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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Autofahrer?« Sie wich vor mir zurück, ihre grünen Augen blitzten – vorWut? Sie blitzten jedenfalls.
    »Du bist es.«
    »Was hattest du vor?Wolltest du mich umbringen?«
    »Du bist es wirklich.« DieWorte klangen seltsam, so als wäre mein Mund voller Baumwolle.
    »Beinahe wäre ich jetzt eine Leiche. Dank dir.«
    »Ich bin also nicht verrückt. Ich dachte, ich wäre verrückt, aber es stimmt nicht. Du bist es wirklich. Du stehst direkt vor mir.«
    »Nicht mehr lange.« Sie drehte mir den R ücken zu und wollte weiter die Straße entlanggehen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich lief ihr nach und holte sie ein. »Du bist es doch, die einfach aus dem Nichts aufgetaucht und mitten auf die Straße gelaufen ist.«
    Sie gestikulierte wild mit den Armen, als wollte sie mehr als nur diesen Einwand abtun. Jetzt erst fiel mir das lange schwarze Auto auf, das fast von der Dunkelheit verschluckt wurde. Der Leichenwagen, seine Kühlerhaube stand offen. »Na und? Ich habe gehofft, dass mir jemand zu Hilfe kommt, du Klugscheißer. Das Auto meines Onkels ist liegen geblieben. Du hättest einfach weiterfahren können. Kein Grund, mich beinahe über den Haufen zu fahren.«
    »Du warst das in meinemTraum. Und das Lied. Dieses unheimliche Lied auf meinem iPod.«
    Sie wirbelte herum. »WelcherTraum?Welches Lied? Bist du betrunken oder machst du Witze?«
    »Ich weiß, dass du es bist. Du hast noch die Kratzer am Handgelenk.«
    Sie drehte die Hand um und sah sie verwundert an. »Das da? Ich habe einen Hund. Das ist alles.«
    Aber ich war mir sicher, dass ich recht hatte. Ich sah das Gesicht aus meinemTraum jetzt ganz deutlich vor mir.War es möglich, dass sie nichts davon wusste?
    Sie zog ihre Kapuze hoch und wollte sich in dem strömenden R egen auf den langenWeg nach Ravenwood machen. Ich lief hinterher. »Wenn ich dir einen Tipp geben darf. Beim nächsten Mal steigst du besser nicht während eines Unwetters mitten auf der Straße aus deinem Auto. R uf lieber die Polizei.«
    Sie ging weiter. »Das mach ich garantiert nicht. Ich dürfte nämlich gar nicht allein fahren. Ich habe nur einen vorläufigen Führerschein. Außerdem ist mein Handy tot.« Das war der beste Beweis, dass sie nicht aus der Gegend war. In dieser Stadt wurde man höchstens dann von der Polizei angehalten, wenn man auf der falschen Straßenseite fuhr.
    Der Sturm nahm noch zu. Ich musste schreien, um das Prasseln des R egens zu übertönen. »Lass mich dich nach Hause fahren. Es ist gefährlich im Freien.«
    »Nein danke, ich warte, bis mich der Nächste beinahe über den Haufen fährt.«
    »Da kannst du lange warten. Es kann Stunden dauern, bis wieder jemand hier vorbeikommt.«
    Sie stapfte weiter. »Macht nichts. Dann geh ich eben zu Fuß.«
    Ich konnte sie nicht ganz alleine durch den strömenden R egen laufen lassen. Ein paar Manieren hatte meine Mutter mir schließlich beigebracht. »Ich kann dich in diesemWetter nicht nach Hause gehen lassen.« Und wie auf Kommando rollte der Donner über unseren Köpfen. Der Sturm wehte ihr die Kapuze vom Kopf. »Ich werde fahren wie meine Großmutter. Oder wie deine Großmutter.«
    »Du kennst meine Großmutter nicht, sonst würdest du das nicht sagen.« Der Sturm nahm zu und jetzt musste auch sie gegen ihn anschreien.
    »Komm mit«, bat ich sie.
    »Wohin?«
    »Zum Auto. Steig ein. Mit mir.«
    Sie sah mich an, und einen Augenblick lang war ich mir nicht sicher, ob sie nachgeben würde. »Ich schätze, es ist vernünftiger, als zu Fuß zu gehen. Besonders wenn so Leute wie du unterwegs sind.«
    Die Schrottkiste stand völlig unterWasser. Link würde ausrasten, wenn er das sah. Sobald wir im Auto saßen, hörte sich der Sturm anders an, lauter und leiser zugleich. Der R egen trommelte aufs Dach, aber dieses Geräusch wurde fast übertönt von meinem Herzklopfen und meinem lauten Zähneklappern. Ich fuhr los, aber ich konnte nur an eines denken: dass sie neben mir saß, auf dem Beifahrersitz, keine Handbreit von mir entfernt. Ich riskierte einen Blick.
    Auch wenn sie einem auf die Nerven gehen konnte, schön war sie. Ihre grünen Augen waren riesig. Ich konnte mir nicht erklären, warum sie heute Abend so anders aussahen. Ihre Wimpern waren die längsten, die ich je gesehen hatte, und ihre Haut war blass, die zerzausten schwarzen Haare ließen sie sogar noch blasser erscheinen. Auf ihremWangenknochen befand sich ein winziges hellbraunes Muttermal, direkt unter dem linken Auge, es sah aus wie die Sichel des aufgehenden

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