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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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weiter hinten und spielte mit dem Amulett an ihrem Hals. Vielleicht würden jetzt Mrs Lincolns Hörner sichtbar werden, die sie die ganzen Jahre versteckt hatte. MeinVater war natürlich nicht da, aber die Schwestern saßen neben Thelma und gegenüber von Amma auf der anderen Seite des Gangs. Es stand wohl schlechter, als ich dachte. Die Schwestern waren seit den späten Achtzigerjahren nicht mehr um dieseTageszeit aus dem Haus gegangen; damals hatteTante Grace zu viel von dem scharfen Bohneneintopf gegessen und einen Herzanfall befürchtet.Tante Mercy sah mich und winkte mir mit ihremTaschentuch zu.
    Ich begleitete Lena zu dem Stuhl ganz vorn, der offensichtlich für sie reserviert war. Er stand direkt vor dem Exekutionskommando, genau in der Mitte.
    Es wird alles gut werden.
    Versprochen?
    Ich hörte den R egen, wie er draußen aufs Dach prasselte.
    Ich verspreche dir, dass dies alles hier völlig unwichtig ist. Ich verspreche dir, dass diese Leute hier Idioten sind. Ich verspreche dir, was immer sie auch sagen mögen, zwischen uns beiden wird sich nichts ändern.
    Das heißt also, nichts wird gut werden.
    Der R egen trommelte heftiger, das war kein gutes Zeichen. Ich drückte Lena etwas in die Hand. Es war der kleine silberne Knopf von LenasWeste, den ich in den verschlissenen Polstern von Links Schrottkiste gefunden hatte, in jener Nacht, als sie im R egen mitten auf der Straße stand. Er war nichts Besonderes, aber ich hatte ihn seit jener Nacht immer in meiner Hosentasche getragen.
    Hier. Es ist eine Art Glücksbringer. Mir hat er jedenfalls schon Glück gebracht.
    Ich sah, wie sie sich zusammenreißen musste, um nicht durchzudrehen.Wortlos nahm sie ihre Kette ab und hängte den Knopf zu ihrem anderen wertvollen Krempel.
    Danke. Sie hätte gelächelt, wenn sie dazu imstande gewesen wäre.
    Ich ging zurück zu der R eihe, in der Amma und die Schwestern saßen.Tante Grace stützte sich auf ihren Stock und stand auf. »Ethan, komm hierher. Wir haben dir einen Platz reserviert, mein lieber Junge.«
    »Warum setzt du dich nicht hin, Grace Statham«, zischte eine alte Frau mit blauen Haaren direkt hinter ihr.
    Tante Prue drehte sich um. »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Sadie Honeycutt, sonst tue ich’s.«
    Tante Grace drehte sich ebenfalls zu Mrs Honeycutt um und lächelte. »So, Ethan, jetzt setz dich ruhig hierher.«
    Ich quetschte mich zwischenTante Mercy undTante Grace.
    »Geht’s dir gut, mein Kleiner?« Thelma lächelte mich an und drückte meinen Arm.
    Draußen krachte ein Donnerschlag und die Lichter flackerten. Ein paar ältere Damen hielten erschrocken die Luft an.
    Ein nervös wirkender Typ hinter dem großen Klapptisch räusperte sich. »Nur ein kleiner Schluckauf in der Stromversorgung, mehr nicht. Ich schlage vor, dass jetzt alle bitte Platz nehmen, damit wir anfangen können. Ich heiße Bertrand Hollingsworth und bin derVorsitzende der Schulaufsichtsbehörde. DieseVersammlung wurde einberufen, um den Antrag auf Schulausschluss einer Schülerin an der Jackson Highschool, Miss Lena Duchannes, zu prüfen, ist das korrekt?«
    Direktor Harper blieb an seinem Platz sitzen, als er Mr Hollingsworth antwortete. Er war derVertreter der Anklage, oder genauer gesagt, der von Mrs Lincoln bestellte Henker. »Ja, Sir. Dieser Antrag wurde mir von mehreren besorgten Eltern zu Gehör gebracht, mehr als zweihundert ehrenwerte Eltern und Bürger dieser Stadt haben ihn unterzeichnet, außerdem viele Schüler der Jackson Highschool.« Na klar doch, alle spielten treu und brav mit.
    »Aus welchen Gründen soll die Schülerin der Schule verwiesen werden?«
    Mr Harper blätterte in seiner gelben Klemmmappe, als studiere er das Strafregister. »Körperverletzung. Zerstörung von Schuleigentum. Außerdem stand Miss Duchannes unter Bewährungsauflagen.«
    Körperverletzung? Ich habe niemanden verletzt.
    Das wollen sie dir nur in die Schuhe schieben. Sie können gar nichts beweisen.
    Noch bevor er den Satz richtig zu Ende gesprochen hatte, war ich auch schon aufgesprungen. »KeinWort davon ist wahr!«
    Ein zweiter, nicht minder nervöser Typ am anderen Ende des Tisches erhob die Stimme, um den R egen und das Getuschel der zwanzig oder dreißig alten Frauen zu übertönen, die sich über meine schlechten Manieren mokierten. »Junger Mann, setzen Sie sich auf Ihren Platz. Hier wird nicht durcheinandergeredet.«
    Mr Hollingsworth redete weiter trotz desTumults. »Gibt es Zeugen, die diesen Anschuldigungen Substanz

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