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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verärgerung insgeheim Vergnügen, doch er konnte Edwina kaum noch ertragen. Beim Klang ihrer hohen, affektierten Stimme hätte er sich am liebsten die Ohren zugehalten. Der süßliche Duft ihres überreichlich aufgetragenen Rosenwassers verursachte ihm Übelkeit. Auch der Geruch des Ale brachte keine Erleichterung. Er bevorzugte eine tiefe, immer etwas atemlos klingende Stimme sowie den kaum wahrnehmbaren Duft von Wildblumen.
    Er löste sich sanft, aber bestimmt aus dem Griff ihrer Hand, stand auf und ging zu dem Tischchen, wo er sich noch einmal Ale nachgoss. „Ich bedauere, Miss Cannon, dass ich Sie enttäuschen muss. Ich habe gewiss nicht das aufregende Leben ge führt, das Sie sich nach meinem Erzählen jetzt womöglich vorstellen."
    „O, da hat mein Verlobter, Lord Silas Fenwick, mir aber ganz andere Dinge berichtet. Er sagte schon oft, dass Ihr Leben aus nahmslos bunt, aufrege nd und außergewöhnlich verlaufen sei."
    Riordan sah Edwina mit neu erwachtem Interesse an. „Sie sind mit Silas Fenwick verlobt?"
    vergewisserte er sich.
    „Ja, und sie werden in London getraut werden", verkündete Edwinas Mutter stolz.
    „Und wann soll diese großartige Hochzeit stattfinden?" Riordan trank schnell ein paar Schlucke in der Hoffnung, damit den plötzlich unangenehmen Geschmack auf der Zunge wegspülen zu können.
    „Silas ist der Meinung, wir sollten bis zum Winter warten, weil dann all seine wichtigen und bedeutenden Freunde aus der Sommerfrische nach London zurückkehren."
    „Eine weise Entscheidung, in der Tat." Riordan schaute kurz zu Ambrosia hinüber. Sie saß völlig reglos da und verzog keine Miene.
    Edwina folgte seinem Blick. „Ich hatte Ambrosia vorhin ge rade erzählt, dass Silas Ihre Familie gut kennt, Captain. Es ist wirklich äußerst schade um Ihr Erbe."
    Riordan schien innerlich zu erstarren.
    Ambrosia sah seine wie versteinert wirkenden Züge und spürte eine Woge von Schuld und Mitgefühl in sich aufsteigen. Zwar hatte sie ihn mit voller Absicht in den Salon gelockt, aber doch nur, weil sie Edwinas dummes Geplapper nicht mehr ertragen konnte. Ihr wäre niemals in den Sinn gekommen, dass so etwas wie diese peinliche Lage für ihn entstehen könnte.
    Um dem Gespräch vielleicht noch gerade rechtzeitig eine andere Richtung zu geben, warf sie hastig ein: „Ich bin sicher, Riordan würde lieber über seine ausgedehnten Reisen plaudern als über seine persönlichen Angelegenheiten."
    „Aber liebste Ambrosia, so persönlich sind seine Angelegenheiten nicht, das kann ich dir versichern." Edwina kicherte hinter vorgehaltener Hand ein wenig dümmlich. „Silas sagt, jeder, absolut jeder in London weiß um die Einzelheiten des Skandals."
    „Das mag so sein, Edwina." Ambrosia setzte ihre Teetasse ab und erhob sich. „Aber ich wiederum kann dir versichern, dass die meisten Menschen genug Anstand und Vernunft besitzen, über diese Dinge nicht in Riordans Anwesenheit zu sprechen." Sie griff nach Edwinas Arm und zog die junge Frau hoch.
    „So erfrischend und nett euer Besuch auch war, Edwina", erklärte sie, „so muss er doch jetzt bedauerlicherweise zum Ende kommen. Mistress Coffey bedarf unserer Hilfe im Speisesaal."
    Unwillig schüttelte Edwina Ambrosias Hand ab und wandte sich Riordan zu. „Auf Wiedersehen, Captain Spencer. Ich bin so froh, dass ich diese Gelegenheit hatte, Ihnen, einem von Geheimnissen umwobenen Mann, persönlich zu begegnen."
    Er schaute auf die dargebotene Hand und führte sie höflich an die Lippen. „Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite, Miss Cannon", versicherte er. „Es hat sehr den Anschein, als hätte Silas Fenwick die ... nun ... sagen wir, ideale Partnerin gefunden."
    Edwina kicherte immer noch, als sie mit ihrer Mutter und mit ihren Schwestern den Salon bereits verlassen hatte. Die Lambert-Schwestern geleiteten ihre Gäste nach draußen zu der bereitstehenden Kutsche.
    Als Ambrosia wenig später wieder in den Salon trat, hatte sich Riordan bereits erneut eingeschenkt und stand nun vor dem Kamin, in dem ein kleines Feuer flackerte. Sein Gesichtsausdruck zeugte von großer Erschütterung und Verzweiflung.
    „Es tut mir so Leid, Riordan. Es lag bestimmt nicht in meiner Absicht, dem Gespräch eine solche Wendung zu geben."
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Ambrosia. Dich trifft keine Schuld."
    „Doch. Ich wollte mich ein wenig rächen für den Vorfall am Strand. Und ich dachte ..." Sie überlegte kurz, bevor sie fortfuhr: „Ich kann mir nichts

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