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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Wind wehten.
    Und ich sah Link, der vor ihr stand, in ihre goldenen Augen starrte und etwas flüsterte, das ich nicht verstand. Sie blickte Link an und ohne ein weiteresWort warf sie ihren Lolli über das Balkongeländer. Er segelte in großem Bogen auf die Erde und zersplitterte dort wie ein Schrapnell. Es war vorbei.
    So schnell, wie sich meinVater vom Geländer abgewandt hatte, so schnell drehte er sich jetzt um zu mir. Ich packte ihn an der Schulter und zog ihn an mich, zerrte ihn übers Geländer auf den Boden des Balkons. Er fiel wie ein Häufchen Elend in sich zusammen, lag da und schaute zu mir hoch wie ein verstörtes Kind.
    »Danke, Ridley. Dafür, dass du’s nicht getan hast. Vielen Dank.«
    »Ich brauche deinen Dank nicht«, sagte sie spöttisch. Sie ließ Link einfach stehen und zog denTräger ihresTops zurecht. »Ich wollte keinem von euch einen Gefallen tun. Ich hatte nur keine Lust, ihn zu töten. Jedenfalls nicht heute. «
    Es sollte bedrohlich klingen, wie sie das sagte, aber es klang nur kindisch. Sie spielte mit einer pinkfarbenen Haarsträhne. »Obwohl ein paar Leute nicht sehr glücklich darüber sein dürften.« Sie brauchte nicht zu sagen, wen sie meinte, ich konnte die Angst in ihren Augen sehen. Einen Moment lang erkannte ich, wie sehr sie nur Fassade war. Schall und Rauch.
    Trotz allem, was geschehen war, und sogar jetzt noch, während ich meinemVater wieder auf die Füße half, hatte ich ein bisschen Mitleid mit ihr. Ridley hätte jeden Kerl auf dieser Erde haben können, doch ich sah nur, wie einsam sie war. Im Grunde genommen war sie lange nicht so stark wie Lena.
    Lena.
    Lena, ist alles mit dir in Ordnung?
    Mir geht’s gut. Was ist los?
    Ich sah meinenVater an. Er konnte seine Augen nicht offen halten, das Stehen fiel ihm schwer.
    Nichts. Ist Larkin bei dir?
    Ja. Wir gehen nach Ravenwood zurück. Geht es deinem Vater gut?
    Ja. Ich erzähl dir alles, wenn ich zurückkomme.
    Ich legte mir den Arm meinesVaters über die Schulter und Link stützte ihn auf der anderen Seite.
    Bleib bei Larkin, bleib zu Hause bei deiner Familie. Allein bist du nicht sicher.
    Noch ehe wir den ersten Schritt machten, schlenderte Ridley an uns vorbei. Sie ging durch die geöffnete Balkontür, trat mit ihren endlos langen Beinen über die Schwelle. »Tut mir leid, Jungs. Ich mach mich jetzt wohl besser aus dem Staub. Vielleicht gehe ich eine Zeit lang nach New York und tauche dort unter. Macht’s gut.« Sie zuckte lässig die Schultern.
    Obwohl sie ein Ungeheuer war, konnte Link nicht anders, er musste ihr hinterhersehen. »Hey, Rid?«
    Sie blieb stehen und drehte sich nach ihm um, beinahe entschuldigend, so als könnte sie auch nichts dafür, dass sie so war, wie sie war, wie auch ein Haifisch nichts dafür kann, dass er ein Haifisch ist.
    »Was ist, Dinkyboy?«
    »So übel bist du nun auch wieder nicht.«
    Sie blickte ihm in die Augen, fast lächelte sie. »Du weißt doch, was die Leute sagen. Man wird zu dem gemacht, was man ist.«

Das Familientreffen
    11.2.
    Sobald meinVater sicher in den Händen der Sanitäter war, die für das Schlachtenschauspiel bereitstanden, konnte ich nicht schnell genug zur Party zurückkehren. Ich stieß die Mädchen der Jackson High aus demWeg, die mittlerweile ihre Jacken ausgezogen hatten und in ihrenTanktops und knappen T-Shirts fast ein wenig verrucht aussahen, wie sie ekstatisch zur Musik der Holy R o llers tanzten – Letztere allerdings ohne meinen treuen Freund Link, der mir dicht auf den Fersen war. Es war granatenmäßig laut. So laut, wie eine Liveband eben spielt. So laut, wie Kanonendonner eben klingt. So laut, dass ich Larkin fast nicht hätte rufen hören.
    »Ethan, hierher!« Larkin stand zwischen den Bäumen direkt hinter dem gelben Leuchtband, das die Sicherheitszone von der Man-kann-dir-jeden-Augenblick-den-Arsch-abschießen-Zone abtrennte.Was suchte er dort zwischen den Bäumen, jenseits der Sicherheitsmarkierungen?Weshalb war er nicht im Haus? Ich winkte ihm zu, und er winkte zurück, dann verschwand er hinter einem kleinen Hügel. An jedem anderenTag hätte ich es mir gut überlegt, ob ich über die Absperrung springe, aber nicht heute. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Link war dicht hinter mir, er stolperte, aber irgendwie schaffte er es, mit mir Schritt zu halten, so wie immer.
    »Du, Ethan …«
    »Ja, was gibt’s?«
    »Die Sache mit Rid … ich hätte auf dich hören sollen.«
    »Ist schon gut, Mann. Das hätte auch nichts

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