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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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möchte.«
    Ich versuchte, ihre Gedanken zu lesen, ihren Gesichtsausdruck, was auch immer. Ich fing nämlich an, mich wie damals in derWoche vor denWeihnachtsferien zu fühlen, als wir in der großen Halle der Jackson High standen und nicht hier auf dem Feld in Greenbrier. Ich hatte meine Arme immer noch um LenasTaille geschlungen und musste mich beherrschen, sie nicht noch fester an mich zu ziehen, damit sie nur ja nicht davonlaufen konnte.
    »Was ist? Du kannst mir alles sagen.«
    Sie legte die Hände auf meine Brust. »Falls heute Nacht etwas passiert, dann möchte ich, dass du weißt …«
    Sie sah mir in die Augen, und ich hörte es so deutlich, als hätte sie es mir ins Ohr gesagt. Nur dass es so noch viel mehr bedeutete, als wenn sie es laut ausgesprochen hätte. Sie sagte es auf die einzige Art undWeise, die für uns je wichtig gewesen war. So hatten wir uns am Anfang gefunden und so waren wir immer wieder zueinander zurückgekehrt.
    Ich liebe dich, Ethan.
    Einen Augenblick lang wusste ich nicht, was ich sagen sollte, mir schien es nicht zu reichen, einfach nur mit »Ich liebe dich« zu antworten. Natürlich sagte ich nichts von dem, was ich ihr eigentlich sagen wollte – nämlich dass sie mich vor dieser Stadt gerettet hatte, vor meinem Leben, vor meinemVater, vor mir selbst. Können dreiWorte das alles ausdrücken? Sie können es nicht, aber ich sagte sie trotzdem, denn es war dieWahrheit.
    Ich liebe dich auch, L. Ich glaube, ich habe dich schon immer geliebt.
    Sie schmiegte sich wieder an mich, lehnte den Kopf gegen meine Schulter und ich spürte die Wärme ihres Haares auf meiner Haut. Und ich fühlte noch etwas anderes. Da war dieserTeil von ihr, von dem ich geglaubt hatte, ich würde ihn nie erreichen, derTeil, den sie vor der ganzenWelt verschlossen hielt. Ich spürte, wie dieserTeil sich öffnete, gerade so lange, um mich hineinzulassen. Sie schenkte mir dieses Stück von sich selbst, das Einzige, was wirklich ihr gehörte. Ich wollte dieses Gefühl festhalten, diesen Augenblick, wie einen Schnappschuss, den ich jederzeit hervorholen konnte.
    Ich wollte, dass es immer so bliebe.
    Immer hieß, wie sich herausstellte, genau fünf Minuten.

Das Lollipop-Mädchen
    11.2.
    Lena und ich wiegten uns immer noch imTakt der Musik, als Link sich durch die Menge boxte. »Hey, Mann, ich hab dich überall gesucht.« Link beugte sich vor und stützte sich mit den Händen einen Moment lang auf den Oberschenkeln ab, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Wo brennt’s denn?«
    Link blickte besorgt, was ungewöhnlich war für jemanden, der die meiste Zeit darüber nachdachte, wie man Mädchen abschleppen und es gleichzeitig vor seiner Mutter verheimlichen konnte. »DeinVater. Er steht auf dem Balkon bei den Gefallenen Soldaten – im Schlafanzug.«
    Im Touristenführer South Carolina wurden die Gefallenen Soldaten als Bürgerkriegsmuseum bezeichnet. In Wirklichkeit war es nur das alte Haus von Gaylon Evans, das er mit Kriegsandenken vollgestopft hatte. Gaylon hatte das Haus und die Sammlung seinerTochterVera vererbt, die so scharf darauf gewesen war, der TAR beizutreten, dass sie Mrs Lincoln und ihren Spießgesellinnen erlaubte, das Haus wiederherzurichten und Gatlins einziges Museum daraus zu machen.
    »Na toll.« Nicht genug, dass er mich zu Hause in peinliche Situationen brachte, jetzt hatte meinVater offenbar beschlossen, sich in die Öffentlichkeit zu wagen. Link sah betreten aus, er hatte wohl erwartet, dass ich überrascht war, dass meinVater im Schlafanzug herumlief. Er hatte ja keine Ahnung, wie alltäglich das für mich war. Mir wurde klar, wie wenig Link zurzeit von meinem Leben wusste, und das, obwohl er mein bester Freund, mein einziger Freund war.
    »Ethan, er steht auf dem Balkon, als ob er runterspringen wollte.«
    Ich war wie erstarrt. Ich hörte, was Link sagte, aber ich reagierte nicht darauf. In letzter Zeit hatte ich mich für meinenVater geschämt. Aber ich liebte ihn immer noch, verrückt oder nicht verrückt, und ich durfte ihn nicht verlieren. Er war das Einzige, was ich an Eltern noch hatte
    Ethan, ist alles in Ordnung mit dir?
    Ich sah Lena an, sah in ihre großen grünen Augen, die voller Sorge waren. Heute Nacht würde ich sie womöglich verlieren. Ich konnte beide verlieren.
    Ethan, du musst zu ihm gehen. Mach dir keine Gedanken um mich.
    »Komm endlich, Mann!« Link zerrte mich mit sich fort.Von dem R o ckstar war jetzt nichts mehr übrig. Jetzt war er nur noch mein bester Freund, der mich vor

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