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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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denn es hinderte mich daran einzuschlafen, und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass dieserTag endlich vorüber wäre.
    Ethan. Die Stimme war so leise, dass ich sie fast nicht gehört hätte.
    Ich blickte zum Fenster. Es war verschlossen, ich hatte extra nachgesehen.
    Ethan. Komm schon.
    Ich schloss die Augen. Der Riegel an meinem Fenster klapperte.
    Lass mich rein.
    Die hölzernen Fensterläden klappten zurück. Ich hätte es auf den Wind geschoben, allerdings regte sich nicht das leiseste Lüftchen. Ich stieg aus dem Bett und spähte hinaus.
    Lena stand im Schlafanzug auf dem Rasen vor dem Haus. Die Nachbarn hatten ihren Skandal und Amma würde einen Herzanfall bekommen. »Entweder du kommst runter oder ich komme zu dir rauf.«
    Einen Herzanfall und dann einen Schlaganfall.
    Wir setzten uns auf dieTreppenstufen. Ich hatte meine Jeans an, denn ich schlief nicht im Schlafanzug, und wenn Amma vor die Tür gekommen wäre und mich in meinen Boxershorts mit einem Mädchen gefunden hätte, dann wäre ich noch vor dem Morgengrauen auf der Wiese hinterm Haus verscharrt worden.
    Lena lehnte sich gegen die Stufen und schaute nach oben, wo die weiße Farbe vomVerandadach abblätterte. »Ich wäre fast umgekehrt, als ich am Ende deiner Straße angekommen war, aber ich hatte zu viel Angst.« Im Mondlicht sah ich, dass ihr Schlafanzug grün und purpurrot war und irgendwie chinesisch aussah.
    »Und dann, als ich zu Hause war, hatte ich zu viel Angst, nicht umzukehren.« Ihre Füße waren nackt und sie kratzte mit dem Finger am Nagellack ihrer Zehen. Immer wenn sie das tat, wusste ich, sie hatte etwas auf dem Herzen. »Ich weiß wirklich nicht, wie ich es anstellen soll. Ich musste es noch nie jemandem erklären, deshalb weiß ich nicht, wie es sich anhören wird.«
    Ich fuhr mir mit der Hand durch mein strubbeliges Haar. »Was es auch sein mag, du kannst es mir sagen. Ich weiß, wie es ist, in einer verrückten Familie zu leben.«
    »Du denkst nur, du wüsstest es. In Wirklichkeit hast du keine Ahnung.«
    Sie holte tief Luft. Ich merkte, wie sie nachWorten rang. »Wir verfügen über Kräfte in meiner Familie, auch ich. Wir können Dinge, die gewöhnliche Sterbliche nicht können. Wir sind schon so auf dieWelt gekommen, wir können nichts dagegen tun. Wir sind, was wir sind.«
    Ich brauchte einen Moment, bis ich verstand, wovon sie sprach, zumindest glaubte ich es.
    Von Zauberei.
    Wo war Amma, wenn ich sie brauchte?
    Ich hatte Angst zu fragen, aber ich musste es wissen. »Und was, genau, seid ihr?« Es klang so verrückt, dass ich dieWorte beinahe nicht herausbrachte.
    »Caster«, antwortete sie leise.
    »Caster?«
    Sie nickte.
    »So eine Art Magier mit übernatürlichen Kräften?«
    Sie nickte wieder.
    Ich starrte sie an. Vielleicht war sie ja verrückt. »So wie Hexen?«
    »Ethan, sei nicht albern.«
    Ich atmete tief aus, für einen Moment war ich erleichtert. Ich war ein Narr, natürlich. Hexen!Was hatte ich mir nur gedacht?
    »Das ist ein so albernesWort. Es ist, als trennte man die Menschen in Sportskanonen und Streber. Es ist nur ein dummes Klischee.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Einerseits wollte ich dieTreppe hochrennen, die Tür hinter mir verschließen und mir die Bettdecke über die Ohren ziehen, andererseits aber, und dieserWunsch war stärker, wollte ich bleiben. Denn hatte ich es nicht schon längst geahnt? Zugegeben, ich wusste nicht, was genau sie war, aber ich wusste, dass etwas an ihr ungewöhnlich war, und das hatte nicht nur mit ihrer Kette voller Plunder zu tun und ihren ausgelatschten Chucks.Was hatte ich erwartet von einer, die einenWolkenbruch in Gang setzen konnte? Die mit mir reden konnte, obwohl sie nicht einmal im Zimmer war? Die dieWolken am Himmel ziehen lassen konnte, wohin sie wollte? Die imVorgarten stehen und die Fensterläden meines Zimmers aufspringen lassen konnte?
    »Kannst du dir nicht einen besseren Namen dafür einfallen lassen?«
    »Es gibt keinWort, das alle in meiner Familie gleichermaßen beschreibt. Gibt es einWort, das alle Mitglieder deiner Familie beschreibt?«
    Ich hatte keine Lust mehr auf diese Situation, ich wollte so tun, als wäre sie wie jedes andere Mädchen auch. Ich wollte mir selbst einreden, dass alles gar nicht so schlimm wäre. »Ja, die Irrsinnigen.«
    »Wir sind Caster. Allgemeiner kann man es nicht sagen. Jeder von uns hat eine Gabe, so wie manche Familien klug, andere reich, wieder andere schön oder sportlich sind.«
    Ich kannte die nächste Frage,

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