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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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getroffen war, aber da waren kein Blut und auch keine Einschussstelle. Ein paar Schritte neben mir lag Link merkwürdig verkrümmt an einem anderen Baum. Er sah genauso fertig aus, wie ich mich fühlte. Ich kam wieder auf die Füße, wollte auf Lena zustolpern, aber dann stieß ich mit dem Kopf gegen irgendetwas und ging sofort wieder in die Knie. Es fühlte sich an wie damals, als ich im Haus der Schwestern gegen eine Glasschiebetür gerannt war.
    Ich hatte keine Gewehrkugel abbekommen, es war etwas anderes. Mich hatte eine andere ArtWaffe getroffen.
    »Ethan!«, schrie Lena wieder.
    Ich stand auf und ging langsam vorwärts. Hier war tatsächlich eine Glastür, nur dass diese Glastür eine unsichtbareWand war, die mich und den Baum einschloss. Ich schlug auf sie ein, ich trommelte mit den Fäusten dagegen, aber sie gab nicht nach. Ich schlug immer und immer wieder mit der flachen Hand dagegen.Was hätte ich sonst tun können? Aber jetzt bemerkte ich auch, dass Link gegen sein eigenes unsichtbares Gefängnis donnerte.
    Mrs Lincoln lächelte, und dieses Lächeln war bösartiger als alles, was Ridley an ihren bestenTagen zuwege brachte.
    »Lass sie in R uhe!«, schrie Lena gellend.
    Plötzlich riss der Himmel auf und R egen ergoss sich buchstäblich wie aus Kübeln. Lena. Ihr Haar wehte wild. Der R egen ging in Graupelschauer über und peitschte fast waagrecht auf die Erde, es stürmte jetzt von allen Seiten auf Mrs Lincoln ein. Es dauerte nur wenige Sekunden und wir alle waren bis auf die Knochen durchnässt.
    Mrs Lincoln, oder wer auch immer sie war, lächelte immer noch. Und in diesem Lächeln las ich fast so etwas wie Stolz. »Ich werde ihnen nichts tun. Ich möchte mich nur ein bisschen unterhalten.« Der Donner grollte über unseren Köpfen. »Ich hatte gehofft, ein paar von deinenTalenten vorgeführt zu bekommen. Wie sehr bedaure ich, dass ich nicht da sein konnte, um dir zu helfen, deine Fähigkeiten zu vervollkommnen.«
    »Halt den Mund, Hexe«, sagte Lena kalt. So wie jetzt hatte ich ihre grünen Augen noch nie gesehen. Hart wie Kieselstein waren sie. Unbeugsam. Entschlossen.Voller Hass undWut. Sie sah aus, als wollte sie Mrs Lincoln den Kopf abreißen, und sie sah auch so aus, als wäre sie dazu imstande.
    Jetzt begriff ich, was Lena immer so beunruhigt hatte. Sie hatte Macht, zu zerstören. Ich hatte bis jetzt nur ihre Macht zu lieben gesehen.Wenn jemand über beides verfügte, war es da nicht verständlich, dass er vor seinen eigenen Kräften zurückschreckte?
    Mrs Lincoln wandte sich Lena zu. »Warte, bis du erkennst, wozu du wirklich fähig bist. Bis du begreifst, wie du die Elemente deinem Willen unterwerfen kannst. Dies ist die wahre Gabe einer Naturgeborenen, etwas, das wir beide gemeinsam haben.«
    Etwas, das sie beide gemeinsam hatten.
    Mrs Lincoln blickte hinauf zum Himmel, der R egen machte ihr nicht das Geringste aus, es war, als stünde sie unter einem R egenschirm. »Jetzt lässt du noch R egenschauer herunterprasseln, aber bald wirst du lernen, wie man das Feuer beherrscht. Lass es mich dir zeigen. Mit Feuer zu spielen, ist für mich das Schönste.«
    R egenschauer? Machte sie sich lustig über uns? Wir standen mitten in einem Monsun.
    Mrs Lincoln hielt die Handfläche nach oben und ein Blitzstrahl schoss durch dieWolken und setzte den Himmel unter Spannung. Sie streckte drei Finger in die Höhe. Bei jedem Schnipsen ihrer manikürten Nägel schoss ein Blitz hervor. Beim ersten Schnipsen schoss der Blitz in den Boden, wirbelte den Schmutz auf, keine zwei Schritte von der Stelle entfernt, an der Link feststeckte. Beim zweiten Mal brannte sich der Blitzstrahl durch die Eiche hinter mir und spaltete den Stamm sauber in der Mitte. Beim dritten Mal streifte der Blitz Lena, die einfach ihre Hand ausgestreckt hatte. Er prallte von ihr ab und landete vor den Füßen von Mrs Lincoln. Das Gras um sie herum begann zu glimmen und fing dann an zu brennen.
    Mrs Lincoln lachte und wedelte mit der Hand. Die Flammen im Gras erloschen. Wieder blickten ihre Augen stolz, als sie Lena ansah. »Nicht schlecht. Wie sagt man so schön, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.«
    Das konnte nicht sein.
    Lena starrte sie an und machte eine abwehrende Handbewegung. »Tatsächlich?Wo wir gerade bei Sprichwörtern sind.Was sagen sie über das schwarze Schaf?«
    »Nichts. Niemand hat je lange genug gelebt, um es sagen zu können.« Dann wandte sich Mrs Lincoln Link und mir zu. Da stand sie mit ihrem Kattunkleid, ihren

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