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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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schmutzigen alten Löffel?«
    »Genau. Auch einen schmutzigen alten Löffel.«
    »Ich wette, Amma ist deswegen ausgerastet.«
    »Sie wäre am liebsten die Wände hoch. Nein, warte, sie war … B.E.U.N.R.U.H.I.G.T. «
    »Zehn senkrecht?« Sie lachte.
    »Schon möglich.«
    »Das hier hat meiner Mutter gehört.« Sie zeigte mir einen Anhänger, der an der langen Silberkette hing, die sie anscheinend niemals ablegte. Es war ein winziger goldenerVogel. »Das ist ein Rabe.«
    »Der Rabe von Ravenwood??«
    »Nein. Raben sind die mächtigsten Vögel in derWelt der Caster. Die alten Geschichten erzählen, dass sie Energie in sich aufnehmen und in anderer Form wieder abgeben können. Manchmal werden sie wegen ihrer Kräfte sogar gefürchtet.« Ich sah zu, wie sie den Raben wieder losließ und er an seinen Platz zwischen einer Scheibe, in die seltsame Zeichen eingeritzt waren, und einer schwarzen Perle zurückfiel.
    »Du hast jede Menge Amulette.«
    Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und sah auf ihre Kette hinunter. »Das sind keine Amulette, es sind einfach Dinge, die mir etwas bedeuten.« Sie nahm denVerschluss der Limodose in die Hand. »Der ist von der ersten Dose Orangenlimonade, die ich jemals getrunken habe; damals saß ich auf derVeranda vor unserem Haus in Savannah. Meine Großmutter hat sie mir gekauft, als ich weinend nach Hause kam, weil mir amValentinstag niemand was in meine Schachtel in der Schule gelegt hatte.«
    »Das ist ja süß.«
    »Wenn süß und tragisch für dich das Gleiche sind.«
    »Ich meine, dass du es aufgehoben hast.«
    »Ich hebe alles auf.«
    »Was ist das?« Ich zeigte auf die schwarze Perle.
    »Die hat mir meineTante Twyla geschenkt. Sie werden aus Felsstückchen gemacht, die man in weit entlegenen Gegenden von Barbados findet. Sie meinte, sie würde mir Glück bringen.«
    »Eine coole Kette.« Daran, wie vorsichtig sie jeden Gegenstand berührte, konnte ich erkennen, wie viel sie ihr bedeutete.
    »Ich weiß, es sieht aus wie eine Menge Ramsch. Aber ich habe nirgends lange gelebt. Ich habe nie mehr als ein paar Jahre im selben Haus, im selben Zimmer gelebt, und manchmal kommt es mir vor, als wären diese Kleinigkeiten alles, was ich habe.«
    Ich seufzte und rupfte einen Grashalm ab. »Ich wünschte, ich hätte an einem dieser Orte gelebt.«
    »Aber hier sind deineWurzeln. Hier wohnt dein bester Freund, mit dem du schon das ganze Leben lang befreundet bist, hier steht das Haus und das Bett, das schon immer deines war.Wahrscheinlich gibt es sogar einen Türpfosten, auf dem deine Größe über die Jahre eingezeichnet ist.« Den gab es wirklich.
    Das stimmt doch, oder?
    Ich stupste sie an der Schulter. »Wenn du willst, kann ich dich auch an meinem Türpfosten messen. Dann bist du für alle Zeit inWates Landing verewigt.« Sie lächelte in ihren Notizblock und stieß mich mit der Schulter an. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie die Nachmittagssonne ihre eine Gesichtshälfte beschien und eine einzelne Seite des Notizblocks und eine lockige Strähne ihres schwarzen Haars und die Spitze ihres schwarzenTurnschuhs.
    Was das Kino angeht. Freitag ist in Ordnung.
    Dann schob sie ihren Granola-Riegel mitten in ihren Notizblock und klappte ihn zu.
    Unsere Zehen in den schäbigen, altenTurnschuhen berührten sich.
    Je öfter ich an Freitagabend dachte, desto nervöser wurde ich. Es war kein richtiges Date, das war klar. Aber genau das war ja das Problem. Ich wollte, es wäre eines.Was sollte man denn machen, wenn man anfing, Gefühle für ein Mädchen zu entwickeln, das sich kaum eingestehen wollte, dass man befreundet war? Ein Mädchen, dessen Onkel mich aus dem Haus geworfen hatte und das bei mir zu Hause genauso wenig willkommen war? Ein Mädchen, das fast jeder, den ich kannte, hasste? Ein Mädchen, das meineTräume, aber vielleicht nicht meine Gefühle teilte?
    Ich hatte keine Ahnung und deshalb tat ich auch nichts.Trotzdem musste ich ständig an Lena denken; fast wäre ich schon am Donnerstagabend an ihrem Haus vorbeigefahren – wenn dieses Haus nicht außerhalb der Stadt gestanden hätte und ich ein eigenes Auto gehabt hätte. Und wenn ihr Onkel nicht Macon Ravenwood geheißen hätte. DieseWenns hielten mich davon ab, mich selbst zum Narren zu machen.
    JederTag kam mir vor wie einTag aus dem Leben eines anderen.Vorher war mir nie etwas passiert, und nun passierte mir alles – und mit alles meine ich eigentlich Lena. Eine Stunde verging gleichzeitig schneller und langsamer als je zuvor. Ich

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