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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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bist du viel besser dran. Ich werde mich um dich kümmern, wie sie es niemals könnte. Gib mir nur eine Chance.“
    Ein Park. Also gut, dann würde er jeden einzelnen in der Nähe durchsuchen.
    Ohne ein weiteres Wort stapfte er aus dem Büro. Bei seiner Ankunft war der Mensch zu abgelenkt gewesen, um sein plötzliches Auftauchen zu bemerken, aber Koldos Verschwinden würde sicher nicht an ihm vorbeigehen.
    Protestierend rief die Blonde ihm etwas hinterher; sie klang fast wütend. Nicht dass ihn das interessierte.
    Als er am Empfangsbereich vorbei war und spürte, dass keine neugierigen Augen mehr auf ihn gerichtet waren, beamte er sich in den nächstgelegenen Park. Suchte. Fand keine Spur von ihr. Als Nächstes versuchte er es mit dem, der am dichtesten an ihrem Haus gelegen war. Suchte. Und …
    Entdeckte sie.
    Mit Laila an ihrer Seite spazierte sie über einen gepflasterten Weg, redend und lachend und Pralinen naschend. Die zwei Dämonen, die auf Lailas Schultern hockten, erspähten ihn, hüpften zu Boden und huschten davon.
    Ein wenig Anspannung fiel von seinen Schultern ab. Diese Art der Beschäftigung war für beide Frauen gut. Sie entspannten sich, genossen das Leben, hungerten das Gift aus. Dabei würde er sie nicht stören, beschloss er. Und er würde Nicola nicht dafür anbrüllen, dass sie ein Date mit einem anderen Mann ausgemacht hatte. Zumindest jetzt nicht.
    Er teleportierte sich in ihr Haus und begann, ihre Sachen einzupacken. Bis heuteAbend wollte er sie in einer seiner Wohnungen untergebracht wissen. Darüber würde es keine Diskussion geben, keine Widerrede. Und das hatte nichts mit der Tatsache zu tun, dass sie sich auf der Suche nach Freude an einen anderen Mann gewandt hatte.
    Überhaupt nichts.
    Vermutlich würde Koldos Vorgehen Nicola zum Weinen bringen. Er würde sie beruhigen müssen, etwas tun, um sie glücklich zu machen – doch zugleich würde er sein Herz stählen müssen. Der Umzug war nur zu ihrem Besten. So könnte er sie besser beschützen.
    Aber zu ihrem Date müsste er sie wieder herbringen, nicht wahr? Denn … was, wenn der andere Mann ihr tatsächlich Freude schenkte? Was dann? Sie würde ihn brauchen. Er würde ihr helfen, noch mehr von dem Dämonengift auszutreiben.
    Wut flackerte in Koldo auf, und auf einmal fiel ihm das Atmen deutlich schwerer, während er gegen den Drang ankämpfte, auf die Wände einzuprügeln.
    Wenn er sich seinem Jähzorn hingab, würde Nicolas Haus einstürzen.
    Mit den Kartons in ihrer Abstellkammer war er etwas grob, und der Inhalt klirrte aneinander. Er sah hinein, um sicherzugehen, dass er nichts kaputt gemacht hatte, und fand einen Kasten voller Fotos. Je länger er die Bilder durchsah, desto sanfter ging er damit um. Es gab Bilder von Nicola und ihrer Schwester, von den beiden zusammen mit ihren Eltern und außerdem einem kleinen rothaarigen Jungen. Er war ihnen wie aus dem Gesicht geschnitten, musste mit ihnen verwandt sein, aber … wer war er? Ein Bruder? Nicola hatte nie von ihm gesprochen, und er hatte sich nie blicken lassen. In all den Informationen, die Koldo über sie ausgegraben hatte, wurde er mit keinem Wort erwähnt.
    Neugierig wühlte Koldo weiter in dem Karton. Er fand Zeitungsausschnitte über den Tod ihrer Eltern und erfuhr, dass ein Betrunkener mit dem Auto in ihren Wagen gerast war und das Ehepaar sowie ihren jungen Sohn , Robby, getötet hatte. Der Unfallfahrer war letztes Jahr aus dem Gefängnis entlassen worden.
    Nicola hatte mehr verloren, als Koldo klar gewesen war. Sie hatte einen gesunden sechsjährigen Bruder mit einer strahlenden Zukunft verloren, einen Jungen, der vermutlich einen großen Platz in ihrem Herzen eingenommen hatte.
    Sie musste den Mann verabscheuen, der ihr Leben zerstört hatte. Musste davon träumen, wie er qualvoll zugrunde ging. Musste sich nach Rache verzehren. Es war ihr nur nicht gut genug gegangen, und es hatte ihr an der Zeit und den Ressourcen gefehlt, um in dieser Hinsicht etwas zu unternehmen.
    Vielleicht würde Koldo dem Mann für sie wehtun. Strafe oder nicht. Möglicherweise mochte sie ihn dann lieber als diesen anderen …
    Heftig schüttelte er den Kopf und brach den Gedanken ab, bevor er sich ganz formen konnte. Koldo war nicht daran interessiert, sich irgendjemandes Zuneigung zu erkaufen. Das hatte er schon einmal versucht und war kläglich gescheitert. Er hatte sich geschworen, es nie wieder zu tun, und diesen Schwur würde er halten. Und Nicolas Rechnungen zu bezahlen war kein

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