Sirup: Roman (German Edition)
an.«
Die Revision legt eine kleine Pause ein, und schon ist mein Mißtrauen geweckt. Na ja, vielleicht bin ich aber auch übervorsichtig, weil ich mich von 6 habe anstecken lassen. »Ja…«
»Ich weiß, das Komitee möchte Cindy gerne unter dem Namen Babe-A-Licious präsentieren, doch leider ist der Agent von Tom Cruise damit nicht einverstanden. Er stimmt unseren Änderungen erst zu, wenn wir auf den Namen verzichten.«
»Und was ist Ihr Anliegen, Mr. Scat?«
»Ich wollte Sie nur um die Erlaubnis bitten, Cindy wieder ›Cindy‹ zu nennen.«
»Nein«, sagt die Revision.
Ich bin echt verblüfft. »Tut mir leid. Scheint so, als hätte ich die Situation nicht richtig dargestellt. Wissen Sie…«
»Also, ehrlich gesagt, Mr. Scat, ich bin im Augenblick sehr beschäftigt. Können wir später noch mal sprechen?«
»Eigentlich nicht. Wir stehen hier nämlich vor einer äußerst schwierigen Situation, und ich brauche jetzt gleich eine Antwort.«
»Hat das Komitee ihrer Meinung nach nicht genügend Sitzungen anberaumt, Mr. Scat?« fragt die Revision.
»Mehr als genug«, sage ich wahrheitsgemäß.
»Dann würde ich doch vorschlagen, daß Sie sich besser organisieren und Ihr Anliegen in der nächsten Sitzung vortragen.«
»Schauen Sie«, sage ich und überlege mir, wieso die Revision so verdammt zickig ist. »So lange kann ich nicht warten. Verstehen Sie? Ich brauche Ihre Antwort jetzt sofort.«
»Eine solche Entscheidung übersteigt meine Kompetenz«, sagt die Revision. »Damit muß sich das gesamte Komitee befassen.«
»Also schön«, sage ich. »Aber Sie sind doch der Vorsitzende dieses Komitees – richtig? Ich möchte von Ihnen ja nur die inoffizielle Zusicherung, daß 6 und ich tun dürfen, was zur Fertigstellung unseres Films unerläßlich ist. Das Komitee kann ja später einen entsprechenden Beschluß fassen. Schauen Sie, wir befinden uns in einer äußerst heiklen Situation: Schließlich dürfen wir ohne Ihre Zustimmung keine Entscheidungen treffen. Ich möchte mich in dieser Sache doch nur korrekt verhalten.«
»Tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht helfen.«
»Mein Gott«, seufze ich.
»Wiedersehen, Mr. Scat.«
»Augenblick mal«, sage ich. »Nur noch eine gottverdammte Sekunde. Was ist mit euch Leuten eigentlich los? Schließlich hab ich Sie nicht um eine Nierenspende gebeten, sondern um eine Genehmigung, ohne die wir unseren ganzen Film in den Mülleimer werfen können.«
»Mr. Scat«, sagt die Revision bissig, »lassen Sie mich eines klarstellen. Ich möchte mich mit Backlash von jetzt an nur noch soviel wie unbedingt nötig befassen. Diese Katastrophe haben ganz allein Sie zu verantworten.«
Langsam dämmert es mir. »Ach, Sie wollen Ihren Arsch retten. Kaum haben wir ein paar Probleme, und schon gehen Sie auf Distanz. Na, dann besten Dank für Ihre Unterstützung.«
»Wir haben unseren Auftrag präzise erfüllt«, faucht die Revision. »Wir haben regelmäßig Sitzungen anberaumt und Ihnen nützliche Vorschläge unterbreitet. Die derzeitige Situation haben nicht wir zu verantworten.«
»Ja, Sie haben Ihren Auftrag präzise erfüllt«, sage ich und gerate in Wallung. »Sie haben unsere Zeit verplempert und uns Steine in den Weg gelegt. Und genau das war ja auch der Sinn der Übung.«
»Ich gehe jetzt augenblicklich zu Mr. Pete«, sagt die Revision beleidigt, »und werde ihm mitteilen, daß das Komitee jede weitere Zusammenarbeit mit Ihnen ablehnt.«
»Na super«, sage ich. »Sie könnten mir keinen größeren Gefallen tun.«
»Dieses Desaster haben Sie zu verantworten, Mr. Scat. Und zwar voll und ganz. Ich hoffe, Sie sind sich darüber im klaren.«
»Klar doch«, sage ich. »Wird zu Protokoll genommen.«
ohne komitee
Als ich wieder in den Hangar komme, dreht Kline gerade eine Einstellung, in der Gwyneth ihr militärisches Können unter Beweis stellt. Sie fuchtelt mit einer gewaltigen Knarre in der Luft herum, nimmt Haltung an und sieht alles in allem supertoll aus. 6 spricht gerade mit Tina, kommt aber gleich herüber, als sie mich sieht. »Na, wie war’s? Sind wir das verdammte Komitee endlich los?«
»Jawoll, das verdammte Komitee sind wir los.«
6 nickt beeindruckt. »Gute Arbeit.«
Ich ziehe nur bescheiden die Schultern hoch.
es wird knapp
Cindy kreuzt schließlich um drei auf und ist um fünf mit der Maske fertig. Während Kline und die erste Regieassistentin sich bemühen, das allgemeine Chaos am Set zu sortieren, sitze ich mit dem Autor zusammen und versuche, meine
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