Sinnliches Spiel auf Antigua
wenn Sie welchen haben.“
Das hörte sich gut an, und einen Moment lang war sein Appetit stärker als andere niedrige Begierden … „Aber Sie brauchen doch nicht für mich zu kochen“, wandte er ein. „Wir haben oben genügend Personal.“
Schwungvoll stellte sie die Pfanne auf den Herd, dann öffnete sie den Kühlschrank, wo tatsächlich Butter und Speck vorhanden waren. „Wie jede Frau lasse ich mich gern bedienen“, sagte sie lächelnd, „aber es ist doch auch schön, dass wir hier für uns sind.“ Sie drehte sich um und wies mit dem Kopf auf den nächsten Stuhl. „Setzen Sie sich, und erzählen Sie mir was.“
Verdutzt ließ er sich auf dem Stuhl nieder. „Aber das ist immer noch mein Haus, oder …?“
„Na und? Wie mögen Sie Ihren Speck, Doc?“
„Kross gebraten.“ Süß sieht sie aus mit dem blonden Pferdeschwanz. „Was soll ich Ihnen denn erzählen?“
„Ach, irgendetwas.“
Während Ariel den Teig zubereitete und dann Butter in der Pfanne zerließ, unterhielten sie sich über dies und das. Oberflächlich gesehen war ihre Unterhaltung vollkommen banal, aber Ariels leicht atemlose raue Stimme unterlegte den harmlosesten Satz mit einer tieferen Bedeutung. Willst du in mein Bett kommen? schien sie zu fragen. Und in dieser Nacht stand ihr Bett in Jacobs Haus.
„Hatten Sie häufig ein Verhältnis mit dem Hauptdarsteller Ihres Films?“ Das war unmöglich, aber er musste es einfach fragen.
Ariel drehte ihm den Rücken zu, aber er sah, dass sie in der Bewegung erstarrte. „Was verstehen Sie denn unter Verhältnis?“, wollte sie wissen.
„Sie wissen genau, was ich meine.“
Sie ließ bereits den zweiten Crêpe auf einen Teller gleiten und warf Jacob einen kühlen Blick über die Schulter zu. „Wollen wir unser Sexualleben diskutieren? Von mir aus gern. Ärzte scheinen ja sehr begehrt zu sein. Sie haben doch sicher schon viele Frauen gehabt. Orangensaft?“
Verblüfft über den abrupten Themenwechsel nahm er ihr gegenüber an dem kleinen Tisch Platz. Als sie ihre Serviette auf dem Schoß ausbreitete und Jacob dabei auffordernd ansah, wusste er, dass sie ihm nicht antworten würde. Dennoch schämte er sich seiner indiskreten Frage nicht, obgleich er allen Grund dazu hätte. Er hatte sie doch nur gestellt, weil er sich um ihre Gesundheit Sorgen machte. Unsinn, er war höllisch eifersüchtig!
Und wütend. Denn Ariel war sicher nicht die erste blutjunge Schauspielerin, deren Unerfahrenheit von den Medien – und von Männern – ausgenutzt worden war. Er selbst hatte in Zeitschriften über ihre diversen Liebschaften gelesen. Sie hatte viele Männer gehabt, darunter einen, der vom Alter her ihr Vater hätte sein können. Warum hatte ihre Mutter sie nicht vor diesen Kerlen bewahren können, die von Ariels unschuldiger Fröhlichkeit und Lebensfreude angelockt worden waren?
Wenn er daran dachte, wie diese Männer sie ausgenutzt hatten, versetzte es ihm einen Stich ins Herz. Umso heftiger, als ihm klar wurde, dass auch er nichts anderes wollte, als sie zu besitzen. Aber er musste unbedingt gegen dieses Verlangen angehen. Er war ihr Arzt und nur für ihren Schutz zuständig.
Während er sich mit seinem Crêpe beschäftigte, beobachtete er sie heimlich. Sie war wirklich die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Schon ein Blick aus diesen blauen Augen würde jeden Mann bezaubern. Dazu diese helle leuchtende Haut, das goldblonde Haar und die zierliche wohlproportionierte Figur. Ariel war wirklich der Inbegriff von weiblicher Grazie und Schönheit. Auch wenn sie vielleicht einen Tick zu große Ohren hatte …
Offenbar hatte sie seine Blicke bemerkt, denn sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. „Sehen Sie mich nicht so an. Ich hätte mir nicht diesen albernen Pferdeschwanz machen sollen.“
„Tut mir leid, aber es fällt mir schwer, Sie nicht anzusehen. Sie sind nun mal eine hinreißende Frau.“
„Nein, nein. Schon als Kind haben sich die anderen Kinder am Set über mich lustig gemacht, wenn ich mein Haar hinten zusammenband. Dumbo haben sie zu mir gesagt, wie der kleine Elefant mit den großen Ohren.“
Überrascht musste Jacob feststellen, dass ihr wirklich nicht bewusst war, wie schön sie war. Er schob den Teller beiseite und lehnte sich zurück. „Danke, Ariel. Das war fantastisch.“
„Das freut mich. Meine Mutter hat mir das Kochen beigebracht.“
Er stand auf und stellte seinen Teller ins Spülbecken. „Wenn ich in den nächsten Monaten Ihr ständiger Begleiter sein
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