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Sinnliches Spiel auf Antigua

Sinnliches Spiel auf Antigua

Titel: Sinnliches Spiel auf Antigua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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„Es gibt einiges, was du wissen musst. Steig ein.“
    Ratlos sah sie ihn an. Wie konnte er sich so schnell von einem leidenschaftlichen Liebhaber in einen nüchternen Vernunftmenschen verwandeln? Sie stieg ein. „Taten sind mir lieber als Reden.“ Sie knallte die Tür zu, lehnte sich zurück und starrte geradeaus.
    Jacob ließ den Motor an. „Ist es dir recht, wenn wir ein bisschen herumfahren?“
    „Aber natürlich.“
    Beide schwiegen. Jacob fuhr auf der kurvigen Straße so umsichtig, wie er auch alles andere tat. Schließlich bog er auf einen Sandweg ein, der an den Strand führte. Ähnlich wie die Bucht, in der sie die Aufnahmen machten, war auch dieses Stück Strand von zwei Landzungen eingefasst. Aber die Bucht war sehr viel kleiner, und es waren keine Hotels zu sehen.
    Unter einer großen Kokospalme stoppte Jacob und stellte den Motor aus. Ohne etwas zu sagen, stieg er aus, ging um das Auto herum und öffnete den Kofferraum. Als er an die Beifahrertür trat und Ariel heraushalf, trug er eine Wolldecke unter dem Arm. „Lass uns ein Stück gehen. Aber vielleicht solltest du deine High Heels lieber ausziehen.“ Sie tat es, und er steckte die Schuhe in seine Jacketttaschen.
    Der Sand war noch warm von der Sonne tagsüber. Das Meer war ruhig, es fing gerade an zu ebben. Schweigend gingen sie bis zum einen Ende der kleinen Bucht. Der Sand wirkte absolut unberührt, es gab keine Zufahrt von der Straße. Dort breitete Jacob die Decke aus. „Setz dich, Prinzessin.“
    Dass er den Kosenamen benutzte, löste ein bisschen ihre Anspannung. Jacob Wolff wirkte auf sie immer noch einschüchternd. Nicht dass sie sich von ihm bedroht fühlte, aber sie konnte ihn sehr schwer einschätzen. Sie setzten sich nebeneinander auf die Decke. Jacob lehnte sich zurück und stützte sich auf den Ellbogen ab. Ariel zog die Beine an und legte die Arme um die Knie. Sie zitterte vor innerer Erregung, und als Jacob es merkte, zog er schnell sein Jackett aus und legte es ihr um die Schultern.
    „Danke“, sagte sie leise. Als er darauf nicht reagierte, sondern weiter schwieg, legte sie ihm eine Hand auf den linken Arm. „Worüber wolltest du mit mir reden?“
    Er sah sie an und zog ironisch lächelnd die Augenbrauen hoch. „Nun sitze ich mit Amerikas Lieblingsschauspielerin an einem einsamen Strand auf einer Decke. Wie konnte es dazu kommen?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe dich mehr oder weniger dazu gezwungen, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Seitdem wir hier sind, bin ich überhaupt nicht krank gewesen. Du hättest also wunderbar auf Wolff Mountain bleiben können, bei deinen Bunsenbrennern und Bechergläsern.“
    Unwillkürlich musste er lachen. „Hast du in der Schule jemals ein naturwissenschaftliches Fach belegt?“
    „Ich habe es mal mit Biologie versucht. Aber ich hatte Probleme, tote Tiere zu sezieren. Und als man über die Reproduktionsorgane sprach, machte ich ein paar alberne Bemerkungen und wurde rausgeworfen.“
    „Und dann?“
    „Geologie war besser. Und Chemie ging auch, weil ich gut auswendig lernen konnte. Ich kann dir das ganze Periodensystem hersagen. Soll ich?“
    Jacob hob lachend die Hand. „Nein, bitte nicht!“ Dann wurde er wieder ernst. „Ich möchte nicht, dass es Geheimnisse zwischen uns gibt. Ich will ehrlich zu dir sein, bevor wir uns auf etwas einlassen, was du später bereuen könntest.“
    „Du willst damit doch nicht sagen, dass es in eurer Burg geheime Verliese voller Leichen gibt?“
    Er legte ihr eine Hand auf den Mund. „Pst. Keine Sorge. Es ist nichts in der Art.“
    Sie entzog sich ihm und musterte ihn neugierig. „Fang an.“
    Er legte sich auf die Decke und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Ich bin wie ein Gefangener aufgewachsen. Nach dem Tod meiner Mutter und meiner Tante versteckten mein Vater und mein Onkel uns Kinder vor der Welt. Wir hatten Hauslehrer und belegten die Zulassungskurse fürs College über den Computer. Eines Tages blickte ich in den Spiegel und stellte fest, dass ich achtzehn Jahre alt war und noch nie ein Date hatte.“
    Sie schwieg, auch weil sie Schwierigkeiten hatte, sein Bild von sich mit dem kraftvollen, blendend aussehenden Mann in Verbindung zu bringen, der neben ihr lag.
    „Unsere Väter ließen uns erst zum College gehen, als wir versprachen, nicht mit unseren richtigen Namen aufzutreten, sondern Pseudonyme zu benutzen. Aber selbst dann hatten Dad und Onkel Vincent noch Angst, wir könnten entführt

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