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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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über die Welt außerhalb von Cornwall." Sie streckte ihm eine Hand ent gegen, und es blieb Riordan nichts anderes übrig, als die Geste anzunehmen und zwischen Edwina und ihrer Mutter Platz zu nehmen.
    „Nun gut." Er trank einen Schluck und beschloss, diese kleine Charade mitzuspielen, zumal Ambrosia einen für ihn äußerst rätselhaften Ausdruck hatte.
    Ihr Kleid hatte die Farbe hellsten Rosas, und zusammen mit der in dicken Ringellocken, die ihr über eine Schulter fielen, gebändigten Haarflut bot sie das Bild einer perfekten Lady.
    In einer Hand hielt sie eine Tasse Tee.
    Tee! Riordan hätte beinahe lauthals aufgelacht. Dieselben Hände hatten noch vor kurzer Zeit das Steuer eines Segelschiffs gehalten.
    Ambrosias Schwestern wirkten gleichermaßen wie die perfekten Töchter aus bestem Hause. Keine Spur mehr von den durchnässten, müden und verschmutzten kleinen Gestalten, die am Morgen von ihrem Boot gestolpert waren.
    Ob es sie wohl sehr viel Mühe gekostet hatte, sich auf den Besuch der Damen Cannon einzustellen? Es war durchaus möglich, dass Edwina und ihre Mutter ohne Vorankündigung zu einer Visite aufgetaucht waren. Umso mehr Respekt nötigte ihm die äußere Erscheinung der Lambert-Schwestern ab, denen man die Strapazen des Vormittags beim besten Willen nicht anmerken konnte.
    Riordan richtete seine Aufmerksamkeit auf Edwina. „Sie wären begeistert von Indien, Miss Cannon. Es ist ein Land ungeheurer Gegensätze. Rajahs, wie die Stammesfürsten dort ge nannt werden, sind so reich wie ein König. Sie lassen sich in Sänften durch die Straßen tragen. In den Basaren bieten Händ ler ihre Delikatessen und Kostbarkeiten feil. Der Duft erlesener Düfte hängt in der Luft, und atemberaubend schöne Frauen verbergen ihre Gesichter hinter Schleiern."
    „O Captain, wie ich Sie um diese Erlebnisse beneide." Edwina bedachte ihn mit einem betörenden Lächeln. „Sind Sie auch schon in der Neuen Welt gewesen?"
    „Allerdings." Riordan lehnte sich ein wenig zurück, streckte die Be ine aus und kreuzte sie an den Fußgelenken.
    Edwina rückte näher an ihn heran, so dass sie seine Schulter berührte. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er, dass Ambrosia die Stirn ein wenig runzelte, und lächelte kaum merklich vor sich hin. Wenn sie Rachegelüste hegte, so sollte ihm das recht sein. Er würde aus der Situation alle nur möglichen Vorteile ziehen, die sich ihm boten.
    „Ich war beispielsweise bei der Seeschlacht gegen die Holländer dabei, als es um New Netherland ging. Wir gewannen die Schlacht, wie allgemein bekannt sein dürfte, und gaben der für England eroberten Stadt den Namen New York."
    „Sie waren dabei!" Andächtig und bewundernd sah Edwinas Mutter ihn an.
    Ambrosia setzte sich ganz aufrecht hin. Warum hatte Rior-dan ihr bisher nie davon erzählt? Vielleicht, so wurde ihr mit einem Anflug des Bedauerns klar, weil sie ihn nie danach gefragt hatte. Sie war so sehr mit ihren eigenen Sorgen und Ange legenheiten beschäftigt gewesen, dass sie noch keinen Augenblick wirklich an den Menschen Riordan Spencer und das Le ben, das er bis zu seiner Ankunft in Land's End geführt hatte, gedacht hatte.
    Edwina legte ihm in einer Geste der Vertraulichkeit die Hand auf seine. „Wie wundervoll!
    Wie hat es Ihnen in der Neuen Welt gefallen?"
    „Es ist ein großartiges Land", antwortete Riordan. „Rau und unzivilisiert, gleichzeitig aber wunderschön und atemberaubend. Ich möchte gern noch einmal dorthin. Ich glaube sogar, dass dieses Land eines Tages mit England und Frankreich in Wettbewerb treten könnte."
    „Nun machen Sie aber Scherze, Captain. Man sagt doch, es sei geradezu barbarisch dort."
    „Das mag teilweise zutreffen", gab Riordan zu. „Aber je mehr Menschen dorthin auswandern, desto mehr Kultur verschiedener Richtungen wird sich dort ausbreiten. Das Leben in der Neuen Welt könnte sich ganz und gar anders entwickeln als in jedem anderen Land, das wir kennen. Stellen Sie sich nur vor, Franzosen, Engländer, Spanier, Holländer würden alle unter denselben Bedingungen und Gesetzen leben und nur diesem ihrem Land treu ergeben sein. Ein Land ohne Monarchie, in dem die Gesetze unmittelbar vom Volk gemacht werden."
    Edwina hielt seine Hand umklammert und schaute ihm tief in die Augen. „Das klingt alles unglaublich spannend, Captain Spencer. Bitte, erzählen Sie uns mehr aus Ihrem aufregenden Leben als Seefahrer."
    Riordan musste sich zu einem Lächeln zwingen. Zwar bereitete ihm Ambrosias offenkundige

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