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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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geändert. Außerdem hätte ich dir das alles schon viel früher sagen sollen.«
    »Mach dich nicht fertig deswegen. Ich hätte dir sowieso nicht geglaubt.«
    Gewehrschüsse peitschten über unsere Köpfe hinweg und wir duckten uns. »Hoffentlich sind das Platzpatronen«, sagte Link nervös. »Das wäre verrückt, wenn mich mein eigenerVater hier draußen erschießen würde.«
    »Bei dem Glück, das ich in letzter Zeit hatte, würde es mich gar nicht wundern, wenn er uns beide erschießt.«
    Wir erreichten die Spitze des kleinen Hügels. Ich sah das Gestrüpp, die Eichen, den Qualm der Artilleriegeschütze dahinter.
    »Hier sind wir!«, rief Larkin von der anderen Seite der Büsche herüber. Er hatte wir gesagt, das konnte nur heißen, dass Lena bei ihm war. Ich rannte schneller.
    Dann erst bemerkte ich, wo ich mich befand.Vor mir war der Durchgang, durch den man in den Garten von Greenbrier gelangte. Auf der anderen Seite der Lichtung standen Lena und Larkin, genau dort, wo wir vor ein paarWochen Genevieves Grab geöffnet hatten. Ein paar Schritte hinter ihnen trat eine Gestalt aus den Schatten ins Licht. Es war dunkel, aber der volle Mond stand direkt über uns.
    Ich blinzelte. Es war … es war …
    »Mom, was zumTeufel suchst du hier draußen?«, fragte Link verdattert.
    Denn vor uns stand seine Mutter, Mrs Lincoln, mein schlimmster Albtraum, oder wenigstens einer von meinen zehn schlimmsten Albträumen. Sie wirkte irgendwie fehl am Platz – oder auch nicht, je nachdem, wie man die Sache betrachtete. Sie trug lächerlich viele Schichten von Unterröcken übereinander und dieses dämliche Kattunkleid, das ihreTaille viel zu sehr einschnürte. Sie stand direkt auf Genevieves Grab. »Nicht doch, du weißt genau, dass ich es nicht mag, wenn du fluchst, junger Mann.«
    Link kratzte sich am Kopf. Das ergab alles keinen Sinn, weder für ihn noch für mich.
    Lena, was geht hier vor?
    Lena?
    Es kam keine Antwort. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    »Mrs Lincoln, ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Alles bestens. Ist es nicht eine wundervolle Schlacht? Und auch noch Lenas Geburtstag, wie ich mir habe sagen lassen. Ich habe auf euch gewartet, wenigstens auf einen von euch.«
    Link machte einen Schritt auf sie zu. »Jetzt bin ich ja da, Mom. Ich bringe dich nach Hause. Du solltest nicht hier draußen außerhalb der Sicherheitszone sein. Am Ende blasen sie dir noch den Kopf weg. Du weißt doch, was für ein miserabler Schütze Dad ist.«
    Ich packte Link am Arm und hielt ihn zurück. Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas war falsch an der Art, wie sie uns anlächelte. Und warum sah Lena so verstört aus?
    Was geht hier vor? Lena?
    Warum antwortete sie nicht? Ich sah, wie Lena den Ring meiner Mutter mitsamt der Kette aus ihrem Pullover zog. Ich sah, wie sich ihre Lippen im Dunkeln bewegten. Hören konnte ich kaum etwas, nur ein Flüstern, im hintersten Winkel meiner Gedanken.
    Ethan, verschwinde von hier! Hole Onkel Macon! Schnell!
    Aber ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. Ich konnte sie nicht verlassen.
    »Link, mein Engel, du bist so ein fürsorglicher Junge.«
    Link? Hatte sie soeben Link gesagt?
    Das war nie und nimmer Mrs Lincoln, die vor uns stand. Mrs Lincoln würdeWesley Jefferson Lincoln genauso wenig Link rufen, wie sie nackt durch die Straßen flanieren würde. »Ich möchte wirklich wissen, warum ihr alle diesen lächerlichen Spitznamen benutzt, wo du doch einen so würdigen Namen trägst«, sagte sie jedes Mal, wenn einer von uns bei ihr anrief und nach Link fragte.
    Link spürte meine Hand auf seinem Arm und blieb stehen. Langsam dämmerte es ihm auch, das konnte ich an seinem Gesicht ablesen. »Mom?«
    »Ethan, verschwinde von hier! Larkin, Link, irgendjemand muss Onkel Macon holen!«, schrie Lena. Sie hatte offenbar schreckliche Angst. Ich rannte zu ihr.
    Eine Kanone wurde abgeschossen, dann war Gewehrfeuer zu hören.
    Ich wurde mit dem R ücken gegen etwas geschleudert. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf würde zerplatzen, und für einen Moment verschwamm alles vor meinen Augen.
    »Ethan!« Ich hörte Lenas Stimme, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich hatte einenTreffer abgekriegt, keine Frage. Ich gab mir größte Mühe, nicht in Ohnmacht zu fallen.
    Nach ein paar Sekunden konnte ich wieder klar sehen. Ich lag auf dem Boden, mit dem R ücken gegen eine wuchtige Eiche gelehnt. Der Schuss hatte mich anscheinend rückwärts gegen den Baum geworfen. Ich tastete mich ab, um festzustellen, wo ich

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