des Gesandten auf. „Oder nicht.“
    Koldo blickte zu Annabelle.
    Täuschend zierliche Schultern hoben und senkten sich. „Tut mir leid, aber ich weiß es besser, als mich mit Zachy anzulegen, wenn er auf stur macht.“
    Nein, wusste sie nicht. Sie legte sich jederzeit mit „Zachy“ an, ganz gleich, inwelcher Gemütsverfassung er sich befand. Das hatte Koldo mit eigenen Augen gesehen – und auch, wie sie gewonnen hatte.
    Zähneknirschend sprang Koldo auf. „Wie ihr meint.“ Dann würde er eben versuchen, jemand anderem einen Tropfen des Wassers abzukaufen. Wenn er versagte, wenn er sich an den Himmlischen Hohen Rat wenden müsste, würde er … es nicht tun. Eine Auspeitschung könnte er überstehen, kein Problem, aber er war sich immer noch nicht sicher, welches Opfer sie als Nächstes von ihm verlangen würden.
    Deshalb musste er jemanden finden, der bereit war, ihm das Wasser des Lebens zu verkaufen. Wenn er es nicht schaffte, zurückzukehren und seinen Teil der Abmachung einzuhalten, würde Nicola ihm niemals vertrauen. Und wenn sie ihm nicht vertraute, würde sie auch nicht auf ihn hören. Niemals Trost bei ihm finden.
    Nie die Freude erfahren, die sie so dringend brauchte.
    Er marschierte aus dem Wohnzimmer.
    „Koldo“, rief Zacharel.
    Stumm blieb er stehen, vor Anspannung vollkommen verkrampft. Er ist dein Anführer. Sei respektvoll – auch wenn du ihm am liebsten den Kopf abreißen würdest. Langsam wandte er sich um und sah den Krieger an. „Ja?“
    „Ich verkaufe dir das Wasser nicht. Stattdessen werde ich es dir schenken.“ Zacharel griff in eine Luftfalte und zog eine klare Phiole hervor. Am Grund des Fläschchens rollte ein einziger schimmernder Tropfen umher. „Am selben Tag, als du Annabelle die Phiole gegeben hast, habe ich einen Tropfen in eine andere Flasche gegeben und für dich aufgehoben. Ich habe nur auf den Tag gewartet, an dem du ihn brauchen würdest. Ich bete nur, dass du ihn weise verwendest. Er ist eine zweite Chance … und eine dritte werde ich dir nicht geben.“

7. KAPITEL
    Nicola schwamm der Kopf; sie stand kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Ihre Nerven hingen in Fetzen, ihr Herz wechselte zwischen schmerzhaftem Flattern und qualvollen Aussetzern, die sich anfühlten, als würde eine eiserne Faust es unerbittlich zusammendrücken. Koldo war seit sechzehn Minuten und zweiunddreißig Sekunden verschwunden. Inzwischen war der Arzt zurückgekommen, um Lailas Maschinen abzustellen. Ihr Leben zu beenden. Für immer.
    Wie sollte Nicola dabei ruhig bleiben, sich dem Frieden anheimgeben und Freude säen?
    Sie hatte um mehr Zeit gebeten, und der Arzt hatte versucht, sie zu überreden, es schnell zu beenden.
    Laila hat Schmerzen.
    Sie ist bereit für den Abschied. Ihr Körper hält das aus eigener Kraft nicht mehr durch, ihr Geist ist schon längst fort.
    Von diesem Zustand wird sie sich nie wieder erholen.
    Doch Nicola hatte sich geweigert.
    Schließlich war der Arzt gegangen. Aber er würde zurückkommen. Sie wusste, dass er zurückkommen würde.
    Wenn Koldo nicht rechtzeitig wieder hier war …
    Laila wird heute sterben, dachte sie und hätte sich beinahe übergeben.
    Ihr wurde immer schwindliger, und sie war sich nicht sicher, wie lange sie noch bei Bewusstsein bleiben konnte. Wenn sie ohnmächtig würde …
    Wie gesagt, Laila würde sterben.
    Wenn, wenn, wenn. Wie sie dieses Wort hasste! Sie …
    Koldo erschien in ihrem Sichtfeld, als hätte er eine für sie unsichtbare Tür geöffnet.
    Zutiefst erleichtert sprang sie auf. Er war genauso groß und stark, wie sie ihn in Erinnerung hatte – vielleicht sogar noch größer und stärker –, und er war ein Krieger. In irgendeiner Art von Armee, hatte er gesagt. Und solange er hier war, war Laila in Sicherheit.
    Nur dass in seinen Augen ein düsterer Schatten lag.
    Warum düster?
    Auf der Suche nach einem Anhaltspunkt musterte sie ihn von oben bis unten. Er trug dasselbe fließende weiße Oberteil und dieselbe Hose wie zuvor, dieselben Kampfstiefel – alles sah bequem, stylish und allzeit bereit aus. Nirgends waren Blutstropfen zu entdecken, die vermuten ließen, er hätte sich

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