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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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begutachtete mit zusammengekniffenen Augen einen der Stachel an der Spitze. „Ich hab nach deiner Kleinen gesehen. Der geht’s super. Und das ist sie auch, wenn du verstehst, was ichmeine.“
    Zu der letzten Bemerkung sagte Koldo lieber nichts. „Die Nagas haben sie in Ruhe gelassen?“
    „Klar. Die waren zu tot, um sich noch mal zu rühren. Allerdings hocken zwei Lakaien bei ihr rum.“
    Zwei Lakaien hockten bei Nicola rum? Waren der Paura und der Grzech zurückgekehrt? Wenn ja, würde er sich um diese beiden kümmern müssen – und zwar endgültig. „Und das andere Mädchen? Die Blonde?“
    „Halt.“ Stirnrunzelnd legte Axel die Waffe beiseite und spähte zu ihm hinüber. „Willst du damit sagen, die Rothaarige ist deine Kleine?“
    „Ja. Warum? Ist etwas passiert? Hat sie dich gesehen?“ Wollte sie ihn?
    Schiere Wut flammte in ihm auf …
    „Äh, nein. Nee. Gar nichts. Der geht’s auch super.“
    … und legte sich wieder. „Bist du dir sicher?“, bohrte er nach und suchte nach irgendwelchen Anzeichen, dass Axel gelogen hatte. Ein Zusammenkneifen der Lippen. Ein Naserümpfen. Ein vertieftes Stirnrunzeln. Axel zeigte nichts davon.
    „Bin ich.“ Eine gelassene Feststellung. Entspannter Gesichtsausdruck.
    Na gut. Die Dämonen lungerten also bei Laila herum, und das hatte er schon vorher gewusst. „Danke“, brachte er heraus, und in seiner Stimme lag nur ein Hauch von Groll.
    „Das kannst du mir schon noch früh genug zurückzahlen, keine Sorge.“
    Koldo hätte dasselbe gesagt und konnte ihm daraus keinen Vorwurf machen. „Solange du es von mir einforderst und nicht von ihr.“ Er hatte ihr versprochen, ihre Rechnungen zu bezahlen, nicht noch mehr auf ihren Namen anzuschreiben.
    Axel verdrehte die Augen. „Als hätte da je ein Zweifel bestanden. Die hat nichts, was ich will.“ Er wischte sich die Hände an einem Handtuch ab, das auf seinem Oberschenkel lag, bevor er ein Stück Melone aus einer Schüssel an seiner Seite fischte. „Hier. Iss.“
    Koldo fing das Obst auf und biss in das saftige Fruchtfleisch. Süße Aromen explodierten auf seiner Zunge, und sein Körper schnurrte dankbar. Gesandte konnten auf vielerlei Arten sterben, und Verhungern gehörte definitiv dazu.
    Dem Höchsten mochte gedankt sein, dass Koldo so weitsichtig gewesen war, Nicolas Vorräte aufzustocken, bevor er gegangen war. Wenigstens war sie während seiner Abwesenheit gut versorgt gewesen. Und auf ewig Dank dem Höchsten, dass Axel bereit gewesen war, sich um ihre Sicherheit zu kümmern.
    Doch Koldo wollte mehr tun, als sich in dieser Hinsicht bloß auf einen anderen Gesandten zu verlassen. Wenn so etwas noch einmal passierte – wobei, Koldo beging nie einen Fehler zweimal –, könnte es sein, dass Axel zu beschäftigt wäre, um nach Nicola zu sehen. Er könnte das Interesse verlieren oder beschließen, dass Koldo keine ausreichend wertvolle Gegenleistung zu bieten hatte.
    Ich werde sie kennzeichnen müssen, dachte Koldo. Nicht nur mit seiner Essenzia, sondern mit Tinte. Er würde ihr einen Code tätowieren.
    Der Höchste hatte einen Blutspakt mit den Gesandten geschlossen. Er hatte versprochen, dass er sie im Austausch für das Befolgen seiner Gesetze immer beschützen würde. Koldo war noch nicht aus dem Himmel geworfen worden, deshalb galt dieses Versprechen auch für ihn, und der Code war immer noch in sein Herz gebrannt. Und weil Nicola unter seiner Obhut stand, unter seiner Verantwortung, erstreckte sich das Versprechen jetzt auch auf sie. Doch das würde er auch nach außen hin kenntlich machen müssen.
    Er würde ihr den Code auf den Leib schreiben, und dieser Code würde es ihr ermöglichen, eine Barriere zwischen sich und jeglichen Dämonen zu errichten, die eswagten, sich ihr zu nähern. Bei einem Angriff müsste sie nichts weiter tun, als sich auf die Ziffernfolgen zu konzentrieren. Je intensiver sie ihre Tätowierung betrachtete, desto größer würde die Macht des Codes werden, bis er sich schließlich ausbreiten, ihren Körper einhüllen und sie abschirmen würde.
    Doch wenn es einem Dämon gelänge, sie abzulenken …
    Das wird nicht passieren, versicherte Koldo sich. Auch darauf würde er sie trainieren.
    „Also, warum hatten die Nagas es auf dich abgesehen?“, wollte Axel wissen.
    „Das wüsste ich ebenfalls gern.“ War sein Vater noch irgendwo da draußen oder nicht?
    Koldo hatte Nox’ Leichnam nicht gesehen, sondern nur beobachtet, wie Granate um Granate in seine Richtung geflogen war,

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