Sinnliches Spiel auf Antigua
brauchte. Er hatte sie einfach nicht abweisen können.
Während er ihr den Rücken zuwandte, versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Es war nicht zu vermeiden gewesen, dass sie eindeutig gemerkt hatte, wie sehr er von ihr angezogen war. Als er sie küsste, hatte er sie schließlich fest an sich gedrückt. Dennoch musste sie von Anfang an wissen, dass er sich nicht von seinem Verlangen … Verdammt! Wahrscheinlich lachte sie sich innerlich tot, dass er sie begehrte. Und wenn schon . Langsam drehte er sich um. „Warum nicht?“, sagte er betont gleichmütig. „Ich habe einige Gästezimmer. Aber Sie fahren doch morgen wieder?“
„Ja. Ich habe noch viel für die Reise vorzubereiten. Sie doch wahrscheinlich auch, oder?“
„Allerdings. Erst einmal muss mir eine glaubhafte Erklärung für meine Familie einfallen, warum ich so Hals über Kopf in die Karibik reise.“
„Das sollte doch nicht so schwer sein. Sie wollen einfach Urlaub machen.“
„Das glaubt mir keiner, denn ich mache nie Urlaub.“
„Hm, vielleicht fällt mir etwas anderes ein.“ Nachdenklich ging Ariel im Raum umher und blieb dann vor einem Stuhl stehen, auf dem eine Barbiepuppe lag. Sie hob sie hoch. „Brauchen Sie die für Ihre Forschung?“
Er lachte. „Nein. Die gehört meiner kleinen Nichte. Das heißt, die ist gar nicht mehr so klein.“
„Wie alt ist sie?“
„Fünf. Sie fängt jetzt mit der Vorschule an. Wir hängen alle sehr an dem Kind.“ Er schwieg kurz, als er den verträumten Ausdruck auf Ariels Gesicht wahrnahm. „Möchten Sie irgendwann Kinder haben?“, fragte er dann.
Sie setzte die Puppe auf den Couchtisch und schob die Hände in die Hosentaschen. „In Hollywood ist ein normales Leben für Kinder fast unmöglich.“
„Einige Eltern schaffen es.“
„Ja, aber ich glaube, ich könnte es nicht. Ich wäre keine gute Mutter, weil ich selbst zu viele schlechte Angewohnheiten habe, zu viele Fehler. Ich wäre kein gutes Vorbild.“
Er musterte sie nachdenklich. „Die perfekte Mutter gibt es nicht.“
„Sie kennen meine Mutter nicht.“
„Vielleicht lerne ich sie eines Tages kennen.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Das bezweifle ich.“ Dann richtete sie sich auf und strahlte ihn an. „Ich habe Hunger. Können Sie kochen?“
„Nicht wirklich. Aber wir können ins Haupthaus gehen und mit meiner Familie essen. Mir fällt schon eine Erklärung ein, weshalb Sie hier sind.“
Unschlüssig zog sie die feinen Brauen zusammen. „Ich weiß nicht … Ihre Familie ist sicher sehr nett, aber wahrscheinlich werden sie Fragen stellen oder über Filme reden wollen. Und dazu bin ich irgendwie zu müde. Haben Sie eine Küche?“
„Ja. Aber ich weiß nicht, ob etwas zum Kochen da ist.“
„Das werden wir bald herausfinden.“ Auffordernd sah sie ihn an. „Wo ist Ihre Küche?“
„Hier entlang.“ Er ging vor und führte Ariel in seine große Küche. Seine Cousine Annalise hatte sie eingerichtet, selbstverständlich mit Arbeitstischen aus schwarzem Granit, dem neuesten Herdmodell und einem großen Kühlschrank.
Ariel sah sich aufmerksam um. „Hübsch“, sagte sie und grinste. „Es fehlen nur ein paar knallrote Geschirrtücher. Aber warum haben Sie so eine Superküche, wenn Sie immer im Haupthaus essen?“
„Immer ist übertrieben. Früher schon. Da habe ich jeden Tag mit meinem Vater und Onkel Vincent gegessen, zusammen mit meinen zwei Brüdern. Aber die sind jetzt verheiratet und bleiben meist für sich. Und ich habe oft andere Termine.“
„Ach so.“ Frohlockend wies sie auf einen Kupfertopf, der über dem Herd hing. „Ah, da ist ja etwas Farbe!“
„Vielleicht kann ich noch irgendwo einen blauen Topflappen finden, wenn Sie das glücklich macht“, meinte er schmunzelnd.
Doch sie ging nicht darauf ein, sondern öffnete die Tür zu einer geräumigen Speisekammer. „Achtung, Doc!“ Und ehe er sich versah, bombardierte sie ihn mit Lebensmitteln, die er geschickt auffing. Eine Tüte Mehl, eine Dose Pfirsiche, eine Dose Blaubeeren …
„Noch mehr?“, rief er lachend.
„Nein, das ist genug.“
Während er die Sachen auf den Tresen stellte, untersuchte Ariel den Inhalt der Hängeschränke. Jacob ertappte sich dabei, wie er jede ihrer Bewegungen verfolgte. Was nicht sehr schlau war, denn ihr kleiner runder Po wirkte sehr verführerisch in der engen Jeans. „Darf ich fragen, was Sie vorhaben?“
Mit einer Pfanne in der Hand richtete sie sich auf. „Crêpes mit Obst à la Ariel. Und mit Schinkenspeck,
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