Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
kleinen Ruderboot, hielt eine Laterne hoch und war bereit, zu dem großen Segler überzusetzen.
    „Morgen, Newt", begrüßte Riordan ihn. „Hast du Ambrosia gesehen?"
    „Nein, Capt'n, aber ich würde mir an Ihrer Stelle darüber keine Gedanken machen. Das Mädchen ist viel zu aufgeregt, als dass es die Abfahrt verpassen würde."
    „Wenn du es sagst..." Riordan warf sein Gepäck ins Boot und schob den alten Mann ein wenig zur Seite. „Lass mich rudern", sagte er. „Ich muss mich unbedingt körperlich betätigen."
    Während er nun die Ruder in gleichmäßigem Rhythmus ins Wasser tauchte und durchzog, lächelte Newton verständnis voll. „Aufgeregt, was?"
    „Allerdings. Ich war zu lange an Land. Mein ganzer Körper schreit förmlich nach Meer und Wind."
    „Mir geht es ähnlich", verriet der alte Mann und schaute prüfend auf das dunkle Wasser, das sich nur wenig an der Oberfläche kräuselte. „Alles ruhig", verkündete er. „Und so wird es vorläufig auch bleiben. Zumindest auf dem ersten Teil unserer Reise sollten wir gutes Wetter haben."
    „Hoffentlich hast du Recht", erwiderte Riordan. „Dann wird es ein einfacher Trip die Küste hinauf und wieder herunter." Riordan holte die Ruder ein, denn sie hatten fast ihr Ziel erreicht. Als sie die Strickleiter erreichten, die seitwärts von dem großen Schiff über die Reling hing, griff er sich seinen Seesack und machte sich an den Aufstieg. „Newt, du bringst die Mannschaft her, sobald sie drüben an Land eintrifft."
    „Jawoll. Ich kann bereits ihre Laternen sehen. Wir werden bald alle hier sein."
    Riordan hatte sich noch nicht einmal über die Reling ge schwungen, als das kleine Ruderboot schon wieder in der Dunkelheit verschwunden war. Nur ein leises Plätschern beim Eintauchen der Ruder war noch vernehmbar.
    Riordan blieb eine Weile an Deck stehen und atmete tief die würzige Seeluft ein. Er genoss die rollenden, stampfenden Be wegungen unter seinen Füßen und das Gefühl, sich auf schwankendem Boden zu befinden.
    Er sah, wie drüben am Ufer das kleine Boot jetzt von Laternen erleuchtet wurde und abermals Kurs auf die Vndaunted nahm. Zufrieden griff er nach seiner Laterne und dem Seesack und machte sich auf den Weg zu seiner auf dem unteren Deck liegenden Kajüte.
    Er stieß die Tür auf, trat ein und stellte die Laterne auf dem Tisch ab, bevor er seinen Sack in den dafür vorgesehenen Wandschrank warf. Dann nahm Riordan aus einer der Halterungen an der Wand eine Seekarte heraus, entrollte sie und beugte sich alsdann darüber, nachdem er sie an einer Ecke mit der Laterne beschwert hatte.
    Plötzlich hörte er hinter sich einen Laut und fuhr herum. Er sah eine Gestalt in seiner Koje sitzen und griff nach dem Messer, das er im Hosenband verborgen hielt. Im nächsten Moment schon hielt er die Gestalt in festem Griff und presste die Messerspitze an deren Hals.
    „Halt, Riordan."
    Beim Klang der verführerisch heiseren Stimme erstarrte er. Langsam ließ er die Hand mit dem Messer sinken. „Ambrosia! Du hier? Was machst du ...?" Er trat einen Schritt zurück und betrachtete sie wachsam.
    Sie sah aus wie eine Zigeunerin. Die dunkle Haarpracht fiel ihr in ungeordneten Wellen bis weit über die Schultern. Die Augenlider waren noch schwer vom Schlaf, und das dunkelrote Hemd war Ambrosia in äußerst verführerischer Weise über eine Schulter gerutscht und entblößte samtig schimmernde Haut. Riordan spürte, wie jäh Hitze in ihm aufstieg.
    „Ich habe die Nacht hier an Bord verbracht", erklärte Ambrosia.
    „Ja, das sehe ich." Er zog geräuschvoll den Atem ein, nicht sicher, ob er sie schütteln oder küssen sollte. Beides erschien ihm gleichermaßen verlockend. „Hattest du Angst, du würdest verschlafen?"
    „Nun, vielleicht hatte ich eher die Befürchtung, du würdest vor der verabredeten Zeit in See stechen." Sie lächelte.
    „Um ehrlich zu sein", erwiderte Riordan, „ich habe tatsächlich mit dem Gedanken gespielt.
    Er war äußerst verführerisch. Doch ich musste ja auch an die Besatzung denken. Ohne die Männer konnte ich ja nun wirklich nicht losfahren."
    „Es wird dir bestimmt nicht Leid tun, dass ich mitgekommen bin, Riordan", versicherte sie ihm.

    „Nein, möglicherweise nicht. Aber du könntest deine Starrköpfigkeit bereuen. Einige der Matrosen sind abergläubisch. Es wird ihnen ganz und gar nicht gefallen, mit einer Frau an Bord zu segeln."
    „Daran ist jetzt nichts mehr zu ändern. Allerdings kennen mich die meisten Männer seit meiner

Weitere Kostenlose Bücher