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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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nicht ganz sicher, aber ich hatte früher viel Zeit mit Marian verbracht und einiges aufgeschnappt, deshalb nahm ich an, dass es sich um Latein handelte.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Die leise gemurmelten Beschwörungsformeln waren alles, was ich hörte. Lena hörte ich nicht mehr. Mein Kopf war leer. Sie war fort.
    Lena! Sprich mit mir!
    Nichts. Sie lag nur da, stöhnte leise und krümmte sich, als wollte sie ihre eigene Haut abstoßen. Sie schwitzte und ihr Schweiß vermischte sich mit ihrenTränen.
    Schließlich brach Del aufgeregt das Schweigen. »Macon, unternimm etwas! Es funktioniert nicht.«
    »Ich versuche es ja, Delphine.« In Macon Ravenwoods Stimme schwang etwas mit, was ich an ihm nicht kannte: Angst.
    »Ich verstehe das nicht. Wir haben diesen Ort gemeinsam gebunden . Dieses Haus ist der einzige Platz, an dem wir sie in Sicherheit wähnten.«Tante Del sah Macon an und wartete auf eine Antwort von ihm.
    »Wir haben uns geirrt. Das Haus ist kein sicherer Hafen für sie«, sagte eine sehr schöne Frau, die etwa so alt war wie meine Großmutter und dichte schwarze Locken hatte. Um den Hals trug sie Perlenketten, eine über der anderen, und üppig verzierte Silberringe an beiden Daumen. Sie hatte etwas ähnlich Exotisches wie Marian, so als käme sie von weit her.
    »Das kannst du nicht wissen,Tante Arelia«, erwiderte Del ungehalten und wandte sich dann an ihreTochter. » R eece, was ist? Siehst du irgendetwas?«
    R eece hatte die Augen geschlossen,Tränen liefen über ihr Gesicht. »Ich sehe gar nichts, Mama.«
    Lena wurde von Krämpfen geschüttelt und schrie – jedenfalls machte sie den Mund auf, und es sah aus, als würde sie schreien, aber in Wirklichkeit gab sie keinen Laut von sich. Ich hielt diesen Anblick nicht länger aus.
    »Tut doch etwas! Helft ihr!«
    »Was suchst du hier?Verschwinde. Hier ist es nicht sicher«, warnte mich Larkin. Erst jetzt hatte die Familie Notiz von mir genommen.
    »Konzentriert euch!« Macon klang verzweifelt. Seine Stimme übertönte die der anderen, sie wurde lauter und lauter, bis er schrie …
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Blut von meinem Blut, es gewähre dir Schutz!
    Die Leute im Kreis spannten die Arme an, als wollten sie ihm mehr Kraft verleihen, aber auch das führte zu nichts. Lena schrie weiter ihre lautlosen Schreie des Entsetzens. Das war schlimmer als dieTräume, das war Wirklichkeit. Und wenn sie dieses Schreien nicht beenden konnten, dann würde ich es tun.
    Entschlossen duckte ich mich und huschte unter den ausgebreiteten Armen von R eece und Larkin hindurch.
    »Ethan! NEIN! «
    Als ich in den Kreis trat, hörte ich es. Ein Heulen. Finster, gespenstisch, wie dasWehklagen des Windes. Oder war es eine Stimme? Ich konnte es nicht sagen. Obwohl Lena nur ein paar Schritte von mir entfernt auf dem Tisch lag, kam es mir vor, als sei sie Millionen von Meilen weit weg. Etwas wollte mich zurückhalten, etwas, das stärker war als alles, was ich je zuvor verspürt hatte. Stärker noch als der Sog, mit dem Ridley mir die Lebenswärme entzogen hatte. Ich sträubte mich mit allem, was ich in mir hatte, gegen diese Macht.
    Ich komme, Lena! Halte durch!
    Ich warf mich nach vorn, streckte die Arme nach ihr aus, wie ich es auch in meinenTräumen getan hatte. Der schwarze Abgrund am Himmel über uns begann, sich um sich selbst zu drehen.
    Ich schloss die Augen und machte einen Satz nach vorn. Unsere Fingerspitzen berührten sich.
    Ich hörte ihre Stimme.
    Ethan …
    Die Luft innerhalb des Kreises wirbelte hoch wieWasser in einem schäumenden Strudel. Sie wirbelte in den Himmel hinauf, wenn man das, was sich über uns befand, diese vollkommene Schwärze, überhaupt noch Himmel nennen konnte. Und dann erfasste uns eine Druckwelle wie bei einer Explosion und schleuderte Onkel Macon,Tante Del und alle anderen rückwärts gegen die Wände. Im selben Moment saugte das schwarze Loch über uns die wirbelnde Luft aus dem nun unterbrochenen Kreis in sich auf.
    Dann war es vorbei. Die Burg verschwand, und wir befanden uns wieder auf einem gewöhnlichen Dachboden mit einem gewöhnlichen Fenster, das unter dem Dachvorsprung in den Angeln hin und her schwang. Lena lag auf dem Boden, ein Bündel aus Gliedern und Haaren, sie war

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