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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kindheit." Sie warf schwungvoll die Decke zurück, und Riordan sah, dass sie Män-nerhosen trug, die sie in den Schaft ihrer Stiefel gestopft hatte. Jetzt schlüpfte sie in eine Weste, unter der ihre weiblichen Rundungen so gut wie nicht mehr erkennbar waren. Dann schlang sie sich kunstvoll ein schwarzes Tuch um den Kopf, bis von ihrer Haarpracht nichts mehr zu sehen war.
    Ambrosia sah, wie Riordan sie ungläubig musterte. „An Bord werde ich einfach Matrose Lambert sein. Gib es zu, Riordan, wenn du es nicht besser wüsstest, würdest du mich doch glatt für einen Seemann halten, oder etwa nicht?"
    Widerstrebend schüttelte er den Kopf. Es wäre sinnlos, sie darauf hinzuweisen, dass ihre Gesichtszüge bei weitem viel zu schön und weich waren, um mit denen eines Mannes verwechselt werden zu können. „Nun gut. Vielleicht kommst du mit diesem Theater davon.
    Aber vergiss eines nicht, Ambrosia: Von jedem einzelnen Seemann an Bord wird erwartet, dass er seinen Teil an der gesamten Arbeitslast trägt."
    „Das bereitet mir keine Kopfschmerzen. Es gibt nichts an Bord, was ich nicht tun könnte."
    „Wir werden sehen." Riordan beugte sich erneut über die Karte auf dem Tisch. Über die Schulter hinweg sagte er: „Wenn du mit Anziehen fertig bist, kannst du anfangen, die Segel zu hissen. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Ambrosia ärgerte es ein wenig, dass Riordan sie so einfach abfertigte. Kurz dachte sie daran, ihn daran zu erinnern, dass sie immerhin die Schiffseignerin war. Doch gerade rechtzeitig fiel ihr ein, wie wirkungslos ein solcher Hinweis bleiben würde.
    Bis zu ihrer Heimkehr war Riordan Spencer der Kapitän der Undaunted. Sein Wort war Gesetz, und sie würde sich diesem unterordnen müssen. Ob es ihr nun gefiel oder nicht.
    „Newt, übernimm du das Ruder!"
    „Aye, aye, Capt'n!" Newton trat zu Riordan, der ihm das Steuerrad überließ und zur Reling ging. Die Segel waren einge holt worden, und der größte Teil der Mannschaft lag nach einem Tag harter Arbeit bereits im Quartier und schlief.
    Riordan überdachte den vergangenen ersten Tag der Reise. Er war ohne Zwischenfälle verlaufen. Bei gutem Wetter und einer steifen Brise, in der sich die Segel blähten, waren sie entlang der Küste von Cornwall zügig vorangekommen.
    Jetzt, bei Einbruch der Nacht, war nur noch eine Notbesatzung an Deck und versah ihren Dienst. Das Schiff würde bis zum Morgengrauen mit der Tide vorankommen, und wenn der morgige Tag wieder ähnlichen Wind brachte wie der heutige, würden sie ihren Bestimmungsort, das kleine Dörfchen Bretton, am frühen Nachmittag erreichen. Sie würden die Ladung des gestrandeten Schiffes löschen und sich unverzüglich auf die Rückreise nach Land's End machen. Wenn alles nach Plan verlief, würden sie morgen Abend wieder zu Hause sein.
    Diese Fahrt stellte sich als ideale Testfahrt für die Undaunted heraus. Sie war ein feines Schiff, und Riordan lächelte zufrieden. Sie schien sogar besser denn je zu sein, nachdem auch die kleinsten Risse und Beschädigungen behoben worden waren.
    Riordan wurde aus den Augenwinkeln heraus eines Schattens gewahr, der sich an Deck bewegte. Er drehte sich herum, und ihm stockte der Atem.
    Ambrosia stand dort, das Gesicht zum Himmel gehoben. Tief atmete sie die Seeluft ein und aus. Jetzt, im Schütze der Dunkelheit, hatte sie sowohl das schwarze Tuch abgelegt als auch die Weste ausgezogen, die sie den ganzen Tag über in der Hitze getragen hatte.
    „Ich hatte gedacht, du würdest längst schlafen", bemerkte Riordan leise und trat näher zu ihr hin. „Du hast ziemlich hart gearbeitet heute." Einen Moment lang spürte er so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Er hatte sie wirklich sehr stark gefordert, härter als die anderen Seeleute, wie er sich nun im Stillen eingestand. Und das nur, weil er ihr in seinem Stolz beweisen wollte, dass sie nicht dazu geeignet sei, den gleichen Dienst zu verrichten wie der Rest der Mannschaft.
    „Ja, ich bin müde, aber es ist eine wohltuende Müdigkeit."
    Riordan trat noch einen Schritt näher und erklärte mit ge senkter Stimme: „Es tut mir Leid, Ambrosia."
    Verwundert schaute sie ihn an. „Was tut dir Leid?"
    „Dass ich dich heute ganz besonders in die Pflicht genommen habe. Ich hätte gerechter sein sollen."
    „Mir hat die Arbeit nichts ausgemacht."
    Wie gebannt beobachtete Riordan, wie ihre Augen im Schein der Sterne glitzerten.
    Begehren stieg in ihm auf. „Aber es war nicht anständig von mir. Ich wollte dich nur

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