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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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den Bettrand ragen. Ich setzte mich ganz auf, mein R ücken war steif, weil ich auf dem Fußboden geschlafen hatte. Ich fragte mich, wer uns vom Dachboden hierhergebracht hatte und wie.
    Mein Handy klingelte; es war derWecker, den ich eingestellt hatte, damit mich Amma morgens nur dreimal rufen musste. Nur heute plärrte es nicht Bohemian Rhapsody , heute spielte es das Lied. Lena setzte sich auf, erstaunt und noch ganz verschlafen.
    »Was ist …«
    »Psst! Hör mal.«
    DerText war anders als sonst.
    Sixteen moons, sixteen years,
    Sixteen times you dreamed my fears,
    Sixteen will try to bind the spheres,
    Sixteen screams but just one hears …
    »Stell das ab!« Sie nahm mein Handy und schaltete es aus, aber das Lied spielte weiter.
    »Es geht um dich, glaube ich. Aber was genau bedeutet es?«
    »Ich bin in der letzten Nacht fast gestorben. Ich hab die Nase voll von allem, was mich angeht. Ich hab die Nase voll von den verrückten Dingen, die mir zustoßen. Vielleicht handelt dieses blöde Lied ja zur Abwechslung mal von dir. Du bist schließlich derjenige, der sechzehn Jahre alt ist.« Frustriert ballte Lena die Hand zur Faust und schlug damit auf den Boden, als wolle sie eine Spinne totschlagen.
    Die Musik hörte auf. Lena war heute nicht zu Scherzen aufgelegt. Ehrlich gesagt konnte ich es ihr nicht verdenken. Sie war grün im Gesicht und unsicher auf den Beinen, und sie sah irgendwie noch schlimmer aus als Link an jenem Morgen am letzten Schultag vor den Winterferien, als Savannah ihn herausgefordert hatte, die alte Flasche Pfefferminzschnaps aus der Speisekammer ihrer Mutter zu trinken. Noch drei Jahre später konnte er keine Pfefferminzstange essen.
    Lenas Haar stand in allen Richtungen ab und ihre Augen waren noch klein und verquollen vom vielenWeinen. So also sahen Mädchen am Morgen vor dem Aufstehen aus. Ich hatte noch nie eins gesehen, jedenfalls nicht aus der Nähe. Ich versuchte, nicht an Amma zu denken und daran, dass die Hölle los sein würde, wenn ich nach Hause käme.
    Ich kroch aufs Bett und zog Lena an mich. Mit der Hand strich ich über ihr widerspenstiges Haar. »Geht’s dir wieder besser?«
    Sie schloss die Augen und vergrub ihr Gesicht in meinem Sweatshirt. Ich roch inzwischen sicherlich wie eine Beutelratte. »Ich glaube schon.«
    »Ich habe dich den ganzenWeg von zu Hause bis hierher schreien gehört.«
    »Wer hätte gedacht, dass Kelting mir einmal das Leben retten würde?«
    Wie üblich stand ich auf der Leitung. »Was ist Kelting?«
    »Die Art undWeise, wie wir uns untereinander verständigen, egal wo wir gerade sind, nennen wir Kelting. Manche Caster beherrschen es, manche nicht. Ridley und ich haben uns in der Schule immer auf dieseWeise unterhalten …«
    »Aber du hast doch gesagt, du hättest so etwas noch nie zuvor erlebt.«
    »Ich habe es noch nie zuvor mit einem Sterblichen erlebt. Onkel Macon sagt, das geschieht äußerst selten.«
    Das höre ich gern.
    Lena knuffte mich. »Diese Fähigkeit kommt aus der keltischen Linie meiner Familie. Auf dieseWeise haben die Caster während der Hexenprozesse untereinander Botschaften ausgetauscht. In Amerika nannte man es das ›Raunen‹.«
    »Aber ich bin kein Caster.«
    »Ich weiß. Das ist ja dasVerrückte daran. Kelting ist eigentlich nicht dafür gedacht, sich mit Sterblichen zu unterhalten.« Natürlich nicht.
    »Findest du nicht, dass es ein bisschen mehr als nur verrückt ist? Wir beide können uns mit Kelting unterhalten, Ridley kam durch meine Hilfe nach Ravenwood, sogar dein Onkel sagt, ich könne dich irgendwie beschützen. Wie ist das möglich? Ich bin kein Caster, so viel steht fest. Meine Eltern sind zwar anders als die meisten Leute hier, aber auch nicht so anders.«
    Sie lehnte sich an meine Schulter. »Vielleicht muss man ja gar kein Caster sein, um übersinnliche Kräfte zu haben.«
    Ich strich ihr die Haare aus dem Gesicht. »Vielleicht muss man sich nur in ein Caster-Mädchen verlieben.«
    Ich hatte das einfach so gesagt. Keine albernen Witzchen danach, kein rascher Themenwechsel. Und ich war nicht einmal verlegen, denn es war dieWahrheit. Ich hatte mich verliebt. Ich glaube, ich war schon immer in sie verliebt gewesen. Sie durfte es ruhig wissen – wahrscheinlich wusste sie es ohnehin schon längst –, denn es gab kein Zurück mehr. Jedenfalls nicht für mich.
    Sie sah zu mir hoch und die ganzeWelt um uns herum versank. Es gab nur noch uns beide, es würde immer nur uns beide geben und wir brauchten keine

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